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Stadtstrand im Coburger Rosengarten? Entscheidung fällt im Stadtrat


Autor: Rebecca Vogt

Coburg, Dienstag, 23. Juni 2020

Der Coburger Verwaltungssenat stimmte in seiner Sitzung am Montag mit 6:3 für den "Stadtstrand light" am Sintflutbrunnen im Rosengarten. Die endgültige Entscheidung trifft jedoch erst der Stadtrat am Donnerstag.
Der Sintflutbrunnen im Coburger Rosengarten: Heuer soll es dort einen Stadtstrand in abgespeckter Form geben. Nach langem Hin und Her wird der Stadtrat am Donnerstag entscheiden, ob es grünes Licht dafür gibt oder nicht. Foto: Rebecca Vogt


Wird es in diesem Jahr am Sintflutbrunnen im Coburger Rosengarten einen Stadtstrand geben oder nicht? Noch immer ist darüber keine Entscheidung gefallen. Der Verwaltungssenat sprach sich zwar am Montag auf seiner Sitzung mit 6:3 für den Stadtstrand aus, das endgültige Urteil wird jedoch erst der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag fällen.

Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann präsentierte den Mitgliedern des Verwaltungssenats am Montag die Beschlussvorlage zum "Stadtstrand light". Demnach sind bis zu zwei Verkaufswägen für Getränke und Speisen vorgesehen sowie ein Toilettenwagen entsprechend den Anforderungen des Ordnungsamts. Der Stadtstrand würde aus einer Sandfläche mit 50 Liegestühlen, 25 kleinen Beistelltischchen und einigen Palmen bestehen.

Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser

Anschlussmöglichkeiten für Strom, Wasser und Abwasser sind bereits vorhanden und würden durch die Pächter selbst bei SÜC und CEB bestellt. Feste Einbauten wie Pergola, Holzdeck und Container-Verkleidungen sind zunächst nicht vorgesehen. Was den Geräuschpegel betrifft, wären tagsüber - von sechs bis 22 Uhr - 55 dB(A) und nachts 40 dB(A) zulässig.

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Ledermann betonte: "Es geht heute alleine darum, für 2020 eine abgespeckte Version zu ermöglichen oder nicht." Eine dauerhafte Installation sei in diesem Jahr zum einen zeitlich nicht mehr umsetzbar. Zum anderen müsse noch geprüft werden, welche planungs- und bauordnungsrechtlichen Voraussetzungen hierfür erforderlich seien.

Zweiter Bürgermeister Hans-Herbert Hartan (CSU) verwies ebenfalls darauf, dass es sich beim vorliegenden Konzept für den "Stadtstrand light" um einen "Versuchsballon" handele. "Die Aufregung ist vielleicht ein bisschen zu groß." Man wolle keine dauerhaften Tatsachen schaffen, sondern das Ganze einfach mal ausprobieren.

Chillout-Zone kein Ballermann

"Der Stadtstrand soll ja, wie es Neudeutsch heißt, eher eine Chillout-Zone werden und sicherlich kein Ballermann", so Hartan weiter. Er sprach sich dafür aus, es einfach mal auszuprobieren und erinnerte daran, dass es früher auch einmal einen Tanzpavillon im Rosengarten gegeben habe.

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Hartan hatte zu Beginn der Sitzung des Verwaltungssenats darauf hingewiesen, dass die Entscheidung im Stadtrat fallen werde, und mit einem Augenzwinkern angemerkt, dass die Diskutanten sich vorab überlegen sollten, "inwieweit sie ihr Pulver schon heute verschießen".

Barbara Kammerscheid (CSU) erklärte, dass man mit dem Stadtstrand etwas für die Bürger tun und ein Angebot für die Gemeinschaft schaffen wolle. Zudem wolle man ja auch Studenten in die Stadt locken. "Den Preis zahlen die Wirte, die investieren." Man solle dem Ganzen eine Chance geben, es ausprobieren, und "nicht immer wieder zerreden".

Stadtstrand als Treffpunkt für Familien

Melanie Becker (Grüne) erklärte, dass sich ihre Fraktion einstimmig für den Stadtstrand aussprechen werde. Die Gastronomie und der Tourismus hätten in den zurückliegenden Monaten sehr gelitten und der Rosengarten sei schon immer genutzt worden. Auch Becker befand, dass man mit dem Stadtstrand einen Treffpunkt - etwa für Familien - schaffen könne.

Norbert Tessmer (SPD) merkte an, dass man über den Stadtstrand genauso diskutieren dürfe wie über andere Maßnahmen auch. "Ein Strand ist in der Nähe eines Wassers angezeigt, nicht in der Nähe eines Brunnens", sagte er. Das Kongresshaus im Rosengarten hingegen habe eine wunderschöne Terrasse - "die gammelt vor sich hin", so Tessmer weiter.

Bürgermeister Hartan erklärte daraufhin, dass das Thema Kongresshaus in seinen Aufgabenbereich falle und er vorhabe, ein Gastronomie-Konzept dafür anzugehen.

Güterbahnhof als Alternative

Auch das Areal um den Güterbahnhof als möglicher Ort für einen dauerhaften Stadtstrand wurde in der Sitzung angesprochen. Ledermann erklärte, dass es zwar eine Fläche gebe, die man sich vorstellen könne, es dort aber wohl keine Sicht auf die Itz gebe.

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Zu Wort meldete sich auch Petra Schneider (SPD). Sie lobte, dass die Entscheidung - mit der Aufnahme in die Sitzung des Stadtrats - nun dort getroffen werde, "wo sie hingehört".

Gleichzeitig kritisierte sie das Durcheinander beim bisherigen Vorgehen. Zunächst habe es geheißen, die Entscheidung über den Stadtstrand sei eine Sache der Verwaltung, das Konzept wurde dem Bausenat präsentiert und nun stimme der Verwaltungssenat ab.