Der bis August 2023 laufende Vertrag mit Intendanten Bernhard F. Loges am Landestheater Coburg wird nicht verlängert. Was bedeutetet das für das Landestheater, wie ist diese Entscheidung zu bewerten?
Theater lebt vom kontinuierlichen Wandel - von der passenden Kombination aus Veränderungen und Kontinuität. Insofern ist die Entscheidung, den Vertrag mit Intendant Bernhard F. Loges nicht über die zunächst geplanten fünf Coburger Jahre zu verlängern, eine Weichenstellung mit Folgewirkung (Seite 4).
Im Kern ging es um die Frage, ob das Landestheater mit Loges die Herausforderungen der Zukunft angehen wollte. Zukunft meint in diesem Fall: Zukunft in der Ausweichspielstätte Globe mit allen ihren Unwägbarkeiten.
Ist Loges mithin bei seiner herausfordernden Coburg-Mission gescheitert? Oder wurde er ein Opfer der in mancherlei Hinsicht fraglos widrigen äußeren Verhältnisse? Tatsache ist, dass es der seit Herbst 2018 in Coburg amtierende Theaterleiter von Anfang an nicht leicht hatte. Denn von Beginn an war Loges zum Improvisieren gezwungen. Immer wieder gab es Änderungen im Zeitplan für die Theater-Sanierung und bei der Frage nach der passenden Ausweich-Spielstätte.
Nach einer wechselvollen ersten Spielzeit schien Loges mit seiner zweiten Saison den Kurs Richtung Erfolg gefunden zu haben - bevor die Corona-Krise alle Pläne durchkreuzte.
Unter diesen Rahmenbedingungen hatte es Loges sehr schwer, eine eigene künstlerische Handschrift deutlich hervortreten zu lassen. Ehrgeizige Programm-Pläne mussten in Corona-taugliche Pläne verwandelt werden. Diese schwierigen Rahmenbedingungen hatte Loges zumindest nach außen hin mit stoischer Geduld hingenommen. Zwei Spielzeiten lang hat Loges noch die Chance, bleibenden Eindruck in Coburg zu hinterlassen - auch ohne Vertragsverlängerung.