Landestheater Coburg: Mit Qualität auf dem Weg nach oben

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Bodo Busse, Intendant des Landestheaters Coburg seit Herbst 2010. Foto: Jochen Berger
Bodo Busse, Intendant des Landestheaters Coburg seit Herbst 2010. Foto: Jochen Berger
Tapani Plathan
Tapani Plathan
 
Kora Pavelic
Kora Pavelic
 
Jiri Rajnis
Jiri Rajnis
 
Dirk Mestmacher
Dirk Mestmacher
 

Nach der Sommerpause begrüßt Intendant Bodo Busse das Ensemble zum Probenauftakt und lobt das auch überregional wachsende Ansehen des Coburger Musentempels.

Stimmengewirr am Bühneneingang des Landestheaters. Umarmungen, Küsschen hier, Handschlag dort - die Theatermacher sind zurück aus den Sommerferien. Probenauftakt im Haus am Schlossplatz - knapp zwei Wochen noch, dann hebt sich der Vorhang zum ersten Mal in der neuen Saison.

Noch nicht für die erste Neuinszenierung, immerhin aber für die erste Wiederaufnahme, die von der Besetzung her eine halbe Premiere ist: Der doppelte Opernabend mit Glucks "Orpheus" und "Savitri" von Holst verspricht am Freitag, 12. September, zumindest eine neue Protagonistin in der Titelpartie: Kora Pavelic als Orpheus. Und tags darauf, am Samstag, 13. September, lockt das Theaterfest mit einem bunten Programm, das zugleich einen Ausblick bieten wird auf die Vorhaben dieser Spielzeit.

Drinnen dann, im Zuschauerraum des Landestheaters, begrüßt Intendant Bodo Busse sein Ensemble - die Solisten auf der Bühne, aber auch die Mitarbeiter hinter den
Kulissen an der Theaterkasse wie in der Verwaltung und in den Werkstätten. Im Musiktheater- wie im Schauspielensemble finden sich manche neue Gesichter. Busses Begrüßung zum Auftakt seiner inzwischen fünften Spielzeit in Coburg wird zu einer Art künstlerischer Regierungserklärung. Schließlich beginnt in dieser Saison offiziell seine zweite Amtszeit im Haus am Schlossplatz.

Neue Drehbühne für Probenarbeit

Beim kurzen Rückblick führt zwangsläufig kein Weg vorbei am massiven Wasserschaden Ende Oktober vergangenen Jahres, der dazu zwang, das Große Haus mehr als zwei Monate zu schließen - mit gravierenden Folgen in vielen Bereichen, angefangen bei den Zuschauerzahlen.

Die insgesamt rund 85.000 Besucher in der vergangenen Saison seien angesichts von mehr als 60 ausgefallenen Vorstellungen mitten in der zuschauerreichsten Zeit des Jahres noch immer ein hervorragendes Ergebnis, betont Busse.

Unterdessen wurden die letzten eineinhalb Monate dazu genutzt, die restlichen Reparaturarbeiten an der vom Wasser beschädigten Technik weitgehend abzuschließen. Zudem wurde die Probebühne am Oberen Bürglaß in den Theaterferien mit einer Drehbühne ausgestattet - aus Busses Sicht eine große Erleichterung bei der Einstudierung von Produktionen für das Große Haus.

Erfolgreiche Gastspiele

In künstlerischer Hinsicht wertet Busse rückblickend die vergangene Spielzeit als großen Erfolg für das Coburg Haus. Der gute Ruf des Landestheaters habe dazu geführt, dass sich das Einzugsgebiet erweitert habe. Das gilt für Theaterfans, die inzwischen von weither anreisen, um Inszenierungen in Coburg zu sehen. Das gilt aber auch für Gastspiele beispielsweise in Erlangen, Bamberg oder Bayreuth, die durchweg große Nachfrage finden. "Die überregionale Theaterwelt ist auf uns aufmerksam geworden", freut sich Busse und zitiert aus dem überregionalen Medienecho: "Auch kleine Bühnen leisten Großes."

Gastspiele sind aus Busses Sicht dabei nicht nur unter dem Aspekt der Besucherzahlen interessant. Vielmehr können sie auch helfen, in der Region und darüber hinaus auf Coburg aufmerksam zu machen: "Wir können unsere Muskeln zeigen neben den großen Häusern in Nürnberg und München."

Generalsanierung

Dauerthema Generalsanierung: Hier ist nach Busses Einschätzung endlich Bewegung in die Vorbereitungen gekommen. Coburgs neuer Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) sei in den Theaterferien zu Spitzengesprächen in München gewesen, um hinter verschlossenen Türen die immer noch offene Frage der Finanzierungsvereinbarung zu klären.


So startet das Landestheater in die Spielzeit 2014/2015


Freitag, 12. September Gluck/Holst "Orpheus und Eurydike"/"Savitri" - 19.30 Uhr (Großes Haus, Wiederaufnahme)

Samstag, 13. September Theaterfest mit Gala-Konzert

Donnerstag, 18. September Simon "Sonny Boys" - 20 Uhr (Reithalle, Premiere)
Samstag, 20. September Straub "Tombstone" - 19.30 Uhr (Großes Haus, Wiederaufnahme)

Sonntag, 21. September Matinee "King Arthur" - 11 Uhr (Reithalle)

Montag, 22. September
1. Sinfoniekonzert "Klangrausch", Werke von Alexander Skrjabin, Unsuk Chin und Maurice Ravel - 20 Uhr (Großes Haus)

Samstag, 27. September Kinderkonzert "Das tapfere Schneiderlein - 15 Uhr (Reithalle)

Samstag, 27. September
Purcell "King Arthur" - 19.30 Uhr (Großes Haus, Premiere)