1400 Jungen und Mädchen, 15 Blaskapellen und 1,6 Kilometer Festzugstrecke: Das 470. Kinderfest war ein buntes Erlebnis.
Hanne Pelzel sitzt in ihrem mitgebrachten Stuhl am Straßenrand, das Handy in der Hand, um den Festzug in Fotos festzuhalten. "Man muss sich einfach den farbenprächtigen Festzug der Kinder anschauen, sonst macht man sich als zugezogene Neustadterin strafbar", sagt sie lachend.
Das Kinderfest, das in diesem Jahr bereits zum 470. Mal gefeiert wird, sind seit Jahren eine Art Neustadter Nationalfeiertage, an denen Jung und Alt drei Tage lang auf den Beinen sind. Und viele ehemalige Neustadter, die es in alle Welt verstreut hat, kommen an diesen Tagen zurück in ihre Heimatstadt und erinnern sich an ihre Kinderzeit.
Am frühen Samstagmorgen ertönte das Startsignal
Den Auftakt machte die traditionelle "Neifeier" auf dem Markplatz. Ein weiteres Erlebnis, vor allem für die vielen Gäste aus Nah und Fern, waren die vielen kulinarischen Genüsse der Neustadter Gastronomen.
Am Samstag in den frühen Morgenstunden erfolgte dann der musikalische Weckruf. Für alle Neustadter das Zeichen, die Häuser und die Straßen mit Luftballons und Fähnchen zu schmücken.
Um 13 Uhr setzte sich dann der Festzug aller Neustadter Schulen in Bewegung. Hierfür hat in diesem Jahr die Grundschule Wildenheid, zusammen mit der Stadtverwaltung, die Organisation übernommen. Rund 1400 Kinder nahmen am Festzug teil, die von 15 Blaskapellen auf der 1,6 Kilometer langen Festzugstrecke durch Neustadt, begleitet wurden. Dabei stach besonders der Musik- und Fanfarenzug aus Hofheim mit seinen Fahnenschwingern ins Auge. Angeführt wurde der Festzug von der Neustadter Puppenfee Lena Scheler, die Unmengen Bonbons aus ihrem Cabrio in die Menge warf.
Grundschüler gingen auf eindrucksvolle Zeitreise
Danach folgte die Harlekinfahne, die in diesem Jahr von Schülern aus der Grundschule Wildenheid getragen wurde. Auch die Neustadter Traditionsbratwurst, die von vier ehemaligen Schülerinnen aus Neustadt getragen wurde, und die Neustadter Kindertrachtengruppe durften in der Festzugspitze nicht fehlen. Die verschiedenen Schulen haben sich für den Festzug ein Thema einfallen lassen: Die Grundschule Wildheid-Haarbrücken ging auf eine "Zeitreise": Künstlerisch machten sie den Mauerfall, Hippies, das Mittelalter sowie die Fußballweltmeisterschaft zum Thema. Die Grundschule "An der Heubischer Straße", die mit neun Klassen vertreten war, hatte das Motto "Wer will fleißige Handwerker seh'n". Die Schüler zeigten verschiedene Handwerksberufe, darunter Gärtner, Mauer und Maler, sowie Friseure und Schreiner. Die Köche hatten sogar die "Neustadter Klöße" dabei. Die Schüler der Mittelschule "Am Moos" präsentierten sich mit ihren acht Klassen sehr sportlich gemäß ihrem Motto " Sport an der Moos". Eine besondere Augenweide war der Puppentrabbi aus Hellingen. "Spaßolympiade" war das Motto der acht Klassen der Glockenbergschule.
Erwachsene schauten vom Straßenrand zu und feierten die Gruppen
Tausende Besucher standen am Straßenrand oder machten es sich an ihren Fenstern oder in ihren Gärten bei Kaffee und Kuchen gemütlich und verfolgten den Festzug und sparten nicht mit Applaus für die einzelnen Gruppen.
Nach dem sich der Festzug aufgelöst hatte, ging es zum Schützenplatz, wo Oberbürgermeister Frank Rebhan das Kinderfest offiziell eröffnete. "Kinder sind die Zukunft", verkündete das Stadtoberhaupt feierlich. Er freue sich, so Rebhan weiter, dass die Geburtenzahlen angestiegen seien und die Stadt in Kindertagesstätten und Kindergärten investieren könne. Dies seien die schönste Investitionen überhaupt.
Großes Lob vom Bürgermeister
Das Kinderfest machte deutlich, dass in Neustadt die Kinder in der Mitte stehen. Er lobte alle die sich um die Kinder Tag für Tag kümmern. Das Kinderfest sei eine wichtige Tradition in Neustadt. Nach Kenntnis von Frank Rebhan ganzen Land kein Kinderfest, das auf eine so lange Zeit zurückblicken kann. Gabriele Selch, von Grundschule Haarbrücken, die für das Kinderfest verantwortlich war, ging auf die Vorbereitungen für das Kinderfest ein. Das Kinderfest, wo alle Neustadter Schulen zusammenarbeiten, bringe Neustadt zusammen. Das Kinderfest ist ein fester Bestandteil im Leben eines jeden Neustadter Bürgers. Diese besondere Tradition sollte man bewahren. "Wir sind Neustadt", deshalb wird gemeinsam das Kinderfest gefeiert. Der Staffellauf stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des runden Leders. Denn ein Ball musste über einen Parcours gebracht werden und auf Tore geschossen werden. Hier ging die Mannschaft des Arnold-Gymnasiums als Sieger hervor. Die Mädchen der Schulen füllten bei ihrer Tanzvorführung den ganzen Schützenplatz. Sichtlich begeistert tanzten Schüler aus Neustadt, Wildenhheit und Heubischer Schule den Neustadter Tradionstanz, den Rutscher, auf dem Schützenplatz. Danach gaben die Stadtkapelle Neustadt und der Musikverein Thurnau Platzkonzerte.
Den Abschluss bildete das Marktfest, das mit einem ökumenischen Gottesdienst begann. Die Stadtkapelle spielte am Vormittag auf und am Nachmittag sorgte das Jugendblasorchester Neustadt, sowie "Der Spessarträuber und seine Band" für musikalische Unterhaltung.
Das war wieder Mal ein sehr, sehr schöner Kinderfestumzug! Allen voran: Die Bratwurst! Leider ist die seit einigen Jahren in Neustadt nicht mehr so einfach zu bekommen mangels "Bratstationen".
Ein weiterer trauriger Punkt: Offensichtlich wollen die Stadtoberen das Neustadter Kinderfest abwürgen. Nach einigen Versuchen, dies durch Verlegung des Termines zu erreichen, greift man jetzt zu einer anderen Taktik: Man legt es auf einen Termin mit anderen attraktiven Veranstaltungen, wie z.B. Sambafestival. Auch die "Honoratioren" Neustadt´s legen keinen Wert mehr darauf, dem Festzug voranzugehen! Alles Anzeichen für meine Vermutung. Vielleicht war der Neustadter OB in Sonneberg zum Kaffeetrinken eingeladen oder hat das Sambafestival mit eingeläutet? Für ihn ist ohnehin alles andere wichtiger als Neustadt´s Interessen! Auch kein anderes Mitglied des Stadtrates ließ sich blicken - ein trauriges Zeugnis für diese Stadt, die im Niedergang begriffen ist und zum Parkplatz für Sonneberg degradiert werden soll!
Wenn man sich das anschaut: https://www.np-coburg.de/region/coburg/Streit-um-schulfreien-Tag;art83420,6230504, kommt man nicht umhin, Ihnen recht zu geben. Traurig, aber wahr.
Danke für das Freischalten des Links auf die "Konkurrenz".