Schneller surfen in Weitramsdorf

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Symbolfoto: Peter Kneffel/dpa
Symbolfoto: Peter Kneffel/dpa
Zu Beginn der Sitzung vereidigte Bürgermeister Wolfgang Bauersachs (BfB) am Montag Nachrücker Günter Tschech als neuen Gemeinderat. Tschech ersetzt in der ÜPWG-Fraktion Guido Seeger, der auf eigenen Wunsch im Mai 2016 ausgeschieden war. Foto: Bettina Knauth
Zu Beginn der Sitzung vereidigte Bürgermeister Wolfgang Bauersachs (BfB) am Montag Nachrücker Günter Tschech als neuen Gemeinderat. Tschech ersetzt in der ÜPWG-Fraktion Guido Seeger, der auf eigenen Wunsch im Mai 2016 ausgeschieden war. Foto: Bettina Knauth
 

Das Breitbandnetz der Gemeinde wird ausgebaut. Hierfür fiel ein einstimmiger Beschluss im Gemeinderat.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat Weitramsdorf in seiner Sitzung am Montagabend, das Breitbandnetz zu erweitern. Dafür stehen durch das aktuelle Breitbandförderungsprogramm des Freistaates maximal 860.000 Euro zur Verfügung, von denen 80 Prozent gefördert werden. Damit die Fördersumme von 640.000 Euro um einen "interkommunalen Bonus" von 50.000 Euro aufgestockt werden kann, sprach sich das gesamte Gremium für eine Kooperation mit Bad Rodach aus. Um alle 311 in der Beschlussvorlage vorgesehenen Anwesen in fünf Gemeindeteilen an das Glasfasernetz anschließen zu können, stimmte eine knappe Mehrheit der Gemeinderäte (neun zu sieben) für einen Ausbau nur bis zur Grundstücksgrenze. Die Verlegung von der Grenze inklusive Hausanschluss muss damit von den Anliegern getragen werden.

Heiko Geuß erläuterte, wie das bereits in Teilen der Gemeinde verlegte Glasfasernetz nun weiter ausgedehnt werden könne.
In den Bereichen, in denen teilweise gerade einmal 15 Megabit pro Sekunde erreicht werden, soll es zukünftig möglich sein, mit "wenigstens 30 Megabit" zu surfen. Der geschäftsleitende Beamte stellte die einzelnen Fördergebiete vor, die von einem Würzburger Ingenieurbüro ermittelt wurden. Diese beinhalten in Neundorf die Straße Am Holz, in Tambach Teile der Seeleitenstraße sowie den Bereich nördlich und südlich des Tambacher Bergs (B 303) und in Altenhof einen Teil der Hergramsdorfer Straße. Hergramsdorf selbst soll komplett ausgebaut werden. Für Weidach zählen der Bereich Schäfersgasse-Veilchenweg-Hirtenweg-Binzigweg sowie das Gebiet zwischen Hoher Straße (nördlich) und Callenberger Straße (westlich) dazu.


Bis ins Haus oder nicht?

Da die Kerngemeinde sowie Weidach-Vogelherd lediglich "nukleare Lücken" aufweisen, sei dort kein Ausbau vorgesehen. "Wir können es mit dem Programm nicht schaffen, alle Lücken zu schließen", stellte Geuß klar. Bei der Abwägung von Kosten und Nutzen hat auch Gersbach keine Chance auf ein schnelleres Internet. "Die drei Häuser würden keine 30 Megabit erreichen", beantwortete Bürgermeister Wolfgang Bauersachs eine Nachfrage von Anke Schäfer (ÜPWG). Für eine rege Diskussion sorgte die Alternative Glasfaser bis ins Haus oder Eigenleistung der Anlieger: Während sich etwa Ulrich Kräußlich (FW) und Henning Kupfer (CSU) dafür aussprachen, durch den Verzicht auf den Hausanschluss möglichst viele Haushalte anschließen zu können, gab Werner Hanke (ÜPWG) zu bedenken, dass auch die Verlegung bis ins Haus mit 80 Prozent gefördert würde. Hanke erkundigte sich, ob denn ein Gebiet herausgenommen werden könne, falls die gedeckelten 840.000 Euro überschritten würden. Dies verneinte Geuß: "Die Gemeinde muss vorher wissen, was sie will."


Das Weitramsdorfer Kinder- und Jugendparlament hat sich aufgelöst

Der Bürgermeister informierte das Gremium über die Selbstauflösung des Weitramsdorfer Kinder- und Jugendparlaments. Jugendpfleger Florian Herrmann ließ die Gemeinderäte schriftlich wissen, das Gremium sei nur noch künstlich am Leben erhalten worden. Zukünftig solle eine "Zukunftswerkstatt" (Arbeitstitel) Kindern und Jugendlichen eine neue Chance zu mehr Beteiligung bieten. Herrmann schlug zwanglose Treffen vor, bei denen die Betroffenen eigene Vorschläge einbringen könnten. Laut Bauersachs "ist zwischen den Sitzungen wenig geschehen". Die Älteren hätten sich nicht eingebunden gefühlt. Auch habe es an Kandidaten für die anstehenden Neuwahlen gefehlt. Stellvertretend für andere Gemeinderäte äußerte Kräußlich sein Bedauern über das Aus.


Bauersachs möchte Fläche nicht versiegeln

Erneut erkundigten sich mehrere Räte nach der Zukunft der Schotterfläche auf dem TSV-Gelände. Kupfer sagte, der Sportverein wolle, "dass mit dem Platz endlich etwas geschieht", und bat den Rathauschef, auf den TSV zuzugehen, was dieser zusagte. Laut Bauersachs ist es schwer, eine geeignete Nutzung für die Fläche zu finden. Eines machte er deutlich: "Den Platz zu versiegeln und als Parkplatz zu nutzen, halte ich für die schlechteste Idee." Das Thema soll in der nächsten Sitzung auf der Tagesordnung stehen.