Wie das Coburger Publikum das Wiederhören mit Conga-Star Samuel Torres und Bruno Böhmer Camacho am Flügel erlebt.
Das musikalische Kraftzentrum dieses Abends sitzt an den Congas. Zwei Jahre nach seinem umjubelten Gastauftritt mit Bruno Böhmer Camacho bei "Leise am das Markt" in Coburg steht diesmal Samuel Torres im Mittelpunkt eines pulsierenden Konzerts.
Und der kolumbianische Pianist Bruno Böhmer Camacho sekundiert diesmal, setzt freilich zwischendurch immer wieder solistische Akzente. Dann schweben unvermutet romantische Harmonien durch den Raum, bevor sie wieder abgelöst werden von vorwärts drängenden Rhythmen.
Spannungsvolle Kontraste
Südamerikanische Klänge dominieren an diesem Abend, lassen aber immer wieder Raum für viele andere Akzente - afrikanische Klänge zum Beispiel, die Samuel Torres auf dem Carimba in einem wunderbar zarten Solostück beisteuert. Samuel Torres, das wird auch bei diesem leisen Stück deutlich, weiß ganz genau, dass ein spannendes Konzert von Kontrasten lebt, vom Wechsel zwischen drängenden, scharf akzentuierten Stücken, und ruhigen, nachdenklich klingenden Titeln.
Lebendiges Zusammenspiel
Ganz beiläufig und doch unmissverständlich dirigiert Torres das Zusammenspiel des instrumentalen Quintetts mit Juan Camilo Villa am E-Bass, Pablo Bencid am Schlagzeug, Andy Hunter an der Posaune und Bruno Böhmer Camacho am Steinway-Flügel. Jeder von ihnen tritt zwischendurch solistisch hervor und fügt sich dann doch wieder ganz selbstverständlich in das bestens harmonierende Zusammenspiel ein.
Maria Raquel als Gast
Mehrfach erweitert sich die Besetzung gar zum Sextett - durch die ausdrucksvoll erdige Solostimme von Maria Raquel, die noch von ihrem Coburg-Gastspiel mit Bruno Böhmer Camacho und Samuel Torres vor genau zwei Jahren in bester Erinnerung ist.
Virtuoses Dialog
Immer wieder ergeben sich an diesem Abend spannende musikalische Kombinationen. Faszinierend zum Beispiel, wie Samuel Torres an den Congas und Pablo Bencid am Schlagzeug in einem virtuosen Dialog mit traumwandlerischer Sicherheit mit den Rhythmen jonglieren. Fabelhaft, wie Andy Hunter auf seiner Posaune regelrecht singt und zugleich auf die rhythmischen Impulse von Samuel Torres eingeht.
Begeisterter Beifall
Das Finale wird dann zur Hommage an den Zauber kubanischer Musik. Das Publikum, mitgerissen von den Rhythmen und Melodien, erklatscht sich mit seinem begeistert ausdauernden Beifall schließlich noch eine Zugabe - sanft entschwebend mit immer leiseren Conga-Klängen.
