Weihnachtsmarkt auch im Steinweg?

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Das Coburger Christkind eröffnete Ende November den 2014er Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz. Foto: Barbara Herbst
Das Coburger Christkind eröffnete Ende November den 2014er Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz. Foto: Barbara Herbst

Der bislang auf den Marktplatz beschränkte Budenzauber könnte nach Ansicht von SPD-Stadtrat Dominik Sauerteig entzerrt werden. Die ersten Reaktionen sind positiv.

In seinem Antrag, den Dominik Sauerteig zur nächsten Stadtratssitzung eingebracht hat, spricht er von einer "Weiterentwicklung des Coburger Weihnachtslandes" - konkret heißt das aber: Der SPD-Politiker möchte ein paar Ideen zur Diskussion stellen, wie der Coburger Weihnachtsmarkt (noch) schöner werden könnte.


So regt er unter anderem mehr Attraktionen für Kinder und Jugendliche an. Außerdem könnten die Buden auch noch zwischen Weihnachten und Silvester genutzt werden - etwa durch Vereine, die in dieser Zeit einen "Vereinsmarkt" veranstalten könnten. Auch ein Silvester-Event wäre denkbar.
Spannend auch der Vorschlag, den Weihnachtsmarkt räumlich etwas zu entzerren.

Dichtes Gedränge auf Marktplatz

Gerade an den Wochenenden, insbesondere in den Abendstunden, sei der Coburger Weihnachtsmarkt "maßlos überlaufen", wie Dominik Sauerteig in der Begründung seines Antrags schreibt. Es herrsche "ein dichtes Gedränge" und ein gemütliches Einkaufen sei in diesen Stunden "nur sehr schwer möglich".


Hier bestehe "erkennbar" ein Konflikt zwischen der Besuchergruppe der Weihnachtseinkäufer und denjenigen Besuchern, die sich mit Freunden verabredet haben. Gerade für Familien mit Kindern und ältere Mitbürger sei ein entspannter Besuch des Weihnachtsmarktes in diesen Stunden nicht möglich, findet Sauerteig.


Andere Städte würden dieser Problematik entgegnen, indem sie den Weihnachtsmarkt räumlich entzerren. Und das könnte sich Sauerteig auch für Coburg vorstellen: "Hier bietet sich meines Erachtens die Schaffung eines Teil-Weihnachtsmarktes im Bereich des Steinwegs/Ecke Unterer Bürglaß in den unteren Steinweg hinein an."

Interessen der Anwohner

Bei Schaffung eines Teil-Weihnachtsmarktes in diesem Bereich könnte so zudem auch dort die Besucherfrequenz in der Weihnachtszeit insgesamt gesteigert werden. "Davon könnten dann insbesondere auch die ansässigen Händler profitieren." Gleichwohl sei "natürlich durch entsprechende Auflagen in besonderem Maße auch Rücksicht zu nehmen auf die berechtigten Interessen der Anwohner in diesem Bereich", so Sauerteig.


Zudem erscheint es laut Sauerteig "denkbar", die vorhandenen Hütten auch noch in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr einer Nutzung zuzuführen, kämen doch gerade in dieser Zeit viele Menschen, die aufgrund des Berufes oder eines Studiums nicht permanent Zeit in ihrer Heimatstadt Coburg verbringen können, zurück in ihre Heimat.
Hierbei könnten zum Beispiel Coburger Vereine einbezogen werden und ein Coburger "Vereinsmarkt" mit Open-Air-Silvester-Veranstaltung zum Abschluss etabliert werden. Auch sei das Angebot für Kinder und junge Jugendliche auf dem Weihnachtsmarkt "insgesamt recht übersichtlich".

Angebote für Kinder etablieren

Diesbezüglich könnte beispielsweise in Zusammenarbeit mit einem lokalen Bäckereibetrieb eine weihnachtliche Kinderbackstube etabliert werden. "Insgesamt fehlt es an Möglichkeiten für Kinder und junge Jugendliche Aktivität zu entfalten", so Dominik Sauerteig.


Eine "Belebung fürs Städtle" - oder würde keiner in den Steinweg gehen?


Reaktionen Bereits am späten Dienstagabend haben wir auf unserem Internetportal www.infranken.deüber Dominik Sauerteigs Ideen für den Weihnachtsmarkt berichtet. Binnen weniger Stunden entwickelte sich dort eine rege Diskussion - wobei die Befürworter deutlich in der Mehrzahl waren. Ein paar kritische Stimmen fehlten allerdings auch nicht. Hier eine Auswahl:
"Warum nicht? Ich bin für alles, was das Städtle belebt!" Gudrun-Maria S.

" Generell eine gute Idee! Aber Buden im Steinweg bitte nur vor leerstehende Geschäfte stellen!" Sabine H.

"Das würde ein absoluter Flop werden. Wer geht bitte in den unteren, nahezu ausgestorbenen Teil des Steinwegs, um dort einen ,Teil-Weihnachtsmarkt' zu besuchen?" Sina S.

"Ich war letztes Jahr in Heidelberg auf dem Weihnachtsmarkt. Da ist quasi die ganze Innenstadt Weihnachtsmarkt. (...) Durch mehr Stände hoffe ich auch, das die Konkurrenz größer wird und die teilweise horrenden Preise fallen." Sebastian S.