Spenden eines Radlers aus Lautertal kommen von Herzen

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Werner Tetsch hat alle seine Sachen in Ordnern dabei, auch alle Zeitungsausschnitte und zeigt sie den Menschen bei seiner Mission. Foto: Manja von Nida
Werner Tetsch hat alle seine Sachen in Ordnern dabei, auch alle Zeitungsausschnitte und zeigt sie den Menschen bei seiner Mission.  Foto: Manja von Nida
Werner Tetsch hat alle seine Sachen in Ordnern dabei, auch alle Zeitungsausschnitte und zeigt sie den Menschen bei seiner Mission. Foto: Manja von Nida
Werner Tetsch hat alle seine Sachen in Ordnern  dabei, auch alle Zeitungsausschnitte und  zeigt  sie den Menschen bei seiner Mission.  Foto: Manja von Nida
 

Werner Tetsch radelte von Lautertal nach Heidelberg und sammelte dabei Geld für den guten Zweck.

Der radelnde Spendensammler Werner Tetsch ist von seiner Mission, Geld für krebskranke Kinder zu sammeln, zurück. In diesem Jahr hatte sich der pensionierte Polizeibeamte aus dem Lautertal für die Isabell-Zachert-Stiftung der Deutschen Kinderkrebsstiftung (DKKS) nahezu selbst übertroffen: 20 800 Euro steckten dem Hobbyradler die Menschen auf seiner Tour vom heimischen Lautertal bis nach Heidelberg zu, die Tetsch höchstpersönlich an Christel Zachert überreichte.

"Ich unterstütze krebskranke Kinder - Bitte, helfen Sie mit!" - Mit diesem Plakat an der Gepäcktasche strampelt Werner Tetsch seit 2010 jeden Sommer die Kilometer auf seinem Drahtesel dafür ab, manchmal auch zweimal. Und immer ist sein Ziel das "Waldpiraten-Camp" im Heidelberger Stadtwald. "Ich habe ja ein ideelles Ziel und bringe dorthin Spenden, die vom Herzen kommen", sagt Tetsch. Diese Herzensspenden liefert er bis auf den letzten Cent im Camp ab. Schon letztes Jahr brachte Tetsch 14 000 Euro hin.

Auch für "Schattenkinder"

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"In dieser wunderbaren Einrichtung können sich an Krebs erkrankte Kinder aus ganz Deutschland von den Strapazen der Krankheit und den damit verbundenen langwierigen Behandlungen erholen. Die kleinen Patienten werden in liebevoller Nachsorge betreut, und ihre Geschwister sind dabei. Das sind die so genannten Schattenkinder. Und da haben die in Heidelberg das herrliche Motto dafür: zurück ins Leben", berichtet Werner Tetsch.

Seit 2003 gibt es das "Waldpiraten-Camp" der DKKS im Heidelberger Stadtwald, das nach dem Vorbild der USA und Irland Kindern in der Krebsnachsorge eine erlebnispädagogische Betreuung bietet. Dort, wo Kinder völlig ungezwungen und unbefangen Kind sein dürfen, mitten im Wald. Dort, wo sie richtig Krach machen dürfen und können, ohne Nachbarn zu stören.

"Ich bin 11 Jahre und hatte Knochenkrebs. Und ich hatte Blutkrebs, bin 9 Jahre alt. Es gefällt mir hier ganz schön, weil die Erzieher hier auch ganz nett sind, und weil man hier auch ganz viele Freunde finden kann, um mit ihnen einfach zu reden", Zitate aus einem Video, das Werner Tetsch jetzt aus dem Camp mitgebracht hat.

Damit Kinder solche Sätze sagen können, dafür machte er sich mit viel Herzblut immer wieder auf seinen Weg. Die Strapazen nimmt er gern in Kauf, denn er selbst hat gesunde Kinder und Enkel und dieses Glück wünscht er Kindern, die dieses höchste Gut der Gesundheit nicht geschenkt bekamen.

Auf seiner Tour lebt Tetsch bescheiden, hat wenig Gepäck mit und übernachtet irgendwo bei netten Menschen, die er teils die Jahre zuvor bereits kennenlernte. Preiswerte Pensionen tun`s auch. Luxus braucht er keinen.

Manche warten schon auf ihn

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Er radelt den Main entlang, steuert beim nächsten Örtchen den Stadtkern an, trifft dort spontan auf Menschen, die irgendwelche Veranstaltungen besuchen, ob Sportvereine oder ein Fest inmitten des Marktplatzes. Und mit jedem Jahr gibt es oft ein Wiedersehen mit seinen "Bekanntschaften" der letzten Jahre, die schon auf ihn warten und ihm wieder etwas für Heidelberg zustecken. Die Menschen nehmen Tetsch wahr, interessieren sich für seine Herzenssache, fragen nach. Da sind Vereine und Kirchengemeinden, wie die jetzt in Borsdorf, die sogar den Erlös ihres Gemeindefestes Werner Tetsch mit auf den Weg für die Isabell-Zachert-Stiftung (IZS) überreichte. Mit jedem Jahr wachsen seine Kontakte, die auf seinen Radtouren entstehen, spontan, unkompliziert. Und wenn es nur fünf Euro sind, die Menschen geben aus vollem Herzen und Tetsch notiert alles penibel. Die Spender werden informiert, ihre Spenden landen nicht im Nirvana. Seine großartige Summe komme allerdings nicht nur von seiner Tour unterwegs zusammen. "Zwei Drittel kommen ja auch schon von hier, von unseren heimischen Vereinen wie beispielsweise dem Coburger Seemannschor, der ein ganzes Jahr dafür gesungen hat". Und Tetsch betont: "Das ist auch keine Konkurrenz zur Coburger Krebskinderstiftung. Im Gegenteil, das ist eine Ergänzung".

Einen weiteren Artikel zu Werner Tetsch und seine Aktionen finden Sie hier.