Unbekannte attackieren Coburger Landrat Michael Busch und sein Auto

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Die Kabelbinder durchgeschnitten, herumgedreht und zum Demo-Plakat umfunktioniert: ein Werbebanner des Kameradschaftsvereins für das Fischfest wurde in der Nacht auf Dienstag beschädigt. Fotos: privat
Die Kabelbinder durchgeschnitten, herumgedreht und zum Demo-Plakat umfunktioniert: ein Werbebanner des Kameradschaftsvereins für das Fischfest wurde in der Nacht auf Dienstag beschädigt. Fotos: privat
Das kann teuer werden: Der Privatwagen der Familie Busch musste in die Werkstatt - er hatte Bauschaum im Auspuff.
Das kann teuer werden: Der Privatwagen der Familie Busch musste in die Werkstatt - er hatte Bauschaum im Auspuff.
 

In der Nacht auf Donnerstag wurden der Auspuff am Privat-Pkw von Michael Busch mit Bauschaum zugespritzt und ein Plakat des Kameradschaftsverein verunstaltet - jetzt ermittelt die Coburger Kriminalpolizei.

Für Landrat Michael Busch (SPD) war am Donnerstag "Schluss mit lustig". Denn Unbekannte haben den Auspuff seines Fahrzeuges mit Bauschaum zugespritzt. Dass nur wenige Meter weiter zudem noch ein Plakat des Kameradschaftsvereins für das Fischfest im Ebersdorfer Gemeindeteil mit einer "Anti-Busch-Parole" beschmiert wurde, wird dabei fast zur Nebensächlichkeit.


Busch erstattet Anzeige


Busch, der sich derzeit daheim auf Urlaub befindet, zeigte sich auf Tageblatt-Nachfrage gestern jedenfalls ziemlich sauer auf die unbekannten Täter: "Ich habe natürlich Anzeige erstattet." Die Coburger Kriminalpolizei war bereits in Friesendorf und nahm die Ermittlungen auf.


Aus welcher Ecke kommt diese Attacke?


Dass die beiden Vorfälle nicht im Zusammenhang stehen, glauben weder der Landrat noch die ermittelnden Polizeibeamten. Aber was auf den ersten Blick so klar ausschaut, ist für Landrat Busch keineswegs eine beschlossene Sache: "Ich glaube nicht, dass es Flugplatzgegner waren." Auch wenn die Schmiererei auf dem Plakat des Kameradschaftsvereins einen anderen Schluss zulässt. Busch kann sich aber auch gut vorstellen, dass die Attacke aus einer "ganz anderen Ecke kommt". Bekanntermaßen hat der Coburger Landrat seit der Absage eines NPD-Parteitages in Rottenbach gerade in der rechten Szene viele Gegner.


Michael Busch ist auf jeden Fall überzeugt davon, dass es keine Spontan-Tat von irgendwelchen Betrunkenen war. Dafür fand die Aktion offensichtlich zu leise und zu schnell statt. Die Familie Busch jedenfalls bekam trotz offener Fenster nichts davon mit. Und mehr noch, betont der Landrat: "Wenn es Betrunkene gewesen wären, hätten es unsere Hunde bemerkt." Also schließt Busch, dass Aktion gut vorbereitet war.


Ob und in welcher Höhe finanzieller Schaden entstanden ist, werden erst die nächsten Tage zeigen. Dann nämlich kommt der Privat-Zafira Buschs - sein dienstlich genutzter Audi steht während der Urlaubszeit im Landratsamt - wieder aus der Werkstatt. Dort steht der Wagen seit gestern Vormittag, als Buschs Ehefrau Daniela mit dem Opel Zafira unterwegs war und schon nach kurzer Fahrt eine Fehlermeldung angezeigt bekam.


Nichts mit Politik zu tun

Den Angriff auf sein Eigentum will der Landrat auf jeden Fall so nicht hinnehmen. Und er will es nach eigenem Bekunden auch nicht glauben, dass die Aktion in irgendeinem Zusammenhang mit dem politischen Konflikt um den Bau eines neuen Verkehrslandeplatzes im Coburger Land steht.


Denn das wäre dann ein Tiefpunkt für die politische Kultur im Landkreis. Inhaltliche Auseinandersetzung - schön und gut. "Aber bei Meinungsverschiedenheit das persönliche Gut von anderen Menschen anzugehen, ist nicht mehr akzeptabel", sagte der Landrat.