Wie die Pianistin Monica Gutman in Coburg irritiert und begeistert

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Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
 
Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
 
Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
 
Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
Die Pianistin Monica Gutman gastierte auf Einladung der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Coburg. Foto: Jochen Berger
 
Musik von Beethoven stand im Zentrum des Konzert mit der Pianistin Monica Gutman in Coburg.Foto: Jochen Berger
Musik von Beethoven stand im Zentrum des Konzert mit der Pianistin Monica Gutman in Coburg.Foto: Jochen Berger
 

Die Pianistin Monica Gutman spielte bei den "Musikfreunden" Werke von Beethoven, Mendelssohn und Schulhoff.

Beethovens bekannte Sonate c-Moll mit dem Beinamen "Pathétique" erklang schon seit Jahrzehnten nicht mehr in den Programmen der Coburger "Musikfreunde". Monica Gutman zeigte sich bereit, diese und eine weitere späte Sonate im Rahmen des laufenden Beethoven-Projekts zu interpretieren.


Offenbar hatte sie das erste Werk auch seit längerer Zeit nicht mehr gespielt und es eigens zu diesem Abend wieder "aufgefrischt". Dass das Werk interpretatorisch bei ihr noch nicht ausgereift war, zeigte sich technisch - besonders im 1. Satz - in einer Reihe von Flüchtigkeitsfehlern und gestalterischen Besonderheiten wie die ungewöhnlichen Rubati in der Grave-Einleitung.

Im Adagio hätte man sich eine beseeltere Hervorhebung der Melodiestimme gewünscht. Immerhin kam das Rondo sicher und flüssig zum Vortrag.
Dass Monica Gutman das gesamte Programm mit Noten spielte, gehörte ebenso zu den Besonderheiten des Abends.


"Lieder ohne Worte"

Anschließend erklangen drei "Lieder ohne Worte" von Felix Mendelssohn-Bartholdy - das erste aus op. 19 sowie Nr. 2 und 3 aus op. 53 - die nach dem ein wenig farblos gespieltem ersten eine organische Steigerung boten, die auch pianistisch vollzogen wurde. Das folgende virtuose Rondo capriccioso op.14 wurde nach gewichtiger Einleitung brillant und fingerfertig angegangen, litt aber unter dem überzogenen Tempo, durch welches manches ungenau wurde.


Meisterlich interpretiert


Einen Lichtblick und endlich Übergang zu meisterhafter Interpretation boten im zweiten Teil die "5 Études de Jazz" (1926) des 1942 im KZ ermordeten Prager Komponisten Erwin Schulhoff, der sich in diesen inspirierten Stücken kompositorisch auf der Höhe der Zeit wie Hindemith und die Neoklassizisten mit ihrer freien Tonalität zeigt.

Monica Gutman überzeugte in diesen technisch höchst anspruchsvollen Stücken durch Treffsicherheit und variablen Ausdruck, angefangen vom spritzigen Charleston über den gefühlvollen Blues, das ausdrucksvolle Chanson und den bizarren Tango bis zur packenden motorischen Toccata über einen Shimmy von Confrey.
Anfang und Ende des Programms bildete diesmal Beethoven, zum Ausklang mit der späten Sonate E-Dur op.109, die Monica Gutman offensichtlich besser lag als vorher die "Pathétique".


Sensibel gestaltete sie den ersten Satz, energisch das Prestissimo des zweiten und "gesangvoll, mit innigster Empfindung" das vielgestaltige Finale, welches Variationen, eine Fuge und grandiose Steigerungen enthält, bevor es wieder zur schlichten Anfangsmelodie zurückkehrt.


Verinnerlichter Schluss


Nach anerkennendem Beifall ließ sie - verständlich - verkünden, dass nach diesem verinnerlichten Schluss eine Zugabe unpassend wäre.