Zum Hinrunden-Abschluss gastiert am Mittwochabend der Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt in der HUK-Arena.
"So einen Ausrutscher hatten wir jetzt das erste Mal. Gegen Flensburg müssen wir wieder länger spielen, unsere Nebenleute besser in Position bringen, einfach geduldiger und disziplinierter agieren."
Dieses Fazit zog der Spielführer des HSC 2000 Coburg, Till Riehn, nach der Niederlage gegen Magdeburg und im Hinblick auf die Partie am heutigen Abend um 20.15 Uhr gegen den Meisterschaftsmitfavoriten SG Flensburg-Handewitt.
"Die beste deutsche Mannschaft"
Das wird genau das Rezept sein, um nicht erneut sang- und klanglos unterzugehen wie gegen Magdeburg. "Flensburg ist für mich derzeit die beste deutsche Mannschaft, noch eine Kategorie besser als Magdeburg. Wir dürfen deren Überlegenheit nicht zu schnell akzeptieren", verlangt HSC-Trainer Jan Gorr.
Zuversichtlich bei der Umsetzung des Vorhabens stimmt, dass die Coburger in den 15 Spielen zuvor meist über weite Strecken der Partien auf Augenhöhe waren, oft nur Kleinigkeiten fehlten um mehr als die bisherigen sechs Punkte mitzunehmen. Der HSC kann sich also viel teurer verkaufen als das am Samstag der Fall war.
Den besten Anschauungsunterricht für die zwei verbleibenden Aufgaben in diesem Jahr gab es für die Coburger am Sonntag, als die Füchse Berlin Flensburg an den Rande einer Niederlage brachten. Als "freiwillige Pflichtlektüre am trainingsfreien Tag" hat Gorr dies auf Nachfrage bezeichnet und: "Ich habe am Montag im Training gemerkt, dass die meisten diese Partie schon verfolgt haben."
Vranjes hat Luxusprobleme
Den HSC erwartet heute ein Team mit einem breiten Kader, in dem SG-Trainer Ljubomir Vranjes das "Problem" hat, auf Top-Spieler verzichten zu "müssen". So war der erfahrenste Flensburger, Linksaußen Anders Eggert, gar nicht dabei, Finn Lemke blieb auf der Bank.
"Ich glaube nicht, dass die für uns geschont wurden", erklärte Gorr schmunzelnd. Er verweist auf den hervorragenden Kader: "Dadurch sind sie extrem flexibel und schwer auszurechnen, egal wer spielt. Sie haben keine Schwachstelle."
Gorr spricht von einem "Spagat" in der Deckung, gerade im Hinblick auf den halbrechten Holger Glandorf. "Es ist beeindruckend mit welchem Tempo er schon ohne Ball kommt. Das müssen wir wegnehmen bevor er den Ball bekommt, denn dann ist er nicht mehr zu halten."
Schwerstarbeit für Barsties & Co.
Schwerstarbeit also für die Abwehr um Philipp Barsties. Denn da sind auch noch die Mittelspieler, egal ob Kentin Mahe oder Thomas Mogensen, die einfach die Spielübersicht haben, Toft Hansen oder Zachariassen am Kreis zu bedienen oder auch Eins gegen Eins zu gehen, wenn der Passweg zugestellt ist.
Fünfmal hat das gegen die Füchse am Sonntag geklappt und sie so zum knappen, hart erkämpften Erfolg beitrugen. Trotzdem zog Vranjes eine positive Bilanz:
"Die Leidenschaft meiner Spieler war fantastisch, sie hat uns gerettet. Man darf nicht vergessen, dass wir heute das Pflichtspiel Nummer 28 bestritten. Da schmerzt es an der einen oder anderen Stelle."
Schon 493 Treffer erzielt
Trotzdem ist Flensburg, die mit einem Sieg die Herbstmeisterschaft feiern können, das Maß aller Dinge - mit 493 Treffern verfügen sie über den mit Abstand besten Angriff der Liga und auch die Abwehr liegt mit nur 376 Gegentoren nur einen Zähler hinter den Kielern. Trotzdem fordert Jan Gorr: "Wir müssen es schaffen uns wieder besser zu verkaufen."