100-Tage-Bilanz von Hemhofens Bürgermeister Ludwig Nagel

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Bürgermeister Ludwig Nagel vor den Bildern im Rathaus, die Hemhofener Motive zeigen. Foto: Evi Seeger
Bürgermeister Ludwig Nagel vor den Bildern im Rathaus, die Hemhofener Motive zeigen. Foto: Evi Seeger
 

Ludwig Nagel ist seit etwas mehr als drei Monaten als neuer Bürgermeister von Hemhofen im Amt. In einem ersten Rückblick erzählt er unter anderem, wie er sich bei den Kindergartenkindern und den Jugendlichen beliebt gemacht hat.

Von den ersten Sitzungen war Hemhofens neuer Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU) "positiv überrascht". "Dass wir von jeder Fraktion einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt hatten, spürt man im Gemeinderat überhaupt nicht mehr." Im Gemeinderatsgremium, dem auch seine vier Mitbewerber angehören, werde "zwar lebhaft, aber immer um die Sache diskutiert".

Nach 100 Tagen im Amt fühlt sich der Hemhofener "sehr zufrieden und gut angenommen". Obwohl er einräumt, dass man ein Jahr braucht, um alle Vorgänge kennenzulernen. Die Mitarbeiter im Rathaus wie auch die Bürger seien ihm nach seiner Amtsübernahme sehr freundlich entgegen gekommen.

Das ist wohl die Antwort darauf, dass der Bürgermeister auch offen und freundlich auf jedermann zugeht. Die Frage, ob er ein "Kümmerer" sei, lässt Nagel offen. Er pflege Kontakte, sagt er.
Er habe sich überall persönlich vorgestellt und immer das Gefühl gehabt, herzlich willkommen zu sein. Ganz besonders im Kindergarten. Wenn die Kinder sagen, "Der ist aber freundlich", habe das großen Einfluss auf die Meinung der Eltern.

Im Gemeinderat habe er von Beginn an alle Themen ausführlich erläutert und alle Informationen weiter gegeben. Somit habe jedes Ratsmitglied die Möglichkeit, zurückzufragen. Die erste schwierige Hürde hat der Neue im Hemhofener Rathaus bereits gemeistert: Es war die Entscheidung über das Schicksal des Jugendtreffs "Die Insel".

Nach einem Wasserschaden konnte das zu großen Teilen aus Holz gebaute Jugendhaus nicht mehr genutzt werden. "Das Gremium konnte bei dieser Entscheidung nichts gewinnen", sagt Nagel rückblickend. Hätte man sich für einen Abriss entschieden, "hätten wir halt nichts mehr gehabt". Jetzt wird der Jugendtreff saniert. Die Gutachter hätten überzeugt und alle Befürchtungen in Bezug auf Schimmelbelastung ausräumen können. Um sicherzugehen, würden bei der Sanierung abschnittsweise immer wieder mikrobiologische Messungen durchgeführt. "Wir lassen uns das auch ein paar Tausend Euro mehr kosten." Nach dem Beschluss hätten die Zuhörer die Gemeinderatsentscheidung mit Applaus honoriert.

Ein "tolles Feedback" hat Nagel auch für eine Änderung im Mitteilungsblatt bekommen. Er stellte die Titelseite den Vereinen zur Verfügung, sofern sie eine Veranstaltung für die Bürger durchführen.

Nagel achtet sehr darauf, dass jeder Bürger, der ein Problem vorbringt oder eine Meldung macht, zeitnah eine Rückmeldung bekommt.

Psychisch zu belasten scheint ihn das Amt bislang nicht. Er schlafe ganz normal wie zuvor auch. Natürlich habe er nicht mehr so viel Zeit für die Familie und seine Hobbys. Aber auch in seinem vorherigen Beruf bei der Telekom war Nagel abends sehr oft unterwegs. Der einzige Unterschied für seine Frau sei, dass er jetzt mittags zum Essen nach Hause komme, scherzt er.

Für die Abende gibt er seiner Familie keine konkrete Rückmeldung mehr. Da käme zu oft etwas dazwischen. Das Rathaus verlässt Bürgermeister Nagel in der Regel zwischen 17 und 18 Uhr. Oft schließt sich dann gleich eine Veranstaltung an. An den Wochenenden, vor allem im Juli, sind es meist mehrere an einem Wochenende.


Tätigkeiten

Arbeitsstunden: Auf etwa 60 Stunden im Dienst bringt es Ludwig Nagel pro Woche.

Sitzungen: Insgesamt fünf Gemeinderats- oder Bauausschusssitzungen leitete er in den ersten 100 Tagen.

Gratulationen: Im Durchschnitt ist der Bürgermeister pro Woche zweimal bei einem runden Geburtstag oder einem Ehejubiläum.

Bürgerkontakte: Etwa zehn Gespräche mit Bürgern hat Nagel pro Tag, die Veranstaltungen an den Wochenenden nicht mitgerechnet.