Neustadts Königin der Instrumente lockt Gäste an

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Das größte Instrument aus der Werkstatt der Neustadter Orgelbaufamilie Hofmann - die Orgel der Stadtkirche St. Georg.Foto: Jochen Berger
Das größte Instrument aus der Werkstatt der Neustadter Orgelbaufamilie Hofmann - die Orgel der Stadtkirche St. Georg.Foto: Jochen Berger
Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
 
Henri Ormieres (links) und Reinhard Seeliger gestalteten ein Konzert an der Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
Henri Ormieres (links) und Reinhard Seeliger gestalteten ein Konzert an der Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
 
Blick auf die Stadtkirche St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
Blick auf die Stadtkirche St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
 
Reinhard Seeliger an der Hofmann-Orgel von St. Georg in Neustadt.Foto: Jochen Berger
Reinhard Seeliger an der Hofmann-Orgel von St. Georg in Neustadt.Foto: Jochen Berger
 
Henri Ormieres an der Hofmann-Orgel von St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
Henri Ormieres an der Hofmann-Orgel von St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
 
Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
 
Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
 
Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
Hofmann-Orgel in St. Georg in NeustadtFoto: Jochen Berger
 

Wie die Hofmann-Orgel in St. Georg in Neustadt von der Geschichte der Stadtkirche erzählt.

Orgeln sind ganz besondere Instrumente. Bei guter Pflege können sie erstaunlich alt werden - manche von ihnen Hunderte von Jahren. Und je älter sie werden, desto mehr haben sie zu erzählen - von sich und ihren Veränderungen im Laufe der Jahre und Jahrzehnte. Nicht zuletzt aber erzählen Orgeln auch von den Räumen und Gebäuden, in denen sie stehen - Kirchen zumeist.

Viel zu erzählen hat die Hofmann-Orgel, die in St. Georg in Neustadt steht. Denn sie erzählt von dramatischen Ereignissen, die die Kirche und die Stadt heimsuchten.

Die Orgel erzählt von Neustadt und von der Orgelbauerfamilie Hofmann. Schon die Vorgängerorgel der heutigen Orgel war eine Hofmann-Orgel - 1808 nach vier Jahren Bauzeit vollendet vom Orgelbauer Johan Andreas Hofmann. Dieses Instrument aber wurde nur gut drei Jahrzehnte alt und wurde beim Stadtbrand 1839 zerstört.

1848 vollendet

Das neue Instrument für die nach dem Stadtbrand in nur zwei Jahren neu erbaute Kirche wurde wieder von der Orgelbaufamilie Hofmann errichtet. Erbaut wurde sie 1847/48 von Johann Andreas Hofmanns Sohn Georg Christoph Hofmann - als zweimanualiges Instrument mit Pedal.

Orgelklang - das war der Titel eines zweieinhalbtägigen Seminars für Orgelfans und Kirchenführer, veranstaltet vom evangelischen Bildungswerk im Dekanat Coburg.

Umfassende Sanierung

Die Orgeln und ihr Klang, die Orgeln und die Kirchen, in denen sie aufgerichtet wurden - ein Thema mit vielen Facetten, auch im Fall der Hofmann-Orgel von St. Georg. Schließlich erlebte sie in den gut eineinhalb Jahrhunderten nach ihrer Erbauung manche Veränderung.

Die gravierendste war die umfassende Sanierung 1977, bei der der Orgelbauer Werner Bosch ein drittes Manual hinzufügte und zudem die Registerzahl von 23 Registern auf 42 Register fast verdoppelte.

Beachtlich groß ist die Fülle der Klangfarben, entsprechend groß ist die Auswahl an Musik, die sich auf der Hofmann-Orgel stilsicher spielen lässt. Barock und Romantik, aber auch Musik der 20. Jahrhunderts lässt sich in St. Georg überzeugend musizieren, wie die beiden Organisten Henri Ormieres und Reinhard Seeliger beim Abschlusskonzert des Seminars Orgelklang abwechselnd und am Schluss auch vierhändig gemeinsam demonstrierten.

Mit Werken aus Barock und Romantik ließen Ormieres und Seeliger die klangliche und stilistische Vielseitigkeit der Neustadter Hofmann-Orgel hörbar werden. Die stets stilsicher und lebendig dargebotenen Werke des französisch-deutsch konzipierten Programms lieferten Louis Marchand, Louis Vierne und Alexandre Guilmant sowie Johann Gottfried Walther, Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel.

Händels "Halleluja"

Das vierhändig interpretierte "Halleluja" aus Händels "Messias" zum Finale lieferte dann den klingenden Beweis, warum die Orgel gerne auch als "Königin der Instrumente" tituliert wird.

Hofmann-Orgel in St. Georg in Neustadt

Geschichte Der Orgelbauer Johann Andreas Hofmann vollendete 1808 nach vier Jahren Bauzeit eine große Orgel in der Kirche St. Georg in Neustadt. Das Instrument wurde aber beim Stadtbrand im Jahr 1839 zerstört. Eine neue Orgel baute in den Jahren 1847/48 sein Sohn Georg Christoph Hofmann für 2950 Gulden. Dabei handelt es sich um das größte von etwa 60 Instrumenten aus der Werkstatt der Orgelbaufamilie Hofmann, die in Oberfranken und Südthüringen über drei Generationen wirkte. Die ursprünglich 23 Register sind fast vollständig erhalten. Bei einer Reparatur und Restaurierung im Jahr 1977 wurde die Orgel zu einer Konzertorgel umgebaut. Der Orgelbaumeister Werner Bosch ergänzte sie um ein drittes Manual (Schwellwerk) und erweiterte die Registeranzahl auf 42. Sie hat etwa 3000 Pfeifen. Im Jahr 2013 wurde eine Instandsetzung für rund 56000 Euro durchgeführt.Äußerlich ist die Orgel in einem Stil zwischen Historismus und Klassizismus gestaltet. In der Klangfarbe steht sie nahe am Barock. Veranstalter Die Reihe "Orgelklang in unseren Kirchen - Kirchen und Orgeln erleben" wurde veranstaltet vom Evangelischen Bildungswerk im Dekanat Coburg.red