Als das ansonsten sehr disziplinierte Coburger Angriffsspiel zwischenzeitlich etwas hakte, war Christoph Neuhold mit seiner individuellen Klasse zur Stelle und sorgte mit vier Toren dafür, dass der Sieg und Finaleinzug der Vestestädter nicht mehr ernsthaft in Gefahr geriet. Ganz und gar nicht zufrieden war Mindens Trainer Frank Carstens nach der 20:23-Pleite seiner Mannschaft: "Das war eine ernüchternde Vorstellung im Angriff. Uns hat die Disziplin gefehlt. Daran müssen wir jetzt arbeiten, damit wir in die gute Spur der letzten Wochen zurückfinden."
GWD Minden: Christensen, Semisch - Rambo (4), Ritterbach (3), Savvas (3/1), Pusica (3), Michalczik (3/1), Gulliksen (2), Richtzenhain (1), Meister (1), Korte, Strakeljahn, Knorr, Staar, Molz / HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Poltrum - Billek (6/4), Jaeger (6), Neuhold (4), Schröder (2), Zeman (2), Sproß (2), Lilienfelds (1), Preller, Weber, Timm, Zetterman.
Finale
HSC 2000 Coburg - TuS N-Lübbecke 24:25 (10:16)
Von der hervorragenden Defensivarbeit vom Vortag war auf Coburger Seite gegen den Zweitliga-Rivalen Nettelstedt-Lübbecke, der sich am Samstag mit 21:19 gegen den Erstligisten SC DHfK Leipzig durchgesetzt hatte, in den ersten 30 Minuten des Endspiels nicht mehr viel zu sehen. "Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit nicht so richtig Zugriff gefunden, Nettelstedt hat das hervorragend ausgespielt und hat uns wirklich auch Grenzen aufgezeigt", so Gorr. "Wenn wir erfolgreich spielen wollen, dürfen wir uns künftig nicht eine solch lange Anlaufzeit gönnen."
Die Ostwestfalen begannen furios und warfen sich eine 7:1-Führung heraus, ehe die Coburger etwas besser in die Partie fanden und auf vier Tore verkürzten (5:9). Doch der Tabellensiebte der Vorsaison machte offensiv weiter Dampf und setzte vor allem Rechtsaußen Peter Strosack (acht Tore) immer wieder schön in Szene. Nach sechs Toren Rückstand zur Pause zeigte der HSC im zweiten Durchgang ein komplett anderes Gesicht. "Positiv war, dass die Mannschaft in der zweiten Halbzeit Moral und Charakter gezeigt hat, die Ärmel hochgekrempelt und sich Stück für Stück wieder ins Spiel zurückgearbeitet hat", sagt Gorr. Zwischenzeitlich war Coburg auf zwei Tore herangekommen (19:21), kurz vor Schluss sogar auf einen Treffer (24:25), doch TuS schaukelte die Partie schließlich nach Hause und freute sich über den neunten Titel bei der 30. Auflage des Spielo-Cups.
HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Poltrum - Jaeger (7/2), Neuhold (3), Sproß (2), Weber (2), Billek (2/2), Timm (2), Zetterman (2), Zeman (2), Schröder (1), Lilienfelds (1), Preller / TuS N-Lübbecke: Tatai, Gerloff - Strosack (8), Becvar (3), Genz (3), Walczak (3), Gierak (2), Bagaric (2), Spohn (2), Schade (1), Orlowski (1), Mundus, Lengauer.