Die traditionelle Zubereitung ausschließlich auf Kiefernzapfen ist wohl definitiv zu gefährlich. Auch ein kürzlich präsentierter Rinnen-Rost kann die Problematik nicht lösen.
Von einer Zubereitung ausschließlich auf Kiefernzapfen sei "in Zukunft abzusehen" - das ist der griffigste und zugleich entscheidende Satz einer Stellungnahme, die am Montag von Coburgs Stadtverwaltung zur in die Kritik geratenen Coburger Bratwurst abgegeben wurde. Zwar zeigt man sich zuversichtlich, dass noch "eine tragfähige Lösung" gefunden wird. Doch allen Freunden der traditionellen Zubereitung der Coburger Spezialität dürften diese neuen Meldungen aus dem Rathaus eher wenig Hoffnung machen.
Der Verlautbarung vorausgegangen waren diverse Tests sowie Besprechungen, unter anderem mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Dabei stand stets die Problematik der Grenzwertüberschreitungen für krebserregende Stoffe im Mittelpunkt - konkret: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Bezo(a)pyren (BaP).
Regelmäßiger Verzehr erhöht das Tumor-Risiko Da es sich bei beiden Stoffen um krebserregende und gleichzeitig erbgutschädigende Gifte handelt, gelte, wie die Stadt unter Berufung auf eine toxikologische Bewertung durch das LGL mitteilt, der Grundsatz: "Jede auch noch so kleine in den Körper aufgenommene Dosis geht mit einem gewissen Krebsrisiko einher. Bratwürste, die die in der Verordnung festgelegten Grenzwerte überschreiten, führen somit bei regelmäßigem Verzehr zu einer Zunahme des Tumor-Risikos."
Weitere Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass der kürzlich präsentierte "Rinnen-Rost" nicht die gewünschten Resultate bringt. Die Entwickler hatten argumentiert, dass durch die V-förmigen Roststäbe deutlich weniger Fett in die brennenden Kiefernzapfen tropft und somit auch weniger Giftstoffe ins Fleisch gelangen.
Frische Würste verwenden! Die Coburger Fleischer-Innung hat aber einige Tipps, wie sich die Belastung der Bratwürste verringern lässt. Demnach sollten Würste "nur gut durchgekühlt und möglichst aus der Herstellung vom Vortag" auf dem Grill landen. Auch die Zugabe von Phosphat hatte sich in den Tests als nützlich erwiesen.
Weitere Testreihen wurden vereinbart. Damit soll eine für den Verbraucher sichere Zubereitungsart "nachweislich und belastbar" ermittelt und Regeln erarbeitet werden, die dazu führen, dass die Coburger Bratwurst auch künftig bedenkenlos gegessen werden kann.
egal ob diese aus Coburg, aus Thüringen, aus Unterfranken oder aus der Bamberger Gegend kommt nur dann, wenn sie DUNKEL bis GANZ DUNKEL gebraten ist. In Coburg verlange ich an den Bratwurstbuden stets eine fast verkohlte. Grund dafür ist, dass Bratwürste grundsätzlich sehr viel Fett enthalten; der Fettgehalt ist unabhängig davon, ob es jetzt eine feine oder eine grobe Bratwurst ist. Ich bilde mir ein, wenn das Ding schwarz ist, schmeckt sie mir besser und das Fett ist weitgehend verbruzzelt. So brate ich die Bamberger Bratwürste (ich wohn ja hier in der Gegend) ebenso dunkel. Und es ist mir wurscht, was die in Brüssel oder in Timbuktu beschließen. Wogegen mir so ein "G´fress" wie Sushi im Gegensatz zur halbverkohlten Bratwurst schon beim blanken Drandenken einen Brechdurchfallwürgereiz beschert. So gehen die G´schmäcker halt auseinander und dafür bin ich dankbar.
Was ich in Coburg ändern würde: Zu so einer riesigen Bratwurst gehört auch ein normal großes Brötchen. Das wäre meine einzige Kritik; die Würscht passen eigentlich.
Die Semmel, nach Coburger Lesart die halbe Semmel, ist ja nur zum Festhalten da. Der vertikale Schnitt gibt den Hinweis auf die Konfession, Katholiken schneiden die Semmel halt waagrecht auf.
Und das Fett? Ich erinnere mich an eine Kalorientabelle, die ich vor längerer Zeit mal studieren konnte, da kann man einen Super-Doppel-Wopper vom Bürger-King oder einen Super-Premium-XL-Big-Mac von der anderen US-Bulettenbraterei locker durch drei bis vier Bratwürste ersetzen. Da können sogar eingefleischte Weight Watchers zufrieden sein.
Habe ich am Wochenende etwa einen achtfachen Tötungsversuch begangen? Trotzdem hatten wir beim Bratwurst Grillen viel Spaß. Ich weiß nicht, ob es strafmildernd ist, dass die Kühle aus der Oberpfalz waren und eines der acht Opfer meine Ehefrau ist.
Zur Beruhigung: Alle leben noch, allen hat es gut geschmeckt. Wir zumindest lassen uns von Brüssels Bürokraten nicht unsere Traditionen und unsere Kultur stehlen!
Was für ein Schmarrn! Was kommt als nächstes? Das Schlenkerla, Räucherkäse, geräucherter Schinken haben zu viel Nitrosamine, oder was? Pfifferlinge und Wild aus Polen werden seit Jahren verkauft obwohl Tschernobyl um die Ecke liegt. Da stört es niemanden.
Wir könnten ja alles verbieten, was nicht in Kunststoff verpackt ist.
Von mir aus hängt Warnschilder an die Bratwurstbuden, aber lasst mir meine Bratwurst so wie sie ist.
waren bisher für mich immer die unsinnig aufgeschnittenen Brötchen. :D
... endlich Bratwürste zu bekommen, denen nicht im "Flammenden Inferno" nicht nur der typische Wohlgeschmack ausgetrieben und ihnen eine dicke Schicht Holzkohlenteers und anderer Bekömmlichkeiten aufgetragen wurde. Wer Coburger Bratwürste privat über Glut und ohne offene Flammen zubereitet, ist ohnehin für die organischen Kohleelektroden – vulgo: "Traditionserzeugnisse" – aus dem Fegefeuer verloren.