Die letzte Ratssitzung im Jahr, die normalerweise etwas feierlicher ist, war in Niederfüllbach schlecht bestrahlt. Es wurde gestritten - über Lampen.
Dass die Niederfüllbacher Gemeinderäte oft kontrovers diskutieren und Bürgermeister Martin Rauscher häufig anderer Meinung ist als die Mehrheit, dies ist bekannt. Und so verlief auch die Weihnachtssitzung im Gasthaus Beckenhaus wenig harmonisch. Der Anlass für eine hitzige Debatte war die Straßenbeleuchtung innerorts. Frank Gallinsky (CSU) bemängelte zunächst die Beleuchtung bei der Bushaltestelle als nicht ausreichend. Laut Gallinksy sollte der Bürgermeister eigentlich bis zur Weihnachtssitzung einen Kostenvorschlag für eine neue Beleuchtung vorlegen. "Du hast unseren Auftrag nicht erfüllt und deswegen stelle ich jetzt den Antrag auf eine neue Beleuchtung", so Gallinsky.
Kopfschütteln nach dem Beschluss
Den Vorwurf der Nichterfüllung wies Rauscher vehement zurück. Vielmehr habe er die Schulweghelferin kontaktiert und diese habe bestätigt, dass die Beleuchtung an der Bushaltestelle ausreichend sei. Eine weitere Leuchte sei dort deshalb nicht notwendig und widerspreche auch der Kostenplanung der Gemeinde. " Aber bitte, wenn ihr mit dem Kopf durch die Wand wollt, dann machen wir halt einen Beschluss. Dann vergraben wir halt 3000 bis 4000 Euro", so Rauscher.
Der Beschluss fiel dann deutlich knapp aus: Mit sieben zu sechs Stimmen votierten die Räte für eine weitere Leuchte an der Bushaltestelle, worauf Bürgermeister Rauscher mit einem Kopfschütteln reagierte.
Doch damit war das Thema Beleuchtung längst noch nicht vom Tisch. Gallinsky brachte die Straßenbeleuchtung unter dem Punkt Anträge noch einmal aufs Tapet; er monierte jetzt die Beleuchtung im Allgemeinen. Laut Gallinsky flackern Lampen beziehungsweise strahlen an einigen Stellen nur mit halber Leuchtkraft. Außerdem sei die Beleuchtung unterschiedlich, und dies besonders in der Simonsgasse und im Park. "Es geht vom Hellen in das Dunkle, und das irritiert die Passanten und die Autofahrer", sagte Gallinksy. Er warf dem Bürgermeister vor, auch in diesem Jahr wieder nichts dagegen unternommen zu haben. Bernd Roßberg (SPD) war auch der Meinung, dass hier etwas versäumt wurde. "Wenn Leuchten kaputt gehen, dann müssen wir die reparieren, und das wird nicht durchgeführt."
Ein "Leuchtenbeauftragter"?
Tina Großmann (ÜPWG) versuchte zu beschwichtigten "Wir haben mehrfach gesagt, dass wir das zurückstellen, bis es sich rentiert. Darum verstehe ich jetzt nicht, warum der Eindruck erweckt wird, als ob nichts getan werde." Man sollte das Thema nicht hochkochen lassen, sondern in Ruhe angehen, schlug Großmann vor. Laut Rauscher ist Gallinsky sowieso der einzige Mensch in der Gemeinde, der ständig auf dem Thema herumreite. "Ich fahre auch durch das Dorf und mich hat noch nichts irritiert, und ich fragte mich, ob es wirklich so viele lichtempfindliche Menschen wie dich gibt. Langsam reicht es mir", sagte Rauscher an Gallinksy gerichtet. Wenn der Gemeinderat neue Lampen wolle, dann solle er einen Beschluss fassen und "weniger Blödsinn" beschließen. "Den Schuh, dass ich was versäumt habe, ziehe ich mir nicht an", betonte der Bürgermeister. Der Gemeinderat könne ja Galllinsky zum "Leuchtenbeauftragten" ernennen, der sich dann um die Beleuchtung kümmern könne. Schließlich kam aus der Versammlung der Antrag, den Punkt Straßenbeleuchtung auf die nächste Tagesordnung zu setzen. Dem stimmten, bis auf den Bürgermeister, alle Räte zu. Das Thema soll nun in der nächsten Sitzung behandelt und beschlossen werden.
Geschenk für junge Familien
Zu Beginn der Weihnachtsfeier gab es aber auch Erfreuliches: Denn in der Gemeinde Niederfüllbach ist es eine schöne Tradition, neue Erdenbürger mit einem Willkommensgeld zu begrüßen. Dies, so Rauscher, sei eine richtige Entscheidung des Gemeinderates gewesen. "Es ist ein Signal an die Eltern und die Kinder, dass die Gemeinde für euch da ist und euch begleitet." 13 Kuverts mit je 1000 Euro gingen an die jungen Eltern.