Wenn 14 Musikgruppen den Albertsplatz bespielen, trotzt das Publikum über zehn Stunden lang den Regenschauern. So geschehen am Sonntag in Coburg.
"Der Himmel soll warten" war nicht nur der Titel des letzten Liedes, sondern der Stoßseufzer während der gesamten Veranstaltung: "So klingt Coburg!" hieß es gestern auf dem Albertsplatz, und darüber hingen die meiste Zeit dunkle Wolken. Doch selbst wenn es nieselte, ließ sich das Publikum nicht vertreiben. Fast zehn Stunden lang sangen, bliesen, trommelten und spielten gestern die Musiker von 14 Chören, Kapellen und Orchester vor der Lutherschule.
Dass trotz des ungewissen Wetters der Albertsplatz zu jeder Zeit voll und das Publikum offensichtlich begeistert war, freute vor allem Organisatorin Michaela Hofmann von der städtischen Kulturabteilung. "So klingt Coburg!" ist Teil des Festivals "Lokalklang", an dem sich in Bayern 25 Städte beteiligten.
Das Netzwerk "Stadtkultur" ein Zusammenschluss von derzeit 50 bayerischen Städten, habe das Festival ins Leben gerufen und helfe vor allem bei der Öffentlichkeitsarbeit, erläuterte Michaela Hofmann. Bezahlen muss die Stadt ihr kleines Musikfest selbst. "Ohne die Sponsoren hätten wir das nicht machen können."
Dem Ruf des Coburger Kulturreferats folgten auch Chöre und Gruppen aus dem Landkreis. Fränkischer Sängerbund und Nordbayerischer Musikbund hatten den Aufruf verbreitet; es meldeten sich so viele Interessenten, dass Michaela Hofmann nur noch den zeitlichen Ablaufplan erstellen musste. Den Auftakt machte um 10 Uhr das Jugendblasorchester Coburg, den Schluss-Rap sang der Hochschulchor "Klangfänger", dazwischen waren der Männergesangverein Weitramsdorf, die Blaskapelle Neundorf, die "Gschrubbdn" aus Seßlach und der Musikverein Beiersdorf zu hören, um nur einige zu nennen. Alle fanden unterm Bühnenpavillon vor der Lutherschule Platz und im Notfall ein Dach überm Kopf. Übrigens: Am Ende wartete der Himmel tatsächlich mit dem Regen, bis Moderator Konstantin Hirsch das Schlusswort gesprochen hatte.