Die Coburger können den Klassenunterschied bei der 24:29-Niederlage gegen den Erstligisten TVB Stuttgart lange kaschieren, gerieten aber nach einigen Fehlern kurz vor und nach der Halbzeitpause auf die Verliererstraße.
Der DHB-Pokal ist weiter kein gutes Pflaster für den HSC 2000 Coburg: Die Vestestädter unterlagen am Samstag in Aachen dem Erstligisten TVB Stuttgart 24:29 (13:15) und verpassten somit das Endspiel am Sonntag um den Einzug in die zweite Runde des DHB-Pokals.
Für die Coburger war es das vierte Erstrunden-Aus gegen einen Bundesligisten in Folge: 2016 musste sich der HSC der HSG Wetzlar (22:31) geschlagen geben, 2017 und 2018 jeweils dem VfL Gummersbach (27:30, 23:27). Wie in den Vorjahren hielt die Mannschaft von Trainer Jan Gorr aber auch in diesem Jahr lange Zeit mit dem Favoriten aus dem Oberhaus mit. TVB Stuttgart - HSC 2000 Coburg 29:24 (15:13)
Die Coburger lagen in einer flotten Partie fünf Minuten vor der Halbzeit noch knapp vorne, ehe ein 4:0-Lauf der Schwaben das Momentum zum Kippen brachte. "Unter dem Strich war es ein ordentliches Spiel von uns. Aber man hat die unterschiedlichen Kräfteverhältnisse schon gesehen, das muss man respektieren und akzeptieren", sagt Gorr. "In den entscheidenden Phasen waren die Stuttgarter ein Stück weit schlauer und haben uns Ende der ersten und im Laufe der zweiten Halbzeit mit präzisen Aktionen, oft über den Kreis, aber auch durch ihre Rückraumschützen, vor große Aufgaben gestellt."
Bis kurz vor der Halbzeitpause war in der gut gefüllten Aachener Sporthalle vom Klassenunterschied nichts zu sehen. Beide Mannschaften gingen ein hohes Tempo und lieferten sich mit schnellen und zielstrebigen Abschlüsse ein "Shootout". Bei den Coburgern tat sich zu Beginn Pontus Zetterman hervor, der von den Schwaben im Eins-gegen-eins nicht zu stoppen war und nach neun Minuten bereits dreimal gegen den Weltmeister von 2007, Jogi Bitter, erfolgreich war (5:6). Auf der anderen Seite fand der HSC kein Mittel gegen die Wurfgewalt des 2,09 Meter großen Dominik Weiß aus dem Rückraum und die Schnelligkeit des Rechtsaußen Sascha Pfattheicher. Letzter sorgte mit drei Treffern in Folge für die erste Führung der Stuttgarter nach elf Minuten (8:7).
Der HSC holte sich die Führung dank flüssiger Kombinationen im Angriff aber schnell wieder zurück. Felix Sproß, der auf der Mittelposition von Beginn an spielte, und Co. setzten vor allem Neuzugang Stepan Zeman hervorragend in Szene. Der Tscheche startete mit zwei Fehlwürfen etwas unglücklich, war dann aber mit seiner Physis am Kreis kaum mehr zu bändigen. Der 22-Jährige erzielte alle seine fünf Tore vor der Halbzeitpause und war der Garant für die zwischenzeitliche 12:11-Führung der Coburger (24.).
Stuttgarts Trainer Schweikardt schickte nun erstmals den siebten Feldspieler auf die Platte und stellte Coburg damit vor Probleme. Die kurzzeitige Variante mit einem zweiten Kreisläufer funktionierte gut und brachte den Stuttgartern auch im zweiten Durchgang noch zwei relativ einfache Tore ein. Nach dem erstmaligen Zwei-Tore-Rückstand (14:12) reagierte Gorr mit einer Auszeit und einem Torwartwechsel (Poltrum für Kulhanek).
Auch die Halbzeitpause tat dem Rhythmus des TVB keinen Abbruch. Die Stuttgarter schraubten ihren 15:13-Vorsprung innerhalb von nur vier Minuten auf 19:15 in die Höhe. Der HSC machte es dem Erstligisten in dieser Phase zu einfach, erlaubte vor allem Linksaußen Patrick Zieker einfache Tore vom Siebenmeterstrich oder per Tempogegenstoß. Doch gebrochen war der Coburger Widerstand zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Billek bediente Max Jaeger mit einem Pass über das ganze Spielfeld, der HSC war wieder dran (19:17, 37.). Poltrum ließ zwei tolle Paraden folgen, doch seine Teamkollegen verpassten es nach zwei Fehlern im Angriff, auf ein Tor heranzukommen - die wahrscheinlich spielentscheidende Phase.