Viel Applaus für den geheimnisvollen Mister X in Heldritt

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Als Mister X begeistert Michael Hein das Publikum. Im Hintergrund: der Chor der "Coburger Sommeroperette".Foto: Jochen Berger
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Stilsicherer Routinier am Dirigentenpult: Christian Simonis. Foto: Jochen Berger
Stilsicherer Routinier am Dirigentenpult: Christian Simonis. Foto: Jochen Berger
 

Gleich die zweite Vorstellung von Emmerich Kálmáns "Zirkusprinzessin" beschert dem Publikum eine interessante Alternierung. Als geheimnisvoller Mister X überzeugt der österreichische Tenor Michael Hein.

Operetten-Logik ist eine angenehm tröstliche Logik. Sie findet immer wieder auf komplizierte Fragen entwaffnend einfache Antworten. Wenn das Durcheinander der Gefühle und Intrigen am größten ist, singen die Geigen unvermittelt eine besonders schöne Melodie - und statt Chaos triumphiert schließlich doch die Liebe wie in Emmerich Kálmáns "Zirkusprinzessin".


Kitsch, Sentimentalität, schöner Schein - wer die Gattung Operette denunzieren will, muss sich argumentativ nicht allzu viel Mühe geben. Dennoch ist Operettenglück nicht billig zu haben, wie die Neuinszenierung der "Zirkusprinzessin" auf der Waldbühne Heldritt beweist. Denn Operettenglück hat vor allem mit Präzision und sicherem Stilgefühl zu tun.

Szenenapplaus für eine Katze

Das beweist die reichlich verregnete und dennoch erfolgreiche Premiere (Tageblatt vom 15. August), das beweist aber auch die zweite Vorstellung tags darauf, die dank einer gewichtigen Alternierung fast zur zweiten Premiere wird.


Denn in der männlichen Hauptrolle als geheimnisvoller Mister X ist an diesem Abend der aus Graz stammende Tenor Michael Hein zu erleben. Darstellerisch überzeugend verkörpert er den rätselhaften Zirkusreiter, der sein Gesicht stets hinter einer schwarzen Maske verbirgt und in Wahrheit der enterbte Neffe einer der reichsten Männer Russlands ist.


Seine lyrisch grundierte Stimme ist bestens geeignet für diese anspruchsvolle und bemerkenswert umfangreiche Partie, weil sie bei Bedarf auch dramatisches Potenzial und Durchsetzungsvermögen besitzt. Hein beeindruckt das applausfreudige Publikum durch kraftvolle Spitzentöne, die dennoch nie forciert klingen, beweist aber auch Gespür für ausdrucksvoll leise Töne. Apropos applausfreudig: Szenenbeifall gibt es auch für eine Katze, die - ungerührt von Kálmáns Melodien - munter auf der Jagd nach Mäusen mehrfach die Bühne quert.
Nach dem Premierenerfolg mit Adam Sanchez als Mister X erntet auch die zweite Aufführung mit alternierender Besetzung reichlich Applaus beim Publikum.


Entscheidenden Anteil daran hat wiederum Christian Simonis als Dirigent, der Solisten, Chor und Orchester jederzeit umsichtig leitet. Die alternierende Besetzung des Mister X liefert jedenfalls gleich zwei nachdrückliche Argumente, diese rundum gelungene Inszenierung der "Zirkusprinzessin" mehr als einmal zu besuchen.