Wie der Musizierkreis Neustadt mit seinem schwungvollen Neujahrskonzert zahlreiche Zuhörer in die ausverkaufte Mehrzweckhalle lockt.
Echte Operetten-Fans in der Region haben diesen Termin schon lange im Voraus im Terminkalender stehen - das Neujahrskonzert mit dem Musizierkreis Neustadt. Denn der Auftritt dieses Kammerorchesters verspricht musikalisches Operetten-Glück gänzlich ohne Regie-Einmischungen.
Meisterwerke der Operette
Damals, als das Wort Regietheater noch nicht erfunden war. Damals, als Walzerkönig Johann Strauß und der sehr erfolgreich komponierende Jurist und Ministerialrat Carl Zeller ihre Meisterwerke schufen. Als Reise in die Zeit der goldenen Operetten-Ära präsentierte sich das Programm, das Musizierkreis-Dirigent Norbert Luche mit seinem Orchester gründlich einstudiert hatte.
Große Anziehungskraft
Groß der Andrang in der Mehrzweckhalle schon lange vor Beginn - bis in die letzte Reihe waren alle verfügbaren Plätze besetzt. Dass die Neujahrskonzerte des Musizierkreises melodienreiche Unterhaltung garantieren, hat sich längst in der Region herumgesprochen. "Wir verkaufen immer mehr Karten auch in Coburg", freute sich Musizierkreis-Dirigent Norbert Luche.
"Der Vogelhändler"
Wie gut Operette auch ohne Kulisse und Szene funktionieren kann, bewies schon der erste Teil. Ausschnitte aus Carl Zellers "Der Vogelhändler" summierten sich zum veritablen Querschnitt durch diese 1891 in Wien uraufgeführte Operette.
Unterhaltsame Moderation
Mehr noch: In ihrer Moderation liefert Christine Luche auf unterhaltsame Weise wichtige Informationen zu den beiden Komponisten und den ausgewählten Werken, so dass die Zuhörer auch ohne Kulissen einen ebenso anschaulichen wie lebendigen Eindruck der Handlung erhielten.
Nostalgischer Charme
Schwelgerisch im Klang und mit feinem Gespür für den leicht nostalgischen Charme der Melodien - so interpretierte der Musizierkreis Zellers Meisterwerk. Am Dirigentenpult bewies Norbert Luche sein Stilgefühl für diese Musik, die mit feinen Modifikationen im Tempo sehr lebendig interpretiert wurde. Nicht zuletzt aber erwies sich Luche als umsichtiger Begleiter, der den drei Vokalsolisten viele gestalterische Freiheiten einräumte.
"Christel von der Post"
Bei dem Solisten-Trio vertraute auf Künstler, die in Neustadt bereits bestens bekannt sind. Die junge Sopranistin Selina Schreiner aus Coburg gefiel mit frischer, schlanker Stimme beispielsweise mit "Ich bin die Christel von der Post".