Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt: 17.400 Euro - zu viel für freie Sicht?

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Die Brüstung auf der Galerie der Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt soll bleiben wie sie ist. Foto: Andreas Dorsch
Die Brüstung auf der Galerie der Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt soll bleiben wie sie ist. Foto: Andreas Dorsch
Das ehemalige Heizhaus auf dem Fortuna-Gelände ist inzwischen entkernt und lässt ahnen, warum es unter Schutz steht. Foto: Andreas Dorsch
Das ehemalige Heizhaus auf dem Fortuna-Gelände ist inzwischen entkernt und lässt ahnen, warum es unter Schutz steht. Foto: Andreas Dorsch
 

Die Sichtbehinderung auf der Galerie der Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt soll aus Kostengründen und mangels Beschwerden so bleiben.

Wer im großen Saal der Fortuna Kulturfabrik von der Galerie aus Veranstaltungen auf der Bühne verfolgt, muss wohl auch künftig mit einem Balken mitten in seinem Blickfeld zurecht kommen. Pläne, diese Sichtbehinderung zu beseitigen, dürften an den Kosten scheitern.

Dem Ausschuss für Kultur, Schule, Jugend und Soziales liegt für die nächste Sitzung am 25. April um 17 Uhr im Fischer-Saal der Fortuna ein Vorschlag der Verwaltung vor, auf den Umbau der Brüstungsgalerie im Kultursaal zu verzichten. Laut dem Architekturbüro Wiesneth wurde ein Umbau der Brüstung schon im Juli 2016 auf 17 400 Euro veranschlagt.

Für Bernd Riehlein, den Leiter des Fortuna Kulturzentrums, würde damit "viel Geld verschwendet", das man an anderer Stelle besser einsetzen könnte. So habe sich bei ihm in den vergangenen zwei Jahren niemand mehr gemeldet, der ein Problem mit der Sichtbehinderung hatte. Dies liege entweder daran, dass sich die Besucher an den Balken gewöhnt haben, oder daran, dass die Galerie nicht so häufig genutzt werde.

Im großen Maria-Elisabeth-Schaeffler-Kultursaal finden etwa 70 Veranstaltungen im Jahr statt, aber nur bei wenigen werde die Galerie genutzt, berichtet Riehlein. Da es schon lange keine Beschwerde mehr gegeben habe, sei das Thema für ihn erledigt.

Die CSU-Fraktion im Höchstadter Stadtrat hatte 2014 eine Lösung für freie Sicht von der Galerie auf die Bühne beantragt. Der Balken auf der Glasbrüstung, der Köpfe abschneidet, Musiker halbiert und den Kunstgenuss trübt, hatte viele Besucher verärgert. Wie Architekt Fritz Wiesneth damals dem FT erklärte, sei dieser Metallbügel eine Vorgabe der Statiker gewesen und habe aus Sicherheitsgründen eingebaut werden müssen. Folgt der Ausschuss dem Vorschlag der Verwaltung, wird sich daran nichts mehr ändern.

Dafür verändert sich in diesen Tagen auf dem Fortuna-Gelände das unter Denkmalschutz stehende alte Heizhaus der ehemaligen Schuhfabrik. Das Gebäude ist schon fast komplett entkernt und lässt nun erahnen, warum es unter Schutz gestellt wurde. Der Ausschuss soll nun dem Stadtrat empfehlen, der Umgestaltung des alten Heizhauses in ein Ausstellungs- und Bewirtungsgebäude zuzustimmen.

Man wolle das Haus mit minimalem Aufwand so herrichten, dass es im Sommerhalbjahr betrieben und bewirtschaftet werden kann, sagt Riehlein. Frühschoppen, Biergarten, Open-Air-Kino, Konzerte mit klassischer- oder Blasmusik seien denkbar. Für die Gestaltung der gesamten Außenanlage gibt es inzwischen seitens der Behörden auch grünes Licht. Mehrere Varianten liegen vor.