Die Prinzenpaare aus Coburg und Frohnlach erzählen von vielseitigen Begegnungen - und beteuern, dass am Aschermittwoch noch lange nicht alles vorbei ist.
Sie sind während einer Faschingssession die obersten Repräsentanten ihrer jeweiligen Faschingsgesellschaften und haben bis zum Aschermittwoch jede Menge Termine, etwa bei Prunksitzungen oder auch in sozialen Einrichtungen. Die Rede ist von Prinzenpaaren. Immerhin zwei waren am Sonntag auch beim Gaudiwurm in Coburg mit dabei: Jenny I. und Marc II. von der Coburger Narrhalla sowie Anika I. und Niko I. von der Säraspo Frohnlach. Während Anika und Niko (Ostermann) auch im "richtigen Leben" ein Paar sind, handelt es sich bei Jenny und Marc in Wirklichkeit um ein Tanzpaar (beim TV Coburg-Ketschendorf). Wir sprachen mit den Vier am Rande des Gaudiwurms über die Bedeutung des Faschings.
Übrigens: Das Faschingspaar aus Seßlach - Sophia I. und Marcel III. - nahm in diesem Jahr turnusmäßig nicht am Coburger Faschingsumzug teil, sondern am zeitgleich stattfindenden Umzug in Ebern.
Warum muss Fasching sein?
Anika I. (Säraspo): Weil er die Menschen ein bisschen raus aus dem Alltag bringt - sie können lustig und befreit sein!
Marc II. (Coburg): Der Fasching erfüllt aber auch soziale und kulturelle Zwecke. So besuchen wir Prinzenpaare etwa Altenheime und Kindergärten, um dort eine Freude zu bereiten. Außerdem spendet die Coburger Narrhalla zum Beispiel auch immer wieder für gute Zwecke. (
siehe dazu auch den Text "Hilfe für Hotenplotz" am Ende)
Was war bislang ihr schönstes Erlebnis als Prinzenpaar?
Niko I. (Säraspo): Die Vielfalt! Wir haben mehr als zehn Sitzungen besucht und dabei wirklich allerhand gesehen. Ein Höhepunkt war außerdem, dass wir bei der Generalprobe von "Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim dabei sein durften.
Anika I. (Säraspo): Für mich ist es immer am schönsten, wenn sich Kinder über uns freuen!
Jenny I. (Coburg): Ja, diese Freude, wenn wir Kindergärten und Altenheimen besuchen, ist immer sehr schön! Ein Höhepunkt war auch unsere Inthronisation bei der Prunksitzung der Narrhalla im Kongresshaus.
Marc II. (Coburg): Bei dieser Prunksitzung durfte ich unter anderem an ein behindertes Kind einen Orden verleihen - das Kind konnte das zunächst gar nicht glauben. Das war für mich ein sehr besonderer Moment. Ansonsten hat mich auch unser Besuch im Coburger Hospiz sehr bewegt.
Ist am Aschermittwoch wirklich alles vorbei?
Marc II. (Coburg): Die Session ist zwar zu Ende, aber das Engagement der Narrhalla geht weiter! Außerdem sind wir ja noch bis zur nächsten Prunksitzung im Januar 2020 im Amt. Das bedeutet, dass wir auch noch im November beim Rathaussturm dabei sind.
Anika I. (Säraspo): Es ist nicht alles vorbei - wir bleiben der Säraspo verbunden! Und auch alle anderen Menschen sollten versuchen, ein bisschen Frohsinn in den Alltag hinüberzuretten!
Hilfe für Hotzenplotz
Da staunte so mancher nicht schlecht, als eine Abordnung der Coburger Narrhalla mit einer Krapfenspende diverse Faschingsveranstaltungen aufmischte. Prinz Marc II. und Prinzessin Jenny I. mit Gefolge überraschten außer dem Seniorenheim des ASB auf der Bertelsdorfer Höhe auch das Caritas-Seniorenheim und das Caritas-Hospiz in der Kükenthalstraße. Für die Heilpädagogische Tagesstätte im Max-Böhme-Ring hatten die Narren nicht nur Krapfen, sondern auch noch eine ganz besondere Überraschung im Gepäck: Stefan Unglaub, Vizepräsident der Coburger Narrhalla, überreichte 1111 Euro für das Projekt "Stadtgarten Hotzenplotz" an Werner Michel. "Damit unsere Kids den eigens angemieteten Garten auch ordentlich bewirtschaften können, sind nämlich noch einige Anschaffungen zu tätigen", erklärte Michel.
Noch viel zu tun hat aber auch noch die Coburger Narrhalla, bis am Aschermittwoch der Fasching zu Ende geht: Insgesamt 1111 Krapfen werden an soziale Einrichtungen gespendet. Und diese gilt es jetzt noch fleißig bis Faschingsdienstag zu verteilen.