Die Schuh-Kette Schuh Mücke will sich auch in der Region Coburg ansiedeln. Rödental hat einen Standort genehmigt, der Stadt Coburg ist das nicht recht. Ein Kommentar gegen den Standort Rödental von Simone Bastian.
Wenn schon so ein Schuh-Supermarkt kommen soll, dann doch bitte in die Stadt. Nicht in ein Gewerbegebiet, wo links vom Laden die Discounter-Blechschachtel steht und rechts der Autoteilehändler. Nicht in ein Retortengebiet, mag es sich jetzt auch "innerstädtisch" nennen, wo man sich sicherheitshalber nur im Auto fortbewegt, weil's zu Fuß zu gefährlich ist.
Die Krux an der Sache besteht darin, dass Mücke große Läden haben will. Dafür ist in den Innenstädten meist kein Platz, nur am Rand. Städte wie Coburg, Bamberg, Forchheim stehen dann vor dem Problem, dass sie an ihren Stadträndern keine sogenannten "innenstadtrelevanten Sortimente" zulassen dürfen, weil sie ja ihre Innenstädte schützen müssen. Wobei damit weniger die Einzelhändler geschützt werden als die Immobilieneigentümer, die weiterhin hohe Mieten verlangen können.
Unter denen leiden viele Ladenbesitzer jetzt schon, weil es nicht nur die Konkurrenz in den Gewerbegebieten rundum gibt, sondern auch noch die im Internet.
Kurz: Die Coburger Innenstadt schützen nützt nichts, wenn es drumherum andere Städte und Gemeinden gibt, die das Gegenteil tun. Die mit dem Argument "ist doch gut für die Region" auch noch die Ausnahmegenehmigung für einen Schuhtempel erhalten, die Coburg nie bekäme. Das funktioniert in Rödental schon seit Jahren so: Media-Markt, Obi - alle haben sich seinerzeit dort angesiedelt, weil es in Coburg entweder keine Flächen gab oder sie nicht hindurften. Dabei ist der Standort Rödental in erster Linie wegen der Nähe zur Coburger Kaufkraft interessant.
Pro-Kommentar von Rainer Lutz
Rödental? Ist egal, Hauptsache, hier!
