Der Konkurrenzkampf bei Borussia Dortmund ist mit mehr als 30 Profis im Kader riesengroß: Der Einberger Marius Wolf nimmt diesen an und überzeugt im ersten Testspiel.
Als Spiel des Jahrhunderts hatte Kreisligist FC Schweinberg den Testkick gegen Borussia Dortmund deklariert, 5000 Menschen kamen auf das Sportgelände der 700-Seelen-Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis. Standesgemäß setzte sich der BVB in seinem ersten Testspiel zweistellig mit 10:0 (5:0) durch.
In der Dortmunder Startelf stand neben Rückkehrer Mats Hummels auch der Einberger Marius Wolf, der einen sehr engagierten Eindruck machte. Der 24-Jährige belohnte sich kurz vor der Pause mit dem Treffer zum 5:0, als er aus 22 Metern zentraler Position trocken mit der Innenseite abzog. Entsprechend zufrieden äußerte sich Wolf nach der Partie. "Nach sechs Wochen Pause hast du wieder Lust, Fußball zu spielen, das hat man auch im Training gemerkt. Ich denke, wir haben die ersten Tage gut gearbeitet", sagte der Einberger gegenüber den "Ruhr Nachrichten".
Flexibilität ist Wolfs Trumpf
Welche Rolle Wolf in der kommenden Saison im Team von Trainer Lucien Favre spielen wird, ist aktuell völlig offen. Nach einer schwierigen Hinrunde in der vergangenen Saison erarbeitete sich Wolf im Laufe der Rückrunde einen Stammplatz als Rechtsverteidiger, ehe er nach einer Roten Karte die letzten drei Bundesliga-Partien pausieren musste. Bei der Frankfurter Eintracht agierte der Einberger meist offensiver. "Ich sage es immer wieder: Mir ist es egal, wo der Trainer mich aufstellt. Ich gebe Gas im Training, will mich beweisen und anbieten", sagte Wolf nach dem Kantersieg in Schweinberg.
Aktuell zählt der BVB-Kader mehr als 30 Profis, bis zum Saisonstart sollen noch einige Akteure abgegeben werden. Wolf wurde in den vergangenen Wochen in diversen Medienberichten immer wieder als potenzieller Abgang gehandelt, im Gegensatz zu anderen Dortmunder Wechselkandidaten gibt es aber aktuell wohl keine Verhandlungen mit möglichen Abnehmern.
Innenverteidiger Abdou Diallo und Offensivspieler Maximilian Philipp, die in Schweinberg ebenfalls zur ersten Elf gehörten, stehen dagegen kurz vor dem Absprung. Diallo soll es zum französischen Serienmeister Paris St. Germain ziehen, Philipp steht in engem Kontakt mit dem VfL Wolfsburg.
Wolfs Plus ist seine große Flexibilität: So ist davon auszugehen, dass er als Back-up für die Rechtsverteidigerposition bzw. für die rechte Außenbahn in sein zweites Jahr beim deutschen Vizemeister gehen wird. In der kommenden Saison will der Einberger mit dem BVB noch einen Schritt weitergehen: "Ich denke, wir haben gut eingekauft, super Spieler mit viel Potenzial dazubekommen. Aber natürlich wird jedes Spiel schwer in der Bundesliga."
Am Montag sind die Schwarz-Gelben zu ihrer USA-Reise aufgebrochen. Die Dortmunder treffen auf ihrer Promotion-Tour am Mittwoch auf die Seattle Sounders, am Donnerstag in Chicago auf den Champions-League-Sieger FC Liverpool. "So eine Reise ist schon stressig, aber man freut sich, weil man sowas nicht alle Tage sieht und zwei Spiele hat, in denen man wieder viel ausprobieren kann", so Wolf.