Abschied von einem Tausendsassa

1 Min
Dekan Martin Ost (l.) und die Mitglieder des Kirchenvorstands entpflichteten Ulrich Bauer-Marks durch Handauflegen von seinen Aufgaben. Foto: Sonja Werner
Dekan Martin Ost (l.) und die Mitglieder des Kirchenvorstands entpflichteten Ulrich Bauer-Marks durch Handauflegen von seinen Aufgaben. Foto: Sonja Werner

In seinen 15 Jahren als Pfarrer der drei Kirchengemeinden Kleinweisach, Altershausen und Pretzdorf hat Ulrich Bauer-Marks zahlreiche Projekte angestoßen, obwohl er offiziell nur eine halbe Stelle hatte.

In seine neue Dienststelle nach Nürnberg-Mögeldorf verabschiedet wurde am Sonntag Pfarrer Ulrich Bauer-Marks in der Marienkirche in Kleinweisach. Im Beisein vieler Amtskollegen aus den Nachbargemeinden und politischer Vertreter seiner Heimatgemeinde wurde er von Dekan Martin Ost in einem festlichen Gottesdienst feierlich entpflichtet. Posaunenchor, Jugendchor, Kirchenchor, die von ihm gegründete Band Bandydeos und die Orgelspieler Christian Glowatzky und Andreas Hack gestalteten den Abschied musikalisch.
"Alles in allem rund 1300 religiöse Reden in dieser Zeit - was gibt es da eigentlich noch zu sagen?", resümierte der scheidende Pfarrer zu Beginn seiner humorvollen und sehr persönlichen Predigt.
Doch hatte er für seine Gemeinde noch einen Aufruf, einen Satz des Apostels Paulus, dessen Bekehrung just an eben diesem Sonntag im Kirchenjahr gefeiert wird und der zufällig auch in der Sakristei der Marienkirche steht: "Schämt Euch Eures Evangeliums nicht!" In diesem Sinne rief er auch die Gemeinde dazu auf, sich weiter für den Glauben zu engagieren.
15 Jahre war Bauer-Marks im Dienst gleich von drei Kirchengemeinden: Altershausen, Pretzdorf und Kleinweisach gehörten zu seinem Aufgabenbereich - und das nur mit einer offiziell halben Pfarrstelle, auf die Kleinweisach seit dem Jahr 2000 reduziert ist. So musste er auch noch überregionale Dienstaufträge erfüllen - Jugendpfarrer im Dekanat, Beauftragter für Foundraising an der Augustana-Hochschulstiftung, Stiftungsrecherche an der Landeskirchenstelle und schließlich Dekanatsmissionspfarrer forderten ihn zusätzlich.

Musik und Bauvorhaben

Dennoch fand er die Zeit, in seinen Kirchengemeinden viele geistliche, musische und kirchliche Projekte anzustoßen. Er gründete die Bandydeos, eine Gruppe musikbegeisterter Männer und Frauen, die mit modernen Weisen Gottesdienste gestalten halfen, sowie den Jugendchor, und auch manches andere Projekt kam auf seinen Anstoß zustande. Die Erneuerung und Vergrößerung der Küche im Gemeindehaus, die Orgelsanierung in Pretzdorf und Altershausen, die Friedhofssanierungen in Altershausen und Kleinweisach, die Kirchensanierung in Kleinweisach sowie die dringend erforderliche Feuerschutztreppe für die Landjugendräume und nicht zuletzt der Gemeindebus, all das wurde in seiner Amtszeit geschafft.
"Wir hatten öfter unsere Bedenken und waren nicht immer einer Meinung", sagte Betti Kugler vom Kirchenvorstand in ihrer Abschiedsrede. "Aber es war Dir immer wichtig, Neues zu beginnen und bewährtes Altes zu erhalten. Danke für die gemeinsame Zeit."
"Neue Aufgaben warten jetzt auf mich", sagte Bauer-Marks. "Doch eines bleibt immer gleich: Jesus ist unser Leben."