Erstmals traten im Utopolis acht Teams gegeneinander an: Mit "FIFA 17" auf der Play Station 4. Der Sieger: Real Madrid.
Samstagnachmittag, 15.36 Uhr, steht fest: Real Madrid hat gewonnen! Genau zu diesem Zeitpunkt haben Manuel Finsel und Julian Petrov das interkulturelle, virtuelle PS 4-Fußballturnier auf der Kinoleinwand im Utopolis gewonnen. Und die Freude ist groß bei den Siegern, bekommen sie als Prämie wenn schon keine Millionen, so doch den Hauptpreis des Turniers: eine Play Station 4 inklusive Controller.
Insgesamt acht Mannschaften zu je zwei Spielern sind an diesem Tag von 10 Uhr an gegeneinander angetreten. Die Auswahl der Mannschaften: erstklassig, quasi eine Top-Besetzung. Denn es messen sich immerhin der FC Bayern München, Barcelona, Manchester United und eben Real Madrid miteinander. Organisiert wurde das Spektakel vom Jugendbeauftragten des Landkreises Coburg, Kanat Akin, und seinem Mitstreiter Christoph Fischer in Kooperation mit dem Netzwerk "Jugend macht Coburg" und dem Bündnis "Coburg ist Bund", gefördert vom Bundesfamilienministerium.
"Die haben von heute Morgen an durchgezockt", freut sich Kanat Akin am Ende der Veranstaltung. Die soll auch eine Fortsetzung finden: "Wenn man die Teilnehmer und Gäste so hört, dann muss es weitergehen!" Dies hänge allerdings immer auch von den Sponsoren ab.
Das erste solche Turnier fand bereits in Ebersdorf mit 48 Spielern statt. Da kam einigen Teilnehmern die Idee: "Damit müsste man ins Kino gehen!" Gesagt, gefragt: Beim Coburger Kinobesitzer Oskar Heublein stieß man auf offene Ohren und eine sofortige Zusage: "Das war sehr kooperativ", sagt Akin. Und noch etwas freut ihn sehr: Dass dieses als multikulturelle Veranstaltung geplante Turnier auch bei jungen Geflüchteten gut angenommen wurde - die Hälfte der Teilnehmer hatte einen Migrationshintergrund.
Im Vorfeld war deshalb ebenfalls viel Arbeit zu leisten. Kanat Akin erstellte eine eigene Internet-Homepage, die Plakate bastelten Mitarbeiter des Landratsamtes Coburg, weitere Werbung lief über Facebook. Die hat sich gelohnt: "Innerhalb von 18 Stunden waren sämtliche Karten weg", sagt der Jugendbeauftragte. Und: "Da haben wir den Vorverkauf beendet und sogar eine Warteliste aufgestellt!"
Nico (17) aus Neuensorg, ist jedenfalls begeistert: "Das lief hier ganz cool eigentlich, locker und lässig. Bei einer Wiederholung der Aktion nächstes Jahr würde ich dann auch gern mitmachen und nicht nur zuschauen." Das Mitmachen haben seine Kumpels Leon (20) und Nils (21), ebenfalls aus Neuensorg, schon hinter sich: "Es war nervenaufreibend, hat aber enorm viel Spaß gemacht. Es ist ganz etwas anderes, Fußball auf einer Kinoleinwand statt auf der Playstation zu spielen. Wir sind nächstes Jahr wieder dabei!"
Kanat Akin verspricht, wieder die Organisation zu übernehmen: "Bis zum nächsten Jahr um dieselbe Zeit im Utopolis", verabschiedet er sich von den hochzufriedenen Gästen.
Wie funktioniert das virtuelle Fußballturnier? Technik Das Turnier fand im Kino 8 mit 86 Plätzen statt. Zur Verfügung stand eine Leinwand mit 37 Quadratmetern, was in dieser Form und Größe im Coburger Land zum ersten Mal stattgefunden hat. Ebenso stand eine 2700 Watt starke Tonanlage zur Verfügung. Gespielt wurde "FIFA 17" auf der Play Station 4. Die Konsole wurde über ein HDMI-Kabel mit dem Kino-Beamer verbunden. So konnte das Bild in entsprechender Größe und Schärfe auf die Leinwand projiziert werden. Die Anmeldungen für das Turnier erfolgten über die Plattform Kanat Akins als Jugendbeauftragter unter
www.jugend-macht-coburg.de, auf der ein automatisches Formular erstellt wurde, das sowohl den Teilnehmern als auch den Organisatoren den Ablauf vereinfachen sollte.
Final-Spiel Vor dem Finale fanden Gruppenspiele statt. Die Mannschaften wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und traten jeweils in der Gruppe gegeneinander an. Dann ging es ins Halbfinale. Im Finale trafen dann Real Madrid und Manchester United aufeinander. Das Duell entschied Real Madrid mit 6:5 für sich. Real Madrid wurde gespielt von Manuel Finsel und Julian Petrov. Als Team Manchester United traten Louis Hartan und Lukas Welcing an.