Der Aufbau der "Messe Coburg", die von Donnerstag bis Sonntag auf dem Anger stattfindet, läuft auf Hochtouren.
Eigentlich hätte Peter Kinold für die "Messe
Coburg" gern den kompletten Ketschenanger überdacht, wie er am Montag schmunzelnd berichtet. Aber da spielten Feuerwehr und Sicherheitsorgane nicht mit. Ein gewisser Bereich um die Halle müsse schon frei bleiben. Doch die Halle, besser gesagt: das Zelt, das der Veranstalter in den letzten Tagen hat aufbauen lassen, sei auch so schon das größte, das Coburg jemals gesehen habe, sagt Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD). 50 Meter breit, 125 Meter lang, mit einem kleineren L-förmigen Anbau zur Benno-Benz-Anlage hin, trägt es dem neuen Konzept Rechnung, alle Anbieter und Aussteller unter einem Dach unterzubringen.
Einigen ging die Ware aus
Wie gut das Konzept, vor allem die Verkürzung der Messe von neun auf vier Tage, aufgeht, konnte Peter Kinold in der vergangenen Woche in Hof sehen - und er ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis: "Wir
hatten dort 30 000 Besucher, das ist sehr gut", berichtet er. Angesichts der "großen Kauflust" der Besucher seien auch die Aussteller äußerst zufrieden gewesen. "Einigen von ihnen ist sogar die Ware ausgegangen."
Dass die Ausstellung nur noch eine Chance am Markt haben würde, wenn sie drastisch verkürzt werde, war Kinold durchaus schon länger bewusst. Doch er habe immer Angst vor diesem Schritt gehabt, wie er zugibt. Erst als er eine kleinere, viertägige Handwerksmesse in Fulda übernahm und sehen konnte, wie gut diese lief, habe er gesagt: "Jetzt trauen wir uns das!" Und er sei "guten Mutes, weil Hof so erfolgreich war und auch Coburg in den letzten Jahren immer gut gelaufen ist."
Wenn Norbert Tessmer als Schirmherr am Donnerstag, 13. Oktober, um 10 Uhr die "Messe Coburg" offiziell eröffnet, ist auch der Name neu.
Bei der Premiere 1952 in Lichtenfels hieß die Veranstaltung noch "Oberfränkischer Fleiß". Diesen Namen änderte man schon kurze Zeit später in "Oberfranken-Ausstellung" und behielt ihn bis in dieses Jahrzehnt hinein bei. Doch nach Peter Kinolds Meinung sei der Begriff "Ausstellung" heute eher künstlerisch besetzt "und man sagt doch eher: Ich fahre zur Messe". Der Name "Oberfrankenmesse" habe ihm allerdings phonetisch nicht gefallen. Mit "Messe Coburg" ist Peter Kinold nun zufrieden - und die "Oberfranken-Ausstellung" bleibt als Zusatz weiterhin erhalten.
Wo gibt's Karten? Tickets gibt es noch bis morgen, Mittwoch, im Vorverkauf für fünf Euro in der Tageblatt-Geschäftsstelle, Hindenburgstraße 3a, in Coburg, ab Donnerstag dann für sechs Euro an der Tageskasse (Kinder, Senioren, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte ermäßigt).
Na ja, Namen sind Schall und Rauch. Der Name der Messe ist von Namen des zentralen christlichen Hauptgottesdienstes abgeleitet, der Messe eben. Da haben sich die Verkaufsmessen eben an christlichen Festtagen um das Zentralgeschehen Messe herum angesiedelt und den traditionellen Namen der Eucharistiefeier ausgeliehen. Von der eigentlichen Bedeutung her ist der Terminus "Oberfrankenausstellung" her schon deutlicher und ehrlicher. Vielleicht gibt es ja einen Erntedankgottesdienst der Bauernschaft auf der "Messe Coburg", dann wäre es wenigstens halbwegs richtig.