Ziel ist ein funktionierender und zukunftsfähiger Theaterbetrieb. Doch das lässt sich nur mit viel Geld erreichen, wie am Dienstag klar wurde.
Am Anfang stand die Tatsache, dass das historische Theatergebäude in Coburg saniert werden muss. Doch es geht nicht nur um das Gebäude: Der Theaterbetrieb darin soll auch laufen können, und die Anforderungen sind heutzutage andere als 1840, als das Haus eröffnet wurde. Barrierefreiheit ist zum Beispiel weder im Zuschauerraum noch hinter den Kulissen gegeben, der Theaterbetrieb mit seinen 460 Beschäftigten braucht mehr Platz.
Deshalb soll das alte Haus nicht nur saniert werden, sondern das Theater soll auch zusätzliche Flächen erhalten. Vorhanden sind sie: Die Stadt ist bereit, das Areal von Palais Kyrill, alter Remise und Theaterplatz 5b zur Verfügung zu stellen. Ober- und unterirdisch könnten da die erforderlichen Räume geschaffen werden.
Billig wird das jedoch nicht: Von 95 Millionen bis 110 Millionen Euro lauten die Kostenschätzungen für die vier Varianten. Die teuerste sieht eine Unterkellerung auch der Straße zwischen Theater und Palais Kyrill/IHK vor - sie wäre aber auch die risikoreichste. Denn das Landestheater müsste dann voll unterfangen werden. Die anderen Varianten beinhalten Kompromisse: Entweder werden doch nicht alle Wünsche nach Lagerkapazitäten erfüllt, oder es müsste ein eigenes Probengebäude auf dem Parkplatz an der Oberen Klinge hinter dem Verwaltungsgebäude des Theaters errichtet werden.
Beschlossen ist aber noch nichts: Erst einmal müssen die Varianten dem zuständigen Wissenschaftsministerium vorgestellt werden. Denn der Freistaat Bayern zahlt die Sanierung des Theatergebäudes zu 75 Prozent und die erforderlichen Erweiterungsbauten zur Hälfte.
Wie lange die Sanierung dauert, hängt auch davon ab, welche Variante gewählt wird. Und schnell losgehen kann es auch nicht, denn die Interimsspielstätte steht erst ab 8. Juli 2021 zur Verfügung. So sieht es der Zeitplan der Globe Coburg GmbH vor, der am Dienstag ebenfalls im Stadtrat vorgelegt wurde. Die GmbH, getragen von den Firmen Brose, HUK Coburg und Kaeser Kompressoren, erstellt die Pläne für ein Rundtheater am Güterbahnhof. Die Stadt baut dann. Die Kosten für das "Globe" inklusive der Außenanlagen sind derzeit auf 23,9 Millionen Euro geschätzt.
Das Theater sollte bereits 2015 fertiggestellt sein... muß man eigentlich noch mehr sagen ? Nun kommen auf einmal angebliche Schwierigkeiten bei der Bauausführung in das Spiel, die man offenbar vorher nicht kannte oder nicht kennen wollte und der ganze Bau soll jetzt auch die Kleinigkeit von 110 Millionen Euro kosten - das ist ja auch wirklich ein Schnäppchen, nicht wahr ? Man hat zwar eine ganze Menge heiße Luft erzeugt ,aber es ist ja noch nichts entschieden. Das macht ja auch gar nichts, denn wenn man schon 2015 nicht fertiggeworden ist, dann kann man ja vielleicht irgendwann so um 2030 mit den Bauarbeiten beginnen, was ja auch gar nicht schlimm ist, denn es geht ja nur um die Kunst und wer braucht die schon. Parliamo sul serio wie man auf italienisch sagt - betreiben wir die Sache ernsthaft: es gab einmal Zeiten, da reichten einem großen Künstler nur ein Karren, der die Bühne darstellte, ein paar Decken sowie verkleidete Schauspieler und es wurde Theater gespielt und was für eines: Molière hieß der Mann - schon vergessen ? Hier in dieser Provinzstadt, die man fast versucht ist Schilda zu nennen, wird ein Gewese um das Theater gemacht, das offenbar nur dazu dienen soll einer prunk- und genußsüchtigen Schickeria zum Zeitvertreib zu dienen. Warum gutes Theater unbedingt einer "HighTech" Bühne bedarf hat mir noch niemand verraten können: schlechte Schauspieler und Sänger bleiben schlechte Schauspieler und Sänger - ob mit "HighTech" - Bühne oder ohne. Wer die Kunst nur um der Kunst willen liebt, nimmt auch mit einem eher spartanischen Sitzangebot vorlieb und braucht kein zeitgeistiges Brimborium und Tingeltangel, denn das benötigt nur der oberflächliche Spießer, den man heute "In - Group" nennt. Ich bin angesichts dieser Kuriositäten geneigt eine Wette einzugehen: wenn das "Globe - Theater" erst einmal steht, wird man noch höhere Kosten für die Renovierung prognostizieren, um den Spielbetrieb ganz einzustellen. Wer hält dagegen ?
"Theatersanierung dauert lang und wird teuer" – und das ist für den Coburger Schlaf ... – pardon: Stadtrat am 27. November 2018 natürlich VOLLKOMMEN NEU ... – willkommen im Coburger Stadtrat
– Wie sagt der Schwabe? "Herr schmeiß Hirn ro! Aber in Büchse, damit's weh tut!"