Alles ist erlaubt - nur Langeweile ist verpönt. Schrill und subtil, banal und tiefsinnig, albern und nachdenklich - im "Freistaat Coburg" passt zusammen, was scheinbar gar nicht zusammen gehört. Als Plattform für Experimentierfreude erlebt diese Veranstaltungsreihe des Landestheaters in dieser Saison einen Neustart, der zugleich eine Rückkehr zu den Wurzeln scheint.
Nach drei erfolgreichen Spielzeiten seit Herbst 2010 hatte der Versuch einer Neuausrichtung in der vergangenen Saison nicht allzu große Resonanz beim Publikum gefunden.
Der letzte Freitag im Montag soll in der Reithalle nun wieder zum Treffpunkt für Theaterfans mit einem Faible für Überraschungen werden.
Dass sich auch ein scheinbar altbekanntes Thema neu beleuchten lässt, beweist gleich der erste "Freistaat"-Abend in dieser Saison. Motto: Liebe und Tod. Das Schauspieler-Trio Eva Marianne Berger, Oliver Baesler und Benjamin Hübner serviert dazu einen literarisch-musikalischen Cocktail mit höchst unterschiedlichen Zutaten - von der Neue-deutsche-Welle-Persiflage bis zur Kurzfassung des wortgewaltigen Kleist-Dramas "Penthesilea".
Heiter bis ironisch, jubilierend bis verzweifelt -so bunt ist die Auswahl an Texten und Liedern, die das Trio singend und rezitierend präsentiert. Erfrischend kontrastreich beleuchten Eva Marianne Berger, Oliver Baesler und Benjamin Hübner das Thema.
Die Geschichte der enttäuschten Liebe eines Croissants zu einem Brot hat darin ebenso Platz wie Liebeslieder auf Schwyzerdütsch. Ganz nebenbei gibt dieser Abend den Akteuren noch die Gelegenheit, diverse Talente zu entfalten. So erweist sich Benjamin Hübner nicht nur als routinierter Begleiter auf der Gitarre, sondern demonstriert zudem singend, dass ein gebürtiger Hamburger beinahe wie ein Eingeborener Schwyzerdütsch beherrschen kann. Oliver Baesler, wie Hübner neu im Schauspiel-Ensemble des Landestheaters, gibt dazu den DJ am Laptop.