2019 jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag von Prinz Albert. Eine Arbeitsgruppe hat sich bereits Gedanken gemacht, wie dieser gefeiert werden könnte.
Kurz vor dem großen Reformationsjubiläum am 31. Oktober muss sich die Stadt schon mit dem nächsten befassen. Im Jahr 2019 wäre Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha 200 Jahre alt geworden, genauer gesagt am 26. August. Dazu jährt sich auch der Geburtstag seiner Gemahlin Königin Viktoria von England - beide erblickten 1819 das Licht der Welt. Die Christlich Sozialen Bürger (CSB) wollten daher wissen, wie die Stadt dieses Jubiläum begehen möchte.
Eine Idee hat der Tourismusbetrieb der Stadt dafür bereits, wie Bürgermeister Norbert Tessmer (SPD) in der Stadtratssitzung am Donnerstag bekannt gab: Die Besucher sollen sich auf die Spuren von Prinz Albert begeben und der Epoche, in der er gelebt hat.
Unbekanntes Terrain erkunden
"Signs - Spuren" heißt das Konzept. Führungen und Broschüren sollen das Wirken des Gemahls der berühmten Königin bündeln, erklärte Tessmer. Dabei lernen die Touristen bekannte Orte, wie die Veste und die Schlösser Ehrenburg und Rosenau kennen. Aber auch eher unbekannte Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Ernstfarm oder Coburgs neugotischen Gürtel.
Die Stadt sieht in diesem Konzept den Vorteil, dass es zeitlich nicht nur auf das Jubiläumsjahr beschränkt sei, sondern sich auch über 2019 hinaus weiterführen ließe, erklärte Tessmer. Dazu soll es laut Tessmer noch spezielle Veranstaltungen an den Geburtstagen der beiden Adeligen geben. Außerdem ist ein Austausch der Orchester des Coburger Landestheaters und der Londoner Royal Albert Hall bereits in Planung.
Präsenz in England
Bereits heuer macht die Stadt in London auf das Jubiläum aufmerksam. Auf dem Weihnachtsmarkt im Park von Osborne House wird es einen Verkaufs- und Informationsstand geben. "Ziel ist es, zwei Jahre vor dem eigentlichen Jubiläum, mit entsprechender Präsenz und extra dafür konzipiertem Informationsmaterial nicht nur auf Coburg, sondern auch auf das Jubiläumsjahr hinzuweisen", sagte Tessmer.
Allerdings werde der Tourismusbereich momentan umstrukturiert und müsse daher weiter sparen, sagte Tessmer. Um die Ideen für das Jubiläumsjahr umzusetzen wären aber geschätzt 200 000 Euro notwendig, die "nur mit extra dafür bereitgestellten Haushaltsmitteln möglich ist", erklärte der Bürgermeister. Dazu kommt noch, dass ab Januar ein neuer Chef des Eigenbetriebs "Tourismus und Stadtmarketing/Citymanagement" seinen zunächst auf ein Jahr befristeten Dienst antreten wird. Vorgesehen war, dass dieser in der Sitzung am Donnerstag bestimmt werden würde.
Noch kein Zeitplan
Wann die Stadt eine fertige Konzeption vorlegen könne, blieb auf Nachfrage von Christian Müller (CSB) noch unklar. Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU) konnte keinen genauen Zeitpunkt nennen: "Dieses Jahr werden wir es nicht mehr schaffen."
Einen Vorschlag, den die CSB in ihre Anfrage mit eingebracht hatte, erteilte Tessmer eine Absage: Eine "Dauerattraktion", wie zum Beispiel die Landesausstellung zum Reformationsjubiläum zeige, "dass sich solche Ereignisse durchaus positiv für die Stadt und die touristische Vermarktung nutzen lassen", hieß es in der Anfrage. Besonders britische Touristen könnten dadurch häufiger die Stadt besuchen. "Welches Potenzial hier besteht, hat punktuell bereits die erfolgreiche Aktion eines Weihnachtsbaumes für die britische Königin gezeigt."
Die Idee einer Dauerausstellung sei in der extra dafür gegründeten internen "Arbeitsgruppe Albert und Victoria" bereits diskutiert worden, sagte Tessmer. Allerdings wird es so etwas nicht geben. Ein geeigneter Platz fand sich für das Jahr 2019 nicht. Die Sonderausstellungsfläche auf der Veste sei fest verplant und in der Ehrenburg gebe es nicht die nötige Fläche und die klimatischen Bedingungen für einige Exponate, erklärte der Bürgermeister. Dazu fehle in der Verwaltung die "Fachexpertise", die nötig ist, um so eine Ausstellung umzusetzen. Außerdem bliebe nicht genügend Zeit für so ein Projekt. Von der ersten Idee bis zur Eröffnung brauche es mindestens fünf Jahre, sagte Tessmer.