Dass der offensive Rhythmus in dieser Phase mit der ungewohnten Formation verloren geht, hat Gorr einkalkuliert. "Ich wollte das Spiel gewinnen, ganz klar, aber es ging mir nicht in erster Linie ums Ergebnis. Ich habe Vertrauen in meine Spieler, wer auf dem Platz ist, hat die Qualität dafür, zu sorgen, dass wir gewinnen können. Ich muss in der Vorbereitung verschiedene Formationen testen und den Jungs die Möglichkeit geben, sich zu empfehlen."
"Youngster" Max Preller gelang ein schön herausgespielter Treffer zum 17:14, ein Gegentreffer im Tempogegenstoß kurz vor der Sirene von Ivan Snajder ließ den Vorsprung allerdings auf ein Tor schmelzen (17:16).
Im zweiten Durchgang zeigte sich Gorr nicht nur in personeller, sondern auch in taktischer Hinsicht experimentierfreudig - probierte anstatt seiner gewohnten 6:0-Deckung eine 3:2:1-Formation aus: "Das war gar nicht so verkehrt, es war nicht viel schlechter als die 6:0 in der ersten Hälfte. Alleine für dieses zweite System war dieses Spiel sehr wertvoll."
Florian Billek in Spiellaune
Nachdem es in der ersten Hälfte keine einzige Zeitstrafe gegeben hatte, gingen beide Teams in den zweiten 30 Minuten etwas robuster zur Sache. Kurzzeitig agierten die Coburger sogar in doppelter Überzahl. Nach dem zwischenzeitlichen 22:22-Ausgleich der Gäste (40.) hatte der HSC die Partie danach bei zwei oder drei Toren Vorsprung vermeintlich im Griff - doch Fehler im Angriff und damit einhergehende leichte Tore der Gäste durch Tempogegenstöße sorgten für spannende Schlussminuten. Matchwinner aus Coburger Sicht war Florian Billek, der eine Minute vor Spielende den klugen Pass auf Timm am Kreis spielte, der den 31:30-Endstand besorgte. Bereits Mitte der zweiten Halbzeit präsentierte sich Coburgs Rechtsaußen in großer Spiellaune, als er innerhalb von 90 Sekunden zunächst Max Jaeger und dann Schröder per spektakulärem "Kempa"-Anspiel bediente.
Die Statistik
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Fabian Apfel, Konstantin Poltrum - Max Preller (1), Maximilian Jaeger (3), Felix Sproß (1), Sebastian Weber, Florian Billek (7/3), Marcel Timm (1), Pontus Zetterman (1), Tobias Varvne (5), Stepan Zeman (3), Andreas Schröder (7), Christoph Neuhold (2) Trainer: Jan Gorr