Annette Gräfin zu Ortenburg zeigt sich in einer Stellungnahme "bestürzt und traurig" über die deutlichen Worte des Landrats.
Die Diskussion um eine mögliche Rettung des defizitären Wildparks Schloss Tambach droht zu entgleisen. Nachdem es Landrat Michael Busch (SPD) als "Frechheit" bezeichnet hatte, dass die Eigentümerfamilie der Politik "das Messer auf die Brust setze" und binnen sechs Wochen ein Zukunftskonzept (inklusive öffentlicher Finanzspritzen) fordert, hat sich nun erneut Annette Gräfin zu Ortenburg zu Wort gemeldet. Die "Hausherrin" des Wildparks, dem ohne öffentliche Unterstützung zum Jahresende die Schließung droht, wählte dafür ebenso Facebook als Plattform.
Zunächst zeigt sich die Gräfin in ihrer Stellungnahme "bestürzt und traurig" über die deutlichen Worte des Landrats. "Und ich bedaure sehr, dass Sie, Herr Landrat, bis heute mit uns das Gespräch zum Thema Wildpark nicht gesucht haben."
Annette Gräfin zu Ortenburg beteuert in Richtung Landrat, "dass wir zu keinem Zeitpunkt vorhatten, Sie oder andere Politiker unter Druck zu setzen." Nachdem Busch auch kritisiert hatte, dass "die Politik" nahezu zeitgleich mit den Medien über die drohende Schließung informiert worden ist, führt die Gräfin auf eine Indiskretion in CSU-Kreisen zurück.
CSU-Kreise hielten nicht dicht Sie schreibt in ihrer Stellungnahme: "Dass die Veröffentlichung der Nachricht so unglücklich gelaufen ist, bedaure ich sehr. Ich persönlich habe den Entschluss in einer Vorstandssitzung der CSU bekanntgegeben, nicht wissend oder ahnend, dass aus diesen Reihen diese Nachricht unmittelbar danach veröffentlicht wird. Sehen Sie es als Dummheit oder Unwissenheit an - aber ich bin davon ausgegangen, dass Vorstandssitzungen geschlossene Veranstaltungen sind. (...) Keineswegs wollte ich Sie oder andere Politiker beziehungsweise Gremien damit beleidigen. Nehmen Sie dies doch bitte nicht als Affront."
Auch zur Kritik, dass "der Politik" gerade mal sechs Wochen Zeit zugestanden werden, um ein Konzept zu erarbeiten, sagt Annette Gräfin zu Ortenburg etwas. So sei die Entscheidung, den Wildpark schließen zu müssen, erst im Mai gefallen. Mit Blick darauf, sowohl für alle Mitarbeiter als auch für alle Tiere verträgliche Lösungen zu finden, werde ein "langfristiges Zeitfenster" benötigt. Sprich: Bis zur Sommerpause sollte Klarheit herrschen, ob doch noch eine Rettung möglich ist.
Die Gräfin äußert die Hoffnung, dass ab jetzt "respektvoller" miteinander umgegangen wird: "Es wäre nur schön, wenn wir eine Ebene finden könnten, die dem Thema gerecht werden würde und auf der sich sachlich diskutieren lässt. Und vielleicht sollten wir für diese Gespräche nicht die öffentlichen Medien benutzen, völlig unabhängig vom Ergebnis würde es in jedem Fall der Sache dienen."
ct
Nun, sachlich war die Wortwahl im Eröffnungsbrief der Parkbesitzerin auch nicht gerade. Wenn sich dann die angesprochenen Personen berechtigt gegen ihre Aussagen wehren, bittet sie anschließend um nachsichtige Behandlung ihrer Person.
Sachlichkeit ist auch nicht die Stärke in ihrer Facebook-Sympathiegruppe. Wenn dort jemand sachlich danach fragt, über welche Defizite man den spricht und welche möglichen Ursachen die Gründe sind, (damit man die richtigen Maßnahmen trifft) der ist schneller gelöscht, als er denkt. Ebensowenig ist es dort beliebt, von einem Privatunternehmen zu sprechen. Der Facebook-Gruppenbesitzer entfernt sofort solch ungeliebte Hinweise, dass Steuergelder nicht einfach in Privatunternehmen gesteckt werden dürfen.
Die "Grafens" sind m. E. beim Landkreis ohnehin an der falschen Adresse, wenn es ums Steuergeldbetteln geht. Sie sollten sich der guten Beziehungen des seligen Alram entsinnen und in München darauf pochen, daß die Landesregierung eine Verpflichtung dahingehend eingegangen ist, in allen Landesteilen gleiche Lebensbedingungen zu schaffen. Wenn sie dann die bayerische Regierung davon überzeugen können, daß es in diesem Zusammenhang dazugehört, auch private(!!!) touristische Anziehungspunkte, vom Freistaat her zu stützen – OK! Aufgabe des Landkreises kann und darf so etwas nicht sein.