Am 29. September um 19 Uhr bestreitet der BBC sein erstes Heimspiel gegen die Panthers Schwenningen.
Ende Juni brandete großer Jubel auf im Lager des BBC Coburg: Zu diesem Zeitpunkt nämlich beschlossen die Clubs der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit überwältigender Mehrheit, dass der ProB-Lizenzübertragung von den Rockets aus Gotha auf die Vestestädter zugestimmt wird und die Oberfranken damit trotz des sportlichen Abstiegs auch in der Saison 2018/2019 in Deutschlands dritthöchster Spielklasse an den Start gehen dürfen. Die Entscheidung war mit Spannung und Ungeduld erwartet worden, galt es doch nun in Rekordzeit eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. "Lange Zeit konnten wir in den Verhandlungen keine klaren Aussagen bezüglich der Ligenzugehörigkeit treffen", erinnert sich Matthias Haufer, Sportlicher Leiter beim BBC Coburg, an schwierige Gespräche, um gleichzeitig zu betonen: "Wir haben uns selbst in diese Lage gebracht und können froh sein, überhaupt eine zweite Chance zu bekommen."
Die sportlich Verantwortlichen um Haufer und den neuen Headcoach Ulf Schabacker machten jetzt in Windeseile Nägel mit Köpfen und lotsten insgesamt fünf Neuzugänge an die Itz. Aus der dritten spanischen Liga kam mit dem explosiven Franzosen Kevin Franceschi ein potentieller neuer Go-to-Guy für die Flügelposition. US-Innenspieler Jason Penn wurde vom College in Michigan verpflichtet, um die Reboundschwäche der Vorsaison zu bekämpfen. Mit Daniel Krause von den Longhorns Herzogenaurach gesellte sich ein auf Bundesliganiveau erfahrener Dreierspezialist dazu. Der französische Center Andy Rico stand dank eines Arbeitsplatzwechsels in die Vestestadt neu zur Verfügung. Und als die Personalplanungen bereits beendet schienen, vermeldete der BBC mit Dino Dizdarevic vom Erstligisten Oettinger Rockets seinen "Königstransfer" des Sommers.
Als unabhängige Clubs gehen neben dem BBC COBURG große Namen ins Rennen. Der Titelgewinner des Vorjahres aus Elchingen konnte aus strukturellen Gründen das Aufstiegsrecht in die ProA zwar nicht wahrnehmen, unternimmt aber mit einem wiederum stark besetzten Kader heuer einen neuen Anlauf. Rekordmeister Bayer Giants Leverkusen hat sich exzellent verstärkt und offensiv den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben. Die benachbarten Rhein Stars aus Köln mussten mangels angemessener Halle die ProA verlassen, ihre sportlichen Ambitionen bleiben aber ungebrochen. Dazu kommen mit den wiha Panthers Schwenningen, die mit der Verpflichtung von Topmann Bill Borekambi bereits für Aufsehen gesorgt haben, und den neugegründeten Basketball Löwen Erfurt zwei ehrgeizige Aufsteiger, die vom ersten Tag an konkurrenzfähig sein werden.
Die Aufgabe Klassenerhalt wird demnach kein bisschen leichter als in der abgelaufenen Runde, dennoch verbreiten die Coburger Optimismus. Zum einen, weil man die entsprechenden Lehren aus 2017/2018 gezogen hat und weniger blauäugig beziehungsweise grünohrig zu Werke gehen möchte. Zum anderen, weil die besten Fans der Liga den BBC mit ihrer Anfeuerung und Unterstützung zur nötigen Anzahl an Siegen tragen werden.
Erstes Heimspiel: Den Panthers die Zähne zeigen
Mit den wiha Panthers Schwenningen stellt sich ein stark einzuschätzender Aufsteiger vor. Trotzdem möchte der BBC Coburg unbedingt den schwachen Auftritt in Würzburg vergessen lassen und vor heimischem Publikum einen Erfolg einfahren.
Dafür muss vor allem die Offensivleistung der Vestestädter entscheidend besser werden. Am Untermain trafen die Coburger am vergangenen Samstag nur 33 Prozent ihrer Feld-, 18 Prozent ihrer Dreipunkt- und 53 Prozent ihrer Freiwürfe - allesamt deutlich unterdurchschnittliche Werte. Kein Wunder, dass am Ende trotz phasenweise ordentlicher Verteidigungsarbeit eine 69:56-Auswärtsniederlage und damit ein Fehlstart in die zweite Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB zu Buche stand.
Uneingeschränkt positiv verlief die Rundenpremiere des kommenden Gegners: Die Mannschaft von Trainerfuchs Alen Velcic fegte die Zweitvertretung der Giessen 46ers mit 87:71 aus der heimischen Halle. Um diesem hochwertigen Ensemble Einhalt gebieten zu können, müssen sich die Hausherren steigern - aber mit den besten Fans der Liga im Rücken kann man bekanntlich über sich hinauswachsen.