Der Finanzsenat hat am Dienstag beschlossen, ein städtisches Grundstück nicht zu verkaufen - damit sind die Anbaupläne am Bärenturm nicht mehr realisierbar.
Das umstrittene Projekt "Anbau Bärenturm" ist gestoppt, beziehungsweise es lässt sich nicht mehr realisieren. Denn der Eigentümer hätte für den von ihm geplanten Anbau unbedingt noch ein kleines Nachbargrundstück benötigt, das der Stadt Coburg gehört. Am Dienstag hat allerdings der Finanzsenat der Stadt Coburg entschieden, das Grundstück nicht zu verkaufen.
Der Eigentümer des Bärenturms hatte einen sechsgeschossigen, knapp 22 Meter hohen Anbau geplant. Vor allem seitens des Denkmalschutzes und auch von "Stadtbild Coburg" gab es massive Bedenken gegen dieses Vorhaben. Der Bausenat der Stadt Coburg hatte die Pläne hingegen - wie zu hören ist - im Februar in nicht-öffentlicher Sitzung mit knapper Mehrheit abgesegnet. Auch der Beschluss des Finanzsenats am Dienstag fiel in nicht-öffentlicher Sitzung. Allerdings wurde auch beschlossen, anschließend die Vertraulichkeit aufzuheben und die Öffentlichkeit entsprechend zu informieren.
Ein weiterer sehr interessanter Aspekt dieser Information ist, dass die Entscheidung des Finanzsenats "endgültig" ist. Das bedeutet: Das Thema kommt jetzt auch nicht mehr zur finalen Abstimmung in den Stadtrat, sondern ist definitiv abgehakt.
Ganz im Gegensatz zu den Vorkommentatoren, bin ich der Meinung, dass hier mal wieder eine Chance vertan wurde, ein heruntergekommenes Eck von Coburg aufzuwerten, zugänglich zu machen und den Menschen wieder ins Bewusstsein zu rufen. Nur weil eine städtische Situation alt ist, muss sie nicht unbedingt schön sein. Schade für Coburg.
Einer der selteneren Fälle von "good news" aus dieser Ecke ...
In Bamberg hätte der Stadtrat diesen Vorschlag mit Handkuss angenommen. Da scheut man sich nicht, das Althergebrachte mit dem Modernen zu verbinden und als spannende, interessante Synergie zu bezeichnen und unter dem Deckmantel "Architekturverständnis" die Stadt an so mancherlei Stelle für die Nachwelt zu verschandeln.
Ich beglückwünsche die Coburger zu ihren umsichtigen und vor allem weitsichtigen Vertretern. Und die Bezeichnungen "Stadtbild Coburg" und Denkmalschutz haben ihren Namen zu Recht verdient.
Wenn Sie wüßten, was da hierzucoburgs aus Gedankenlosigkeit und Profitsucht schon alles unrettbar zerstört wurde, wäre Ihre Euphorie wohl sehr viel gemäßigter ausgefallen – Riesenseufzer ...