Viel Spaß hatten die Kinder beim Basteln von Puppenspielsets, die jetzt in Kindergärten zum Einsatz kommen.
Da werden die Wellmersdorfer Heideknirpse, die Kinder im Weidach-Kindergarten und im Ketschenbacher Kindergarten große Augen machen: In liebevoller Handarbeit haben die Teilnehmer des Ferienprogramms der Jugendpflege zusammen mit dem Museum der Deutschen Spielzeugindustrie Puppenspielsets gebastelt, mit denen die Kinder im Kindergarten spielen dürfen.
Das Set besteht aus einem Puppenzimmer mit Bett und Kleiderschrank, einer Holzpuppe und verschiedenen Kleidungsstücken, um die Puppe einzukleiden. "Die Holzpuppen haben die Kinder selbst mit einer Laubsäge aus einer Holzplatte ausgesägt", erzählt Alexander Herr von der Jugendpflege Neustadt. "Wir kooperieren schon seit vielen Jahren mit dem Spielzeugmuseum und in diesem Jahr stand schon recht schnell fest, dass wir etwas mit Puppen machen möchten", erzählt er.
Feuer und Flamme für die Idee
Da Grundschulkinder allerdings meistens nicht mehr selbst mit Puppen spielen, habe sich die Idee entwickelt, die Puppen an die Kindergärten im Neustadter Stadtgebiet zu verschenken. Und die Kinder finden die Idee auch toll: "Sie sind Feuer und Flamme und geben sich richtig viel Mühe, dass die Kleinen schöne Puppen bekommen. Und auch beim Schmirgeln wird ganz genau darauf geachtet, dass sich die Kindergartenkinder später nicht wehtun können."
Auch beim Werkeln selbst stehe Sicherheit an vorderster Stelle. "Beim Sägen besteht Verletzungsgefahr, weshalb wir den Kindern den sicheren Umgang mit der Säge zeigen und auch immer darauf achten, dass sie Sicherheitshandschuhe tragen", erklärt er. Beim Arbeiten seien die Kinder sehr gewissenhaft gewesen. "Sie haben sich Zeit gelassen, damit das Ergebnis umso besser wird", erzählt er. Nach dem Sägen und Abschleifen der Kanten bekommen die Puppen dann noch Gesichter aufgemalt.
Nur ein paar Räume weiter entstehen dann unter der Aufsicht von Mandy Dollas-Brandner die Puppenzimmer und die Kleider aus Filz. Dazu werden zuerst die Vorlagen auf Filz gezeichnet, die die Kinder dann ausschneiden. Das Bett und der Kleiderschrank werden auf ein Filzrechteck geklebt, die Kleidung wird mit einem Heft- oder einem Schlingenstich zusammengenäht.
"Viele der Kinder haben die schon aus dem Handarbeitsunterricht gekannt, da musste ich dann nicht mehr viel beibringen", erzählt Mandy Dollas-Brandner. Ihr sei vor allen Dingen aufgefallen, dass das Nähen der Kleidungsstücke keine reine "Mädchensache" gewesen sei: "Beim Nähen haben viele Jungs mitgemacht, die sehr geschickt waren und mindestens genauso viel Spaß hatten wie die Mädchen." Sie freue sich auch sehr darüber, dass alle Kinder beim Basteln und Werkeln Freude hatten. "Keiner hatte Langeweile, sondern jeder war mit Herzblut dabei", erzählt sie.
"Eigentlich bastle ich ja nicht so gerne, aber in der Woche hatte ich richtig viel Spaß", erzählt Maximilian, der vor kurzem elf Jahre alt geworden ist. Seine Aufgabe war es, die Puppen auszusägen und die Kanten abzurunden. "Das Schleifen fand ich richtig cool", erzählt er. Jan, acht Jahre alt, durfte sich selbst auch eine Puppe basteln, die er dann mit nach Hause nimmt. "Ich habe meiner Puppe braune Haare und ein Tuch vors Gesicht gemalt", erzählt er. Auch er hat die Puppen aus dem Holz gesägt und fleißig geschleift. "Das Schmirgeln hat mir am besten gefallen, weil da konnte ich mich nebenbei noch mit meinen Freunden unterhalten."
Das findet auch Ercan, neun Jahre alt. "Als ich von der Aktion gehört habe, habe ich mir gedacht, dass das sicher schön wird", erzählt er. Deshalb habe er seine Mama gleich dazu überredet, ihn anzumelden. Er habe alles ausprobiert. "Das Nähen hat mir am meisten Spaß gemacht, aber das Sägen war auch schön", erzählt er.
"Das Sägen war am Anfang zwar leicht, aber dann später hatten wir anderes Holz und da war das ein bisschen schwerer", erzählt Joel, acht Jahre alt. Deshalb sei er dann zur Nähgruppe gegangen. Die Woche mache ihm richtig viel Spaß. "Und das Beste ist, dass meine kleine Schwester im Kindergarten mit den Puppen spielen wird", erzählt er freudestrahlend.
Martha, elf Jahre alt, und Paula, neun Jahre alt, arbeiten währenddessen an der Beschriftung einer Puppenkiste, in der die Spielzeugsets verstaut werden können. "Vorher habe ich genäht, das hat mir richtig gut gefallen, weil ich da Kleidung designen konnte", erzählt Martha mit Begeisterung.