Wie der Windsbacher Knabenchor zahlreiche Zuhörer in St. Moriz mit ausdrucksvollen Gesang beeindruckte.
Der Windsbacher Knabenchor hat bemerkenswert zahlreiche Fans in der Region. Groß der Andrang deshalb beim Auftritt in der Coburger Morizkirche - dem ersten Auftritt an gleicher Stelle seit fast genau drei Jahren. Und schon nach den ersten Takten von Felix Mendelssohn Bartholdys "Jauchzet dem Herrn, alle Welt" war klar, warum dieser Chor eine derartige Wertschätzung genießt.
Feinsinnig gestaltet
Der warme, stets abgerundete und ausgewogene Chorklang faszinierte auch bei diesem Gastspiel sofort. Denn anders als bei manchen anderen renommierten Knabenchören ist der Klang der Windsbacher nicht auf möglichst ebenmäßige Helligkeit und Schwerelosigkeit getrimmt, sondern fasziniert durch seine Wärme und sein dunkles Timbre.
Beeindruckend aber vor allem, wie lebendig und stets hoch konzentriert dieser Chor die feinsinnigen gestalterischen Impulse seines Leiters Martin Lehmann in ebenso feinsinnig differenzierten Klang zu verwandeln weiß. Präzise, plastische Artikulation und daraus resultierende beste Textverständlichkeit sind bei den Windsbachern selbstverständliche Voraussetzungen für ausdrucksvolle Interpretationen.
Mendelssohn und Brahms
Besonders subtil ist die dynamische Ausformung der Werke, wie sie beispielsweise bei den ausgewählten Motetten Felix Mendelssohn Bartholdys besonders eindringlich zur Geltung kamen. Beeindruckend zudem, wie transparent die Windsbacher auch polyphone Passagen gestalteten wie beispielsweise in der Brahms-Motette "Schaffe in mir, Gott, ein rein Herz".
"Selig sind die Toten"
Aber auch bei der Interpretation von Barockmusik demonstrierte der Chor seine Stilsicherheit. Das galt beispielsweise für "Selig sind die Toten" aus der "Geistlichen Chormusik" von Heinrich Schütz.
Vielseitig
Stilsicher aber präsentierte sich der Knabenchor zudem bei den ausgewählten Werken der klassischen Moderne von Francis Poulenc bis Ernst Pepping. Gerade die Motetten von Poulenc und Pepping belegten, wie intensiv und wie reich an klanglichen und ausdrucksmäßigen Nuancen dieser Knabenchor gestalten kann.
Zeitgenössische Klänge
Auch zeitgenössische Klänge hatte der Chor im Gepäck - "Witness" von Jack Halloran und "Alleluja" von Jake Runestad.