Sieben Jahre machte sie sich rar in Coburg - die Philharmonie der Nationen. Jetzt war es wieder einmal so weit und das Publikum zeigte sich begeistert von den brillanten Leistungen der Musiker und ihres populären Dirigenten Justus Frantz.
Im vergangenen Jahr feierte die Philharmonie der Nationen ihr 20-jähriges Jubiläum. Rund 1300 Konzerte hat das Orchester seit seiner Gründung auf der ganzen Welt gegeben. Es symbolisiert die völkerverbindende Kraft gemeinsamen Musizierens - ein Vorbild gerade in heutigen Zeiten.
Auf hohem Niveau
Mit viel Kraft und Idealismus hat Justus Frantz den sich ständig ändernden Klangkörper zu hohem künstlerischen Niveau geführt. Davon konnte man sich abermals im gut besuchten Saal des Kongresshauses überzeugen, wo ein kurzweiliges Programm mit ernster und heiterer Muse mitreißend dargeboten wurde. Das Coburger Konzert war das letzte der diesjährigen Neujahrskonzerte des Orchesters, bei denen nicht weniger als 14 Städte besucht wurden.
Mozart im ersten Teil
Der erste Teil huldigte dem Genie Wolfgang Amadeus Mozart, zunächst mit der geschlossenen Wiedergabe seiner Ouvertüre zur "Zauberflöte", dynamisch fein abgestuft in der Einleitung, präzise und beweglich in der Fuge und festlich-strahlend im Abschluss. Es folgte als Hauptwerk des Abends sein Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488 mit verkleinertem Orchester, das Justus Frantz vom Klavier aus leitete, auf dem er perlende Geläufigkeit in den Ecksätzen und differenzierten Anschlag in dem wunderbaren Adagio zeigte. Das stets aufmerksam mitgehende Orchester begleitete tonschön und präzise.
Zu Gast bei der Strauß-Dynastie
Weiter ging es ohne die gewohnte Pause in die Welt der Walzer, Polkas und Märsche, die bis auf eine Ausnahme von der Strauß-Dynastie stammten. Spritzig, dynamisch-agogisch ausgefeilt erklang zu Beginn die "Fledermaus"-Ouvertüre von Johann Strauss-Sohn, die sogleich Beifallsstürme hervorrief.
"Unter Donner und Blitz"
Duftig mit virtuosem Harfensolo in der Einleitung folgte der "Blumenwalzer" aus Tschaikowskys "Nussknacker". Zurück zu Strauß-Sohn ging es mit dem von Justus Frantz liebevoll und minutiös gestalteten "Kaiserwalzer" und dem temperamentvoll angegangenen "Persischen Marsch.
Dann folgten leider schon die vom Publikum durch rhythmisches Klatschen energisch geforderten Zugaben: Die rasant dargebotene Polka "Unter Donner und Blitz", die präzise von den Streichern gezupfte "Pizzikato-Polka" und zum Abschluss - wie allgemein bei Neujahrskonzerten üblich - der unverwüstliche "Radetzky-Marsch" von Johann Strauß-Vater. Bleibt zu hoffen, dass uns Justus Frantz und sein Orchester nicht wieder sieben Jahre bis zu ihrem nächsten Auftritt in der Vestestadt warten lassen!