Neues Zuhause für die Coburger Tafel gefunden

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Edda Kroos freut sich, dass die Coburger Tafel jetzt umziehen kann - gerade noch rechtzeitig, um das Projekt zu retten. Foto: Helke Renner
Edda Kroos freut sich, dass die Coburger Tafel jetzt umziehen kann - gerade noch rechtzeitig, um das Projekt zu retten.  Foto: Helke Renner

Es war knapp. Die Coburger Tafel stand kurz vor dem Aus. Doch nun zieht sie am Wochenende in ihr Domizil in der Rodacher Straße, und schon nächste Woche werden die Kunden in den früheren Büroräumen der Firma Puff bedient.

Wer das ehemalige Bürogebäude über die breite Treppe betritt, ist angenehm überrascht. Alles ist hell und großzügig. Edda Kroos, die frühere stellvertretende Vorsitzende der Coburger Tafel strahlt. "Es war schwierig, etwas Passendes zu finden, aber im September hat es geklappt. Wir waren schon kurz vor dem Aufgeben", erzählt sie. Eigentlich hatte sich Edda Kroos zu Beginn des Jahres aus dem Vorstand der Tafel aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Als dann aber im Februar die bisherigen Räume in der Neustadter Straße gekündigt wurden, konnte sie nicht einfach wegsehen. "Die Tafel ist mein Baby", sagt sie, denn sie gehört zu den Gründungsmitgliedern und hat den Verein in schwieriger Zeit auch als Notvorsitzende geführt.

Deshalb hat sie sich in die Suche nach einem neuen Domizil eingeschaltet.
"Wir haben uns circa 50 Projekte angeschaut, 30 waren einfach nur Schrott", stellt Edda Kroos fest. Bei den anderen wollten die Eigentümer Mieten in einer Höhe, wie sie die Tafel nicht aufbringen kann.

Aber es gab auch Hilfe von verschiedenen Seiten. Zum Beispiel vom Autohaus Gelder & Sorg, dem neuen Besitzer des Hauses in der Neustadter Straße 24. "Eigentlich endete der Mietvertrag Ende September. Da jedoch ein Umzug innerhalb weniger Tage nicht möglich war, verlängerte das Autohaus den Vertrag mietfrei um einige Wochen und sagte ebenfalls Hilfe und Unterstützung beim Umzug zu."


Hilfe von der Stadt

Unterstützung gab es auch von der Stadt. Denn ihr gehört das ehemalige Bürogebäude der Firma Puff heute. Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD), Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD) und das Stadtratsmitglied Max Beyersdorf (CSU) hätten sich in erster Linie darum gekümmert, dass der Mietvertrag noch im September abgeschlossen werden konnte. Vier Wochen lang wurde nun das neue Gebäude an die Bedürfnisse der Coburger Tafel angepasst. "Wir sind den Handwerksfirmen sehr dankbar, dass sie ihre Mitarbeiter so rasch zur Verfügung gestellt haben." Nun hofft Edda Kroos noch auf Rabatte oder vielleicht Spenden für die Handwerkerkosten. 15.000 Euro muss die Tafel dafür aufbringen. Dazu kommen noch die Umzugskosten, obwohl eine Reihe von Helferinnen und Helfern sowie das THW ihre Unterstützung zugesagt haben. "Das reißt ein großes Loch in unser Budget", sagt Edda Kroos. Denn die Coburger Tafel finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Davon müssen auch rund 20.000 Euro Betriebskosten bestritten werden.

Als Dankeschön an alle, die auf die eine oder andere Weise dafür sorgen, dass der Verein auch weiterhin Gutes tun kann, finden sich die Namen der Unterstützer und Lieferanten auf Glastafeln im Foyer des neuen Domizils.


Verglaste Ausgaberäume

Was erwartet nun die 200 Kunden mit Coburg-Pass - diese Zahl entspricht 500 zu versorgenden Personen - in der Rodacher Straße? Vom Foyer geht es in einen hellen Gang und von dort zunächst in die Ausgabestelle für "Brot und Süßes", wie es bei der Tafel heißt. Es gibt einen weiteren Raum für Milchprodukte und andere Lebensmittel. Dort stehen auch Kühlschränke und Gefriertruhen. Alles ist zum Gang hin verglast, also hell. Eine Kühlzelle gibt es neuerdings auch. "Die konnten wir aus Spenden finanzieren. Wir brauchen sie dringend." Am Donnerstag werden die ersten Waren angeliefert, deshalb hatte die Kühlzelle gestern schon Betriebstemperatur.
Für die Kisten, in denen die Lebensmittel angeliefert werden, wurde ein Lagerraum eingerichtet - mit Tür nach draußen, sodass die Lieferungen bequem ins Haus gebracht werden können. Außerdem gibt es noch ein Trockenlager für haltbare Lebensmittel.

Die Kulturtafel bekommt ein Zimmer für sich. Und das Büro für den Vorstand wird gleich neben dem Eingang ins Gebäude eingerichtet. Für die Helfer gibt es einen Aufenthaltsraum mit Toilette und einen Arbeitsraum, in dem sich die Spülmaschine für die Lebensmittelkisten befindet. Ein weiteres Plus für die Kunden: Gegenüber dem Gebäude in der Rodacher Straße befindet sich eine Bushaltestelle. Außerdem stehen rund 20 Parkplätze zur Verfügung.


Wie kann man der Coburger Tafel helfen?

Spenden zugunsten der Coburger Tafel können auf das Konto 85 90 50 700,
BLZ 78340091, IBAN: DE35 783400910859050700 bei der Commerzbank Coburg
überwiesen werden.

Helfer Auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kann die Tafel immer wieder brauchen. Wer einige Stunden in der Woche dafür aufbringen kann und möchte, melde sich bitte persönlich in der Rodacher Straße 63 oder telefonisch unter 09561/9829335. Dort ist jeden Mittwoch zwischen 9 und 16 Uhr jemand erreichbar. Kontaktaufnahme ist per E-Mail möglich unter kontakt@coburger-tafel.de.