Nach dem souveränen Erfolg gegen Hagen steht für den HSC 2000 Coburg mit der Heimpartie gegen TUSEM Essen die nächste vermeintliche Pflichtaufgabe an.
Wer unter den 2021 Zuschauern am vergangenen Samstagabend im Heimspiel gegen den VfL Eintracht Hagen weilte, könnte geneigt sein, auch am Dienstagabend mit einer ähnlich dominierenden Vorstellung des HSC 2000 Coburg zu rechnen. Gegner ist um 17 Uhr der Tabellen-17. TUSEM Essen (2:10 Punkte).
Genau deswegen erteilt HSC-Coach Jan Gorr diesem Ansinnen gleich eine Absage: "Das wird ungleich schwerer. Keiner braucht damit zu rechnen, dass die Partie so läuft wie die am vergangenen Samstag."
Gorr macht das an mehreren Dingen fest, auch wenn sein Team nach dem Tabellenschlusslicht erneut ein Team aus den hinteren Tabellenregionen zu Gast hat, das am vergangenen Freitag erstmals siegen konnte. "Im Gegensatz zu Hagen, die über viel Erfahrung verfügen, treffen wir diesmal auf ein junges Team, das ganz anders Handball spielt." Essen kommt über 60 Minuten mit hohem Tempo nach vorne, "läuft Gegenstoß auf Gegenstoß", so Gorr.
Jan Kulhanek fällt vorerst aus
Viel wird abermals von der Deckung der Coburger abhängen. Die hat sich im bisherigen Saisonverlauf zum Bollwerk entwickelt, ist mit erst 133 Gegentreffern die Beste in der Liga. Das liegt auch an den glänzend aufgelegten Torhütern Oliver Krechel und Jan Kulhanek. Doch nun wird dieses Duo, das sich zuletzt so gut ergänzt hat, gesprengt. "Die Muskelverletzung im rechten Oberschenkel von Jan Kulhanek lässt ein Mitwirken nicht zu. Offen ist, wie lange er pausieren muss. Diesen Ausfall müssen wir auf jeden Fall kompensieren", bedauert Gorr die Verletzung.Kulhaneks Stellvertreter, Oliver Krechel, gibt sich kämpferisch: "Ein ähnliches Spiel vom Ablauf wie gegen Hagen wäre gut, aber das wird nicht einfach. Essen steht ein bisschen mit dem Rücken zur Wand. Trotzdem wollen wir die beiden Punkte."
Marko Neloski wieder an Bord
Auch Dominic Kelm hält einen guten Start gegen Essen für wichtig: "Die stehen unten drin, da müssen wir unsere Abwehr so stellen wie gegen Hagen und vorne ein bisschen konsequenter werden." Das wird gegen die kompakte 6:0-Abwehr des Gegners schwer genug, "die auch mal mit einer 5:1- oder 4:2-Variante überrascht", wie Gorr beobachtet hat.
Bereits zum zweiten Mal nach der Partie Balingen gegen die Rhein Vikings spielt dem Coburger Coach der Spielplan in die Karten, denn der heutige und kommende Gegner trafen erst vergangenen Freitag aufeinander, so dass er sein Videostudium auf eine Partie konzentrieren kann. Während Gorr auf der Torwartposition zum Rochieren gezwungen ist, kehren Felix Sproß und Marko Neloski zurück und sollen "in einigen Spielphasen mit eingesetzt werden", so der HSC-Trainer.
Die Essener sind in den vergangen drei Spielzeiten zweimal haarscharf am Abstieg vorbeigeschrammt, letzte Saison half nur das bessere Torverhältnis zum Verbleib in der Liga. Doch mit Jonas Ellwanger auf der Mittelposition und Dennis Szczesny im linken Rückraum - wobei sie die Positionen auch öfters wechseln - verfügen die Essener über ein Duo, das von der HSC-Abwehr wieder volle Konzentration erfordert.
Im rechten Rückraum kommt mit Christoph Reissky ein "Berliner Fuchs" dazu, der mit Zweitspielrecht für die Essener aufläuft und gleichzeitig ständig im Kader bei den Hauptstädtern steht. Er kennt die Arena aus dem vergangenen Herbst, als er mit den Füchsen in
Coburg auflief. Aus der HSC-Deckung heraus soll ein weiterer Heimsieg gelingen, auch wenn die Gäste im Rückzugsverhalten ebenso schnell sind wie auf dem Weg nach vorne, da sie kaum Abwehr und Angriff wechseln.
Die Lage der Liga
Drei Partien finden am Feiertag statt, die auch dazu dienen, dass die Tabelle nun begradigt wird. Nach diesen haben dann alle 20 Mannschaften sieben Spiele absolviert. Dabei will sich der Bergische HC, als einzige Mannschaft noch ohne Punktverlust, die Spitzenposition vom VfL Lübeck-Schwartau zurückholen. Dazu reicht den Bergischen zwar schon ein Remis, doch in eigener Halle wollen sie sich gegen den derzeitigen Tabellen-16. HG Saarlouis auf keinen Fall Blöße geben.
Ebenfalls einen Heimsieg haben die DJK Rimpar Wölfe auf ihrer Feiertagsrechnung. Sie empfangen den Elften Dessau-Roßlauer HV. Nachdem die Partie beim TV Emsdetten am Wochenende verloren ging, soll so ein weiteres Abrutschen im engen Tabellenvorderfeld vermieden werden. Die Emsdettener bilden mit zwei Unentschieden neben Lübeck und dem BHC das Trio, das bislang in dieser Saison noch nicht geschlagen die Halle verlassen musste.
Dienstag, 17 Uhr: HSC 2000 Coburg - TUSEM Essen
HSC 2000 Coburg: Patryk Foluszny, Oliver Krechel; Philipp Barsties, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Dominic Kelm, Petr Linhart, Sebastian Weber, Stefan Lex, Benedikt Kellner (?), Florian Billek, Till Riehn, Marko Neloski, Tobias Varvne, Romas Kirveliavicius
Trainer: Jan Gorr
TUSEM Essen: Sebastian Bliß, Moritz Mangold; Noah Beyer, Jonas Ellwanger, Luca Witzke, Lukas Ellwanger, Karl Roosna, Richard Wöss, Dennis Szczesny, Felix Kasler, Carsten Ridder, Justin Müller, Malte Seidel, Tom Skroblien, Tim Zechel, Christoph Reißky
Trainer: Jaron Siewert
Schiedsrichter: Ronny Dedens/Nico Geckert