Die Firma Schink hat sich im Bereich der Blechbearbeitung und des Metallbaus zu einem mittelständischen Unternehmen gemausert. Trotz mancher Standort-Nachteile konnte in diesem Jahr kräftig investiert werden.
Was haben die SB-Backautomaten des Discounters Aldi, die Deckenbeleuchtungen in vielen Operationssälen und nahezu jeder Autokran, der in Deutschland eingesetzt wird, gemeinsam? Sie alle enthalten Blech- oder Edelstahlteile, die es ohne die Firma Schink in Breitenau nicht geben würde. Entweder wurden die Teile direkt im Bad Rodacher Stadtteil gefertigt - oder sie dienten als Komponente einer Maschine, die später für die Herstellung wichtig war. "Ja, wir sind breit aufgestellt", sagt Geschäftsführer Stephan Schink und blickt recht zuversichtlich nach vorne. "Unsere Branche ist recht krisensicher, weil unsere Teile praktisch überall gebraucht werden."
Neue Laser-Schneideanlage Zuversicht ist aber auch notwendig, um in der heutigen Zeit als eher kleineres mittelständisches Unternehmen eine Investition von knapp zwei Millionen Euro zu wagen - und dann auch zu stemmen. "Wir haben in diesem Jahr eine neue Laserschneideanlage angeschafft und ein automatisches Blechregal installiert", erklärt Stephan Schink. Auch wurde eine weitere Halle gebaut.
Eine solche Expansion wäre am ursprünglichen Firmensitz in Coburg gar nicht möglich gewesen, wie Seniorchef Günter Schink zu bedenken gibt und feststellt: "Der Standort hier ist für uns ideal." Zumal er seit ein paar Jahren auch über eine Glasfaserverbindung verfügt und somit zumindest übers Internet gar nicht mehr so abgelegen ist. "Wir haben Kunden in ganz Deutschland", sagt Stephan Schink, "90 Prozent davon sind ,global player' oder gar Weltmarktführer."
Warten auf die neue Staatsstraße 2205 Zwei Nachteile hat der Standort Breitenau dann aber doch: Der eine ist das Fördergefälle nach Südthüringen. Schink selbst hatte im Jahr 2000 damit geliebäugelt, von Coburg nach Ummerstadt zu ziehen - doch in der thüringischen Gemeinde gaben die Verantwortlichen damals einem größeren Unternehmen den Vorzug. Bei der Firma Schink wählte man daraufhin die "Heimat-Variante", denn die Familie stammt aus Breitenau. Heute verkneift man sich einen Kommentar, dass es besagtes Unternehmen, dass sich damals in Ummerstadt ansiedeln durfte, trotz üppiger Fördermittel nicht mehr gibt - während Stephan Schink seine Firma "auf dem Markt gut positioniert" sieht.
Ein weiterer Nachteil ist die Verkehrsanbindung von Breitenau, sagt Stephan Schink: "Wir brauchen endlich den Neubau der Staatsstraße 2205!" Er denkt da sowohl als Bad Rodacher Stadtrat ("Täglich pendeln 3000 Menschen in unsere Stadt!") als auch im Interesse der Mitarbeiter seiner eigenen Firma.
Kinder riechen Metall Um jungen Menschen eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker schmackhaft zu machen, lassen sich die Schinks auch so einiges einfallen. Mit der Mittelschule Bad Rodach besteht eine Kooperation. Diese ermöglicht nicht nur Praktika. Gemeinsam wurde auch schon - zum Nutzen und zur Freude aller Beteiligter - ein Tischkicker hergestellt. Kindergartenkinder wurden ebenfalls bereits eingeladen. "Sie bekommen eine Bockwurst und können hier Metall riechen", beschreibt Stephan Schink das kleine Programm mit der großen Wirkung. Und wenn sie das nächste Mal einen Autokran sehen, denken sie vielleicht auch an die erfolgreiche Firma Schink aus Breitenau.
HINTERGRUND Geschichte Die Firma Schink wurde 1995 gegründet. Sitz war zunächst im Vorderen Floßanger in Coburg. 2000 erfolgte der Umzug in den Bad Rodacher Stadtteil Breitenau. Größere Erweiterungen gab es 2006 sowie jetzt 2014.
Tätigkeit Lasern, Kanten, Schweißen - das kann Schink. Erstellt werden Baugruppen und Schweißkonstruktionen aus Blech und Edelstahl. Kunden sind etwa Brose und Kaeser, aber auch viele weitere in Deutschland und Österreich.
Zahlen Derzeit hat die Firma Schink 35 Mitarbeiter, darunter auch zwei Auszubildende, die den Beruf des Konstruktionsmechanikers erlernen.
Kontakt Infos unter
www.schink-blechbearbeitung.de