Was Esel die Menschen lehren

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Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: Bettina Knauth
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: Bettina Knauth
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
 
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
 
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
 
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
 
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
Bayern von Süd nach Nord haben Artur Petker und seine Freundin Josefine Plachetka durchquert. Auf ungewöhnliche Art, denn die beiden Studenten waren in Begleitung der beiden Esel Durith (links) und ihrer Tochter Dolli zu Fuß unterwegs. In Krumbach endete am Mittwoch ihre sechswöchige Reise. Foto: privat
 

Mit zwei Vierbeinern durchquerten zwei Regensburger Studenten Bayern von Süd nach Nord. In Krumbach endete ihre Reise. Was die beiden dazu bewogen hat.

Das Begrüßungsschnauben von Dolli und ihrer Mutter Dudith wird Artur Petker am meisten vermissen. In den letzten sechs Wochen wurden der 23-jährige Student und seine Freundin Josefine Plachetka jeden Morgen von den beiden Eseln mit diesem erfreuten Laut des Erkennens empfangen. Knapp zwei Stunden später machten sich die vier gemeinsam Tag für Tag auf den Weg gen Norden. Am Mittwoch traten sie von ihrem letzten Quartier im Seßlacher Stadtteil Krumbach aus die Heimreise an.

Wie kam das Paar darauf, sich ausgerechnet mit den als störrisch geltenden Vierbeinern auf den Weg zu begeben? "Die Idee haben wir uns von meiner Mama Uschi ausgeliehen", berichtet Josefine, genannt "Fini". Ihrer Mutter gehören die beiden Esel, mit denen Ursula Plachetka auch schon wanderte. "Und als sie sagte, wenn sie noch jünger wäre, würde sie sich auf eine längere Tour begeben, haben wir uns gedacht, dass wir das doch machen können", so die 22-Jährige weiter.

Schnell entstand der Plan, in den Sommersemester-Ferien von Geltendorf am Ammersee aus entschleunigt in acht Wochen einmal quer durch Deutschland zu wandern. "Nächstes Jahr werden wir beide mit dem Studium in Regensburg fertig, dann bleibt wohl dafür keine Zeit mehr", fügt die junge Frau hinzu.

Um "raus aus ihrer studentischen Blase zu kommen" und Land wie Leute kennenzulernen, machten sich die beiden vor sechs Wochen auf den Weg. Ursprünglich hatten die beiden angehenden Grundschullehrer Husum als Ziel auserkoren. "Das war aber nicht machbar", erklärt Artur, "denn wir gehen ja nicht Luftlinie, sondern laufen lieber die schönen Strecken."

Der Weg ist das Ziel

Außerdem erwiesen sich die angepeilten gut 20 Kilometer täglich als zu optimistisch. So beschränkten sich die beiden Wanderer auf zehn Tageskilometer. "Es geht ja schließlich nicht darum, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, sondern um den Weg an sich", sagt seine Partnerin. Die Reduzierung der Strecke habe "viel Druck rausgenommen", fügt sie hinzu. Das anfängliche Navigieren mit Tablet, Offline-Karten und GPS gaben die beiden ebenfalls schnell auf. "So konnten wir uns auch mal verlaufen, was auch oft genug passiert ist", erzählt Artur schmunzelnd.

Vom grünen, saftigen und flachen Gelände am Ammersee bewegten sich die beiden "Naturmenschen", wie sie sich selber bezeichnen, Stück für Stück Richtung Franken, wo sie es nicht nur überraschend hügelig, sondern auch "sautrocken" finden. Aufgenommen wurden sie nur in Mittelfranken zunächst nicht freundlich. Doch für jeden Abend fanden sie eine Möglichkeit zum Schlafen, meist bei Landwirten, in deren Betrieb sie gleich auch noch reinschnuppern konnten. Überhaupt, so schildert es Fini, seien es die Unterkünfte und die Gespräche mit den Gastgebern, die am meisten in Erinnerung bleiben. "Der Weg verschwamm dagegen schnell zu einem Brei."

Bayern überraschte sie

Für Unterkunft und Essen zahlten die zwei fast nie etwas. Und immer fand sich ein Plätzchen für die beiden Esel. Überrascht hat die Reisegefährten, dass sich Landschaft, Leute und Dialekt regelmäßig binnen 20 Kilometern veränderten. Ihre Erkenntnis: "Unsere Heimat hat viele Gesichter". Manchmal schauten sie sich ihre Fotos an und fragten sich dann: "Ist das wirklich in Deutschland?"

Von einer amüsanten Begegnung in Hilpoltstein berichtet der 23-Jährige: "Ein Mann sprach uns mit Josef und Maria an und fragte, ob wir Unterkunft, Essen oder Kleidung brauchen würden." Apropos Kleidung: Mit ihrem mittelalterlichen Outfit und ihren Reisegefährten zogen die beiden schnell die Blicke auf sich. Die altmodische Kleidung sei bequemer und passe besser zu ihrem Weg durch die Natur, erläutern die Studenten.

Routine mussten sie erst entwickeln: An jedem Tag galt es, die Grautiere neu zu packen. Gerade Artur, der neu in dem Metier war, musste sich daran erst gewöhnen. 90 bis 120 Minuten brauchte es schon, bis die Langohren und ihre Begleiter reisefertig waren. Das Problem erläutert er so: "Die Esel passen sich nicht unserem Tempo an, vielmehr läuft es genau anders herum." So mussten sich alle vier erst aneinander gewöhnen, sich treiben lassen und ihren Alltag finden. Es sei, als würden die Tiere den Menschen einen Spiegel vorhalten, ergänzt seine Freundin: "Haben wir es eilig, sind sie superlangsam. Dafür laufen sie zügig los, wenn wir den Tag entspannt beginnen wollen." Überhaupt machten Durith und Dolli nichts, was sie nicht wollten.

Bamberg ließen sie rechts liegen

Bevor sie auf einer der letzten Etappen das Coburger Land erreichten, ließ das Paar Bamberg rechts liegen. Erika Seelmann, bei der sie in Gleußen übernachteten, verwies sie an die Wefa in Seßlach. Auf Vermittlung von Ingo Keßler landeten Artur und Fini dann bei Cordelia Hiller in Krumbach, wo sie in einem alten Wohnwagen ihr letztes Reise-Domizil fanden.

Zwei Wochen früher als geplant las Eselbesitzerin Uschi das Paar und die beiden Vierbeiner mit einem Hänger am Mittwoch in Krumbach wieder auf. "Wir haben gemerkt, dass es uns reicht", sagt Fini. Unterwegs kaum Privatsphäre zu haben, immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten, das ermüde. Spannend seien die sechs Wochen schon gewesen. "Die Unterschiede in der Mentalität zwischen Stadt- und Landbewohnern haben wir deutlich gespürt", schildert Artur seinen Eindruck. Es werde wohl ein nächstes Mal geben - dann noch näher an der Natur.