Neue Stimmen für "La Traviata" in Coburg

2 Min
Mit neuen Sängern in den Hauptrollen lockt die Wiederaufnahme-Premiere von Verdis "La Trav iata" am Landestheater: Ana Cvetkovic-Stojnic als Violetta und José Manuel als Alfredo. Foto: Jochen Berger
Mit neuen Sängern in den Hauptrollen lockt die Wiederaufnahme-Premiere von Verdis "La Trav iata" am Landestheater: Ana Cvetkovic-Stojnic als Violetta und José Manuel als Alfredo. Foto: Jochen Berger
Foto: Jochen Berger
Foto: Jochen Berger
 
Foto: Jochen Berger
Foto: Jochen Berger
 
Foto: Jochen Berger
Foto: Jochen Berger
 
Foto: Jochen Berger
Foto: Jochen Berger
 
Foto: Jochen Berger
Foto: Jochen Berger
 
Foto: Jochen Berger
Foto: Jochen Berger
 
Michael Bachtadze singt den Georgio Germont. Foto: Jochen Berger
Michael Bachtadze singt den Georgio Germont. Foto: Jochen Berger
 
Foto: Jochen Berger
Foto: Jochen Berger
 
Regieassistentin Sonja Hahn bei der Probenarbeit. Foto: Jochen Berger
Regieassistentin Sonja Hahn bei der Probenarbeit. Foto: Jochen Berger
 
Regieassistentin Sonja Hahn leitet die szenische Probenarbeiten für die Wiederaufnahme-Premiere von "La Traviata" am Landestheater Coburg. Foto: Jochen Berger
Regieassistentin Sonja Hahn leitet die szenische Probenarbeiten für die Wiederaufnahme-Premiere von "La Traviata" am Landestheater Coburg. Foto: Jochen Berger
 

Verdis Erfolgsoper feiert am Samstag Premiere als Wiederaufnahme am Landestheater Coburg. Das Publikum kann sich dabei auf neue Solisten in den Hauptrollen freuen: Ana Cvetkovic-Stojnic als Violetta und José Manuel als Alfredo. Regieassistentin Sonja Hahn verrät, wie sie das Werk szenisch neu einstudiert hat.

Violetta Valéry kehrt zurück nach Coburg und mit ihr die Geschichte einer tragischen Liebe. Die Titelheldin von Giuseppe Verdis Meisterwerk "La Traviata" steht gemeinsam mit ihrem Geliebten Alfred Germont ab Samstag wieder auf der Bühne des Landestheaters. Drei Jahre war Aron Stiehls "Traviata"-Inszenierung vom Spielplan verschwunden. Regieassistentin Sonja Hahn stellt sich der anspruchsvollen Aufgabe, Verdis Erfolgsoper mit zahlreichen neuen Sängern in relativ kurzer Zeit für die Wiederaufnahme-Premiere einzustudieren. In den Hauptrollen sind zwei neu engagierte Künstler zu erleben: Ana Cvetkovic-Stojnic singt die Violetta, José Manuel den Alfredo.

Wieviel Probenzeit bleibt für diese Wiederaufnahme von "La Traviata"?
Sonja Hahn: Für "La Traviata" haben wir drei Wochen - zwei Wochen, in denen ich wirklich szenisch probieren konnte, und in der letzten Woche vor
der Premiere gibt es zwei Bühnen-Orchester-Proben, eine Hauptprobe und eine Generalprobe.

Wo liegt die Herausforderung?
Fast alle Solisten sind neu im Ensemble, auch im Chor gibt es viele neue Stimmen - deswegen ist "La Traviata" für viele eher eine Premiere als eine bloße Wiederaufnahme.

Haben Sie die Inszenierung von Aron Stiehl vorher schon live auf der Bühne erlebt?
Ich hatte sie durch einen glücklichen Zufall in Bayreuth als Gastspiel gesehen - während das Studiums. Damals hatte ich auch noch nicht unbedingt damit gerechnet, dass ich am Ende tatsächlich beruflich am Theater landen würde - und dann auch noch genau in Coburg.

Was braucht man, um eine Inszenierung nach langer Pause wieder lebendig auf die Bühne zu bringen?
Ich hatte das Regiebuch meiner Vorgängerin Urte Regler zur Verfügung, das sehr vorbildlich geführt ist. Zusätzlich hatte ich ein Video der Inszenierung, mit dem ich arbeiten konnte. Außerdem habe ich Kontakt mit dem Regisseur - immer, wenn ich wichtige Fragen habe, kann ich Aron Stiehl anrufen und fragen.

Wie haben Sie sich der Inszenierung angenähert?
Ich habe mir zunächst mit der Dramaturgin, die das damals betreut hat (Susanne von Tobien), das Video zusammen angeschaut. Sie konnte mir dann schon wichtige Hinweise geben. Das war der Ausgangspunkt. Dann habe ich angefangen, mir selber ein Regiebuch anzulegen, mit dem ich zurecht komme.

Was ist Ihre Maxime bei dieser Wiederaufnahme?
Ich versuche, so gut wie möglich im Sinne des Regisseurs zu handeln, aber dieser Wiederaufnahme wird sicher auch eigene Akzente haben. Man muss auf die neuen Sänger eingehen, die ja auch vom Typus her teilweise anders sind als ihre Vorgänger.
Der Chor ist wirklich ein Team am Landestheater, die Choristen helfen sich auch gegenseitig. Aus den Erinnerungen der einzelnen Chormitglieder hat sich das dann ganz gut zusammen gesetzt. Das hat mir bei der Probenarbeit geholfen. Gerade bei den Massenszenen ist schwierig, die Abläufe auf der Bühne nur mit Hilfe eines Videos zu rekonstruieren.

Wie schwierig ist es für die neuen Sänger, in nur drei Wochen Probenzeit in diese Inszenierung hi neinzufinden?
Natürlich merkt man, dass der normalerweise langwierige Prozess fehlt, in dem sich die Sänger hineinarbeiten können in eine Rolle. Bei einer Wiederaufnahme bekommen sie eine Szene präsentiert und müssen dann damit arbeiten. Ich hatte zwar schon öfters einige spontane Umbesetzungen auch in größerem Umfang, aber diese Wiederaufnahme ist ein bisschen der Sprung ins kalte Wasser.

Sie sind gebürtige Bayreutherin. Ist man in einem solchen Fall beinahe zwangsläufig Wagner-Fan?
In meinem Fall eher nicht. Ich bin nicht unbedingt ein Komponisten-Fan. Mich packen immer bestimmte Stücke. Das war beim Probenprozess von Benjamin Brittens "Turn of the Screw" so, wo ich mein Praktikum bei Urte Regler gemacht habe, und das ist jetzt auch bei "La Traviata" so. "La Traviata" ist sowieso ein tolles Stück.