Angeführt von ihrem OB-Kandidaten René Hähnlein hat die Partei "Die Linke" ihre Liste für die Stadtratswahl 2020 in Coburg beschlossen.
Die Partei "Die Linke" hat ihre Liste für die Stadtratswahl am 15. März 2020 beschlossen. Dabei handelt es sich um eine "offene Liste", wie der Vorsitzende, OB-Kandidat und Listenanführer René Hähnlein mitteilt. Sprich: Auch Nicht-Mitglieder kandidieren.
In Anspielung auf die Kampfabstimmung um die OB-Kandidatur bei der Coburger SPD schreibt Hähnlein in einer Pressemitteilung: "Gut für Coburg - Besser für alle . Unter diesem Motto, mit großer Einigkeit ohne Kampfkandidaturen und Streitigkeiten wurde die mit 26 Kandidatinnen und Kandidaten besetzte Liste in einem Wahlgang komplett gewählt." Und weiter: "Manche Parteien zelebrieren ihre Zerrissenheit auf der großen Bühne und verkaufen das als Transparenz und Demokratie. Das ist nicht unser Ansatz."
Die Idee einer offenen Liste erklärt René Hähnlein wie folgt: " Wir haben unsere Liste auch für Coburger geöffnet, die nicht Mitglied unserer Partei sind, denn nur mit einem Stadtrat, der auch die Interessen, Sorgen und Wünsche der Coburgerinnen und Coburger ernst nimmt, ist Coburg gerüstet für die Zukunft. Parteipolitische Schranken gilt es dabei zu überwinden. Dies haben wir in den vergangenen Jahren mehr als einmal gezeigt. " Die Kandidatenliste spiegele diesen breiten, gesellschaftlichen Ansatz wieder.
Neben Studierenden der HS Coburg, einer Betriebsrätin und Krankenschwester, einem Altenpfleger, Handwerkern, Selbständigen, Lehrern, Menschen mit Behinderung und ehrenamtlich Aktiven finden sich laut Hähnlein auch Arbeiter und Angestellte auf der Stadtratsliste. Und: Mit Adelheid Frankenberger und Karl-Friedrich Schmucker stehen auch zwei ehemalige SPD-Stadträte auf der Liste. Während Schmucker dem Gremium in den 1990er Jahren angehörte, ist Frankenberger auch aktuell noch im Stadtrat: Sie hatte dort aber ihre SPD-Fraktion verlassen, um mit René Hähnlein die neue Gruppierung "Sozial und bürgernah für Coburg" (SBC) zu bilden. SBC wird aber keine Zukunft haben. Unter anderem ist das ehemalige SPD- und dann SBC-Mitglied Barbara Kammerscheid inzwischen bei der CSU gelandet.
Karl-Friedrich Schmucker war lange Jahre GEW-Kreisvorsitzender, ist aktuell im Vorstand des Bürgervereines Bertelsdorf, Beirat des Coburger Literaturkreises und Vorstandsmitglied des DGB-Kreisverbandes Coburg.
Die Linke sieht sich, so Hähnlein, "klar als Vertreter der kleinen und mittleren Einkommen, der Studierenden, der kleinen Gewerbetreibenden, der Rentnerinnen und Rentner, der Familien und der Menschen, die als Aufstocker und zum Mindestlohn arbeiten, die in befristeten Arbeitsverhältnissen stecken oder gerade auf Arbeitssuche sind".
Die Linke setze im beginnenden Wahlkampf ihre Schwerpunkte bei einem sozial gestalteten Klimaschutz, so Hähnlein weiter. Kleine und mittlere Einkommen und Rentnerinnen und Rentner dürften nicht die ganze Last des Klimaschutzes tragen und seien zu entlasten. Ebenso möchte man den ÖPNV ausbauen und mittelfristig kostenfrei stellen. Dies funktioniere in anderen Kommunen schon recht gut. Der Stadtrat habe mit der kostenfreien Benutzung der Stadtbusse für Schülerinnen und Schüler ab 14 Uhr dafür bereits die richtigen Weichen gestellt. Ein Umstellen der Busse auf Elektro/Erdgass/Wasserstoff, ein Ausbau des Radwegenetzes und ein zentraler Fahrradparkplatz am Bahnhof mit Überwachung und Überdachung sind weitere Vorschläge.