Der Coburger Großmaschinenhersteller Waldrich steckt in der Krise. Nun hat die Geschäftsführung einschneidende Maßnahmen angekündigt.
Von den rund 740 Beschäftigten soll in den nächsten Monaten ein Drittel gehen. So steht es in der Pressemitteilung, die die Geschäftsführung von Waldrich am Freitag herausgab. Kurz zuvor waren am frühen Nachmittag die Beschäftigten über die Pläne informiert worden.
Jahrelang habe man gehofft, dass der Markt für Großmaschinen sich erholen werde, sagte Hubert Becker, Sprecher der Geschäftsführung. Schon die vergangenen drei Jahre hatte Waldrich mit einem Minus abgeschlossen. Trotzdem sei versucht worden, die Kapazität zu erhalten und besser zu nutzen: Mit neuen Produkten für das Projektmaschinengeschäft und einer neuen Serienmaschine (Taurus), die 2015 auf den Markt gebracht wurde. Die Belegschaft verzichtete via Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag auf Teile ihres Lohns.
Doch nun soll Waldrich schrumpfen: Becker sprach davon, die Betriebskapazität um ein Viertel zu reduzieren. Die Belegschaft soll um ein Drittel abgebaut, die Organisation verschlankt werden. Genaueres vermochte am Freitag noch niemand zu sagen. Die Verhandlungen mit Betriebsrat und IG Metall müssen erst noch aufgenommen werden. "Wir werden über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan reden", sagte Betriebsratsvorsitzender Hardy Müller.
Jürgen Apfel, Geschäftsführer der IG Metall in Coburg, bescheinigte der Unternehmensführung, bislang stets auf gutem Niveau mit den Arbeitnehmervertretern zusammengearbeitet zu haben. Beide Seiten hätten das Ziel, gute Lösungen zu suchen.
Waldrich Coburg gehört dem chinesischen Unternehmen Bejing No. 1. Der Gesellschafter trage die Restrukturierungspläne voll mit, sagte Uwe Herold, als Geschäftsführer für den kaufmännischen Bereich zuständig.