Der bislang auf den Marktplatz beschränkte Budenzauber könnte nach Ansicht von SPD-Stadtrat Dominik Sauerteig entzerrt werden. Die ersten Reaktionen sind positiv.
In seinem Antrag, den Dominik Sauerteig zur nächsten Stadtratssitzung eingebracht hat, spricht er von einer "Weiterentwicklung des Coburger Weihnachtslandes" - konkret heißt das aber: Der SPD-Politiker möchte ein paar Ideen zur Diskussion stellen, wie der Coburger Weihnachtsmarkt (noch) schöner werden könnte.
So regt er unter anderem mehr Attraktionen für Kinder und Jugendliche an. Außerdem könnten die Buden auch noch zwischen Weihnachten und Silvester genutzt werden - etwa durch Vereine, die in dieser Zeit einen "Vereinsmarkt" veranstalten könnten. Auch ein Silvester-Event wäre denkbar.
Spannend auch der Vorschlag, den Weihnachtsmarkt räumlich etwas zu entzerren.
Dichtes Gedränge auf Marktplatz Gerade an den Wochenenden, insbesondere in den Abendstunden, sei der Coburger Weihnachtsmarkt "maßlos überlaufen", wie Dominik Sauerteig in der Begründung seines Antrags schreibt. Es herrsche "ein dichtes Gedränge" und ein gemütliches Einkaufen sei in diesen Stunden "nur sehr schwer möglich".
Hier bestehe "erkennbar" ein Konflikt zwischen der Besuchergruppe der Weihnachtseinkäufer und denjenigen Besuchern, die sich mit Freunden verabredet haben. Gerade für Familien mit Kindern und ältere Mitbürger sei ein entspannter Besuch des Weihnachtsmarktes in diesen Stunden nicht möglich, findet Sauerteig.
Andere Städte würden dieser Problematik entgegnen, indem sie den Weihnachtsmarkt räumlich entzerren. Und das könnte sich Sauerteig auch für Coburg vorstellen: "Hier bietet sich meines Erachtens die Schaffung eines Teil-Weihnachtsmarktes im Bereich des Steinwegs/Ecke Unterer Bürglaß in den unteren Steinweg hinein an."
Interessen der Anwohner Bei Schaffung eines Teil-Weihnachtsmarktes in diesem Bereich könnte so zudem auch dort die Besucherfrequenz in der Weihnachtszeit insgesamt gesteigert werden. "Davon könnten dann insbesondere auch die ansässigen Händler profitieren." Gleichwohl sei "natürlich durch entsprechende Auflagen in besonderem Maße auch Rücksicht zu nehmen auf die berechtigten Interessen der Anwohner in diesem Bereich", so Sauerteig.
Zudem erscheint es laut Sauerteig "denkbar", die vorhandenen Hütten auch noch in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr einer Nutzung zuzuführen, kämen doch gerade in dieser Zeit viele Menschen, die aufgrund des Berufes oder eines Studiums nicht permanent Zeit in ihrer Heimatstadt Coburg verbringen können, zurück in ihre Heimat.
Hierbei könnten zum Beispiel Coburger Vereine einbezogen werden und ein Coburger "Vereinsmarkt" mit Open-Air-Silvester-Veranstaltung zum Abschluss etabliert werden. Auch sei das Angebot für Kinder und junge Jugendliche auf dem Weihnachtsmarkt "insgesamt recht übersichtlich".
Angebote für Kinder etablieren Diesbezüglich könnte beispielsweise in Zusammenarbeit mit einem lokalen Bäckereibetrieb eine weihnachtliche Kinderbackstube etabliert werden. "Insgesamt fehlt es an Möglichkeiten für Kinder und junge Jugendliche Aktivität zu entfalten", so Dominik Sauerteig.
Eine "Belebung fürs Städtle" - oder würde keiner in den Steinweg gehen? Reaktionen Bereits am späten Dienstagabend haben wir auf unserem Internetportal
www.infranken.deüber Dominik Sauerteigs Ideen für den Weihnachtsmarkt berichtet. Binnen weniger Stunden entwickelte sich dort eine rege Diskussion - wobei die Befürworter deutlich in der Mehrzahl waren. Ein paar kritische Stimmen fehlten allerdings auch nicht. Hier eine Auswahl:
"Warum nicht? Ich bin für alles, was das Städtle belebt!" Gudrun-Maria S." Generell eine gute Idee! Aber Buden im Steinweg bitte nur vor leerstehende Geschäfte stellen!" Sabine H."Das würde ein absoluter Flop werden. Wer geht bitte in den unteren, nahezu ausgestorbenen Teil des Steinwegs, um dort einen ,Teil-Weihnachtsmarkt' zu besuchen?" Sina S."Ich war letztes Jahr in Heidelberg auf dem Weihnachtsmarkt. Da ist quasi die ganze Innenstadt Weihnachtsmarkt. (...) Durch mehr Stände hoffe ich auch, das die Konkurrenz größer wird und die teilweise horrenden Preise fallen." Sebastian S.
Mehr Platz? Mehr Zeit? Weniger Disneyland?
Warum nicht auch ein paar Buden auf dem Albertsplatz?
Warum ist am 23. Dezember Schluss?
Gerade in der Zeit zwischen den Feiertagen hätte man mehr Zeit für einen Aufenthalt in der Innenstadt.
Ich habe immer ganz gerne bis vor einigen Jahren meinen Glühwein und meinen Pfefferkuchen beim Stand vom Cafe Schubart vor dessen Marktcafe genossen. Da hatte ich wenigstens Platz und konnte trotzdem das Weihnachts/Markt/Geschehen mit etwas Distanz genießen. Jetzt steht der Schubartstand mitten im Gedrängel.
Sehr schön wäre auch der Open-Air-Stand vorm Goldenen Kreuz. Wäre! Konjunktiv! Warum ist der zwar aufgebaut, aber dennoch ständig geschlossen?
Ein paar mehr echte Marktbuden/Verkaufsbuden wäre auch schön. Mit wirklich brauchbaren Weihnachtsgeschenken!
Ein wenig mehr Schmuck an den Gebäuden wäre auch schon. Früher waren Rathaus und Stadthaus weihnachtlich illuminiert.
Und: Was machen wir gegen die Trostlosigkeit des Coburger Weihnachtsmarktes nach dem 23. Dezember? Vor allem gegen die optische Trostlosigkeit an den eigentlichen Weihnachtstagen?
dass im Ergebnis die letzten Buden mit Bezug zum Weihnachtsfest ausgelagert werden, damit das seit Jahren auf dem Markt stehende Open-Air-Bistro nicht durch Besucher gestört wird, die Weihnachten suchen. Beim Open-Air bietet sich dann Winter-Samba an mit einer Cover-Version von "Stille Nacht, heilige Nacht ...".
warum soll man in Coburg das Konzept ändern.
Gerade die Anordnung der Buden, die Kompaktheit auf dem Marktplatz, eingerahmt von einem wirklich nirgend so anzutreffenden Ambiente macht doch den Reiz des Coburger Weihnachts bzw. Adventsmarktes aus.
Ich habe schon einige solcher Märkte in der Umgebung besucht, aber Coburg übertrifft alle und das sollte auch so bleiben. Deshalb kommen die Gäste von außerhalb.
Eine zweite Schiene, als Feiermeile gedacht, kann natürlich für den Umsatz an Getränken und der Gaudi auch sinnvoll sein, aber bitte nicht mit Weihnachten und Advent vermischen. Das hat damit nichts zu tun.
Die vielleicht etwas besser umgesetzt werden kann, als schnell mal mit der heißen Nadel gestrickt.
Muss es denn der Markt sein? Nein.
Der Schlossplatz hat eine ebenfalls schöne Kulisse zu bieten, einen bei Schnee weitaus besser zu begehenden Boden, mehr Platz und ein Rondell, in dem von mir aus die Krippe aufgebaut werden kann.
Durch die räumliche Vergrößerung wäre ein weniger enges Gedrängel um die diversen Verzehrstände möglich, mehr Vielfalt durch mehr Anbieter - vielleicht auch endlich wieder thematisch bezogen? - realisierbar und so vielleicht endlich ein würdiger und auch Touristen anziehender Punkt zu Weihnachten geschaffen.
Aha!