Nach einem Gespräch mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstag erklären IHK-Präsident Friedrich Herdan und Coburgs OB Norbert Tessmer (SPD): "Wir sind heute einen großen Schritt zur Realisierung des neuen Verkehrslandeplatzes am Standort Meeder-Neida weiter gekommen."
Die Gegner eines Flugplatzneubaus bei Neida hatten große Hoffnungen in den Termin gesetzt: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hatte im August angekündigt, dass er nochmals Gespräche führen wolle, ob ein neuer Verkehrslandeplatz wirklich notwendig sei. Am Dienstag, sprach Herrmann wie angekündigt mit Vertretern der Region am Rande der CSU-Klausurtagung in Kloster Banz.
Die Delegation bestand aus großenteils aus Neubau-Befürwortern: "Vertreter der regionalen Wirtschaft unter Führung des Präsidenten der IHK zu Coburg, Friedrich Herdan, dem Oberbürgermeister der Stadt Coburg, Norbert Tessmer, des Landrates Michael Busch und Vertreter der Verwaltung" nahmen laut IHK an dem Termin teil. "In dem Gespräch wurde die herausragende Bedeutung des Neubauvorhabens für die Region Coburg diskutiert und mit Fakten unterlegt", vermeldete die IHK hinterher.
"Alle Anwesenden waren sich einig, dass ein leistungsfähiger und zukunftsfähiger Neubau eines Verkehrslandeplatzes für die Region Coburg dringend notwendig ist, da der bisherige Verkehrslandeplatz Brandensteinsebene nicht zielgerichtet für eine nachhaltige, richtlinienkonforme Luftverkehrsanbindung der Region ausbaubar ist und keine Alternativen bestehen."
Die Gegner eines Flugplatzneubaus beharren darauf, dass die Brandensteinsebene ausbaufähig sei. Doch das Gelände setzt Grenzen, selbst, wenn man einen großen Teil auffüllen würde. Mehr als 1200 Meter Startbahnlänge sind laut Gutachten nicht möglich. Die Startbahn auf der Brandensteinsebene hat aktuell eine Länge von rund 980 Metern; weil die Schwellen und Sicherheitsstreifen von der Bahnlänge abgezogen werden müssen, stehen nur 632 Meter zur Verfügung.
Flugzeuge, die mehr wiegen als zwei Tonnen, brauchen jetzt schon für jeden Start eine eigene Genehmigung.
Die 632 Meter sind für viele Kleinflugzeuge (bis 5,7 Tonnen Gesamtgewicht) zu kurz; die Firma Brose hat ihren Jet deshalb schon aus Coburg abgezogen und fliegt damit von Bamberg aus. Dort ist die Landebahn länger, aber es ist kein Instrumentenflug möglich.
Der wiederum ist auf der Brandensteinsebene gestattet, aber nur bis Ende 2019. So lange gilt die Ausnahmegenehmigung des Bundesverkehrsministeriums für die nicht richtlinienkonforme Anflugbefeuerung. Deshalb werde die Deutsche Flugsicherung das Instrumentenflugverfahren voraussichtlich auch nur bis 2019 aufrechterhalten, heißt es seitens des Luftamts Nordbayern.
Zuschuss in Aussicht Wie die IHK mitteilt, gelang es nicht nur, den bayerischen Verkehrsminister von der Notwendigkeit eines Flugplatzneubaus zu
überzeugen. Herrmann habe auch eine Beteiligung des Freistaats an den Baukosten in Aussicht gestellt, heißt es in der Mitteilung der IHK. "Dies ist die letzte Hürde, die auf dem Weg zur Einreichung der Planfeststellungsunterlagen und letztlich zum Neubau noch fehlt", wird Willi Kuballa zitiert, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg (PGVC) und Rechtsdirektor der Stadt Coburg.
Die Baukosten für einen neuen Verkehrslandeplatz mit 1420 Metern Startbahnlänge werden auf 30 Millionen Euro geschätzt. Wie die IHK mitteilt, übernimmt "die Wirtschaft" einen Anteil von acht Millionen Euro. "So werden die Kommunen entlastet und zugleich der Weg hin zu einer zukunftsfähigen Infrastruktur der Region Coburg bereitet.
Hiervon profitieren alle Unternehmen am Wirtschaftsstandort Coburg, die auf einen schnellen, direkten wie auch planbaren Luftverkehrsweg angewiesen sind."
Dem seien "lange und intensive" Gespräche zwischen IHK-Präsident Herdan, dem Vertreter der Gesellschafterversammlung der Brose Unternehmensgruppe, Michael Stoschek, Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer und Landrat Michael Busch (beide SPD) vorausgegangen. Stadt und Landkreis wollen zusammen sieben Millionen Euro aufbringen: 5,5 Millionen die Stadt, 1,5 Millionen der Landkreis. Welche Unternehmen welchen Anteil der insgesamt acht Millionen Euro übernehmen, teilte die IHK nicht mit.
Bleiben bei Gesamtkosten von 30 Millionen Euro 15 Millionen, die noch offen sind. Wie viel de Freistaat zuschießen wird, ist offen.
Minister Herrmann "stellte die Beteiligung an der Finanzierung für das Vorhaben in Aussicht, über deren Höhe kurzfristig seitens der Staatsregierung entschieden wird", heißt es in der Mitteilung der IHK.
Stadtrat und Kreistag werden in diesen Tagen entscheiden, ob ein Planfeststellungsverfahren für einen neuen Verkehrslandeplatz bei Neida eingeleitet werden soll. Widerstand gegen dieses Vorhaben gibt es vor allem aus dem Raum Meeder, aber auch im Coburger Stadtteil Beiersdorf und in Bad Rodach. So haben sich unter anderem die betroffenen Grundstücksbesitzer zu einer Interessengemeinschaft gegen den Flugplatz zusammengeschlossen. Unterstützt werden die Gegner vom Bund Naturschutz und vom Bayerischen Bauernverband.
Alle Flieger sollten für den neuen Flugplatz bezahlen.
Voran die Herren Stoschek und Co ! Er zählt zu den
reichsten Franken mit 2-3 Milliarden Vermögen, daß heißt
2000 bis 3000 mal 1 Million Euro !!! Wenn er also einen
neuen Landeplatz braucht - wie schon in Bamberg - soll
er diesen auch finanzieren. Von den weiteren Nutzern
kann er ja entsprechende Lande- und Startgebühren
verlangen.
Erklären Sie mal den umliegenden Bewohnern, deren
Ruhe bei Tag und Nacht gestört ist, wie in Bamberg,
dass sie mit ihren Steuern auch noch dafür bezahlen müssen.
Mein Auto muss ich selbst bezahlen -
meine Garage muss ich selbst bezahlen -
meine Zufahrt in die Garage muss ich selbst bezahlen !
Aber, Herr Stoschek schafft ja Arbeitsplätze !!!
Hat er schon mal nachgedacht wer seine Milliarden
verdient hat- also ohne die Arbeiter bräuchte er auch
keinen Flugplatz. Also liebe Flugsüchtigen, mal nachdenken -
danke meint ein FRANKE !
Die Zufahrt/Straße zu Ihrem Haus müssen Sie nicht selbst bezahlen. Die Schule Ihrer Kinder müssen Sie nicht selbst bezahlen. Das Universitätsstudium mussten Sie nicht selbst bezahlen. Etc. pp.
Ein Infrastrukturprojekt DIREKT am betriebswirtschaftlichen statt am volkswirtschaftlichen Nutzen messen zu wollen, zeugt von kognitiver Elementarität. Mit dieser absurden Argumentationsweise müsste man nämlich so gut wie alles, was nicht direkt kostendeckend arbeitet, schließen - Eisenbahnstrecken, den ÖPNV, Autobahnen, Landstraßen, die Straße, in der Sie wohnen - bis hin zu Schulen, Bibliotheken, Universitäten, Kindergärten...
PS: Ich empfinde es übrigens auch als Skandal, dass wir Coburger Bürger von unserem Steuergeld die Straße, an der Sie wohnen, bezahlt haben und für deren Folgekosten aufkommen müssen. Immerhin haben 99,5% der Coburger Bewohner von dieser Straße keinen (direkten) Nutzen!
wer das spätere Defizit des Flugplatzes bezahlt - na ganz einfach, dass bezahlt der Steuerzahler. Es gibt mehr als genug Flugplatzpleiten in unseren näheren Umgebung (schauen Sie sich einmal die Flugplätze Bayreuth, Hof, Kassel an). Und das im Zusammenhang mit dem Neubau des Flugplatzes die Brandesteinsebene in Coburg komplett geschlossen wird, daran kann man auch nicht glauben (momentan wird dort ein neuer Hangar gebaut). Unsere Herren Poltiker brauchen sich nicht wundern wenn die AfD immer mehr Zuwachs bekommt.
woher die restlichen mind. 15 mio. kommen. natürlich wäre es den herrschaften am liebsten, wenn der bayerische staat die kleinigkeit übernimmt... (hoffentlich fehlt dem bald das geld dafür!). und wer hat den nutzen? eine handvoll finanziell wohlausgestatteter unternehmen und jede menge krachbum-möchtegern-piloten, die den kleinsten sonnenstrahl nutzen, um ihre pflichtflüge zu absolvieren und ihre umwelt zu belästigen und zu zerstören!
Ich glaub´, ich lese nicht richtig. Sollte es wirklich wahr sein, dass, noch bevor die entscheidenden Gremien tagen, eine Entscheidung "am grünen (vermutlich mit allerhand Leckereien versehenen) Tisch" getroffen werden. Oder ist es wieder eine Nebelkerze des unsäglichen Herrn Herdan? Ich kann nicht glauben, dass bei einem Gespräch des zuständigen Ministers "mit allen Beteiligten" Grundstückseigentümer und Bürgerinitiativen außen vor gelassen werden. Was ist das für eine "Finanzierungsvereinbarung", in der 50% (15 Mio.) offen bleiben? Ich frage allen Ernstes: Wollen Sie (Herrmann, Herdan, Busch, Stoschek, Tessmer usw.) uns Bürger verarschen? Wenn ja, dann wird Ihnen das vielleicht sogar gelingen, aber mein Kreuz werden Sie auf zukünftigen Wahlzetteln nicht mehr finden!