Investor fürs Coburger Brockardt-Gelände

1 Min
Das ehemalige Gelände der Firma Brockardt wartet seit vielen Jahren auf eine Nutzung. Nun scheint eine in Sicht zu sein. Foto: CT-Archiv
Das ehemalige Gelände der Firma Brockardt wartet seit vielen Jahren auf eine Nutzung. Nun scheint eine in Sicht zu sein. Foto: CT-Archiv

Auf dem brach liegenden Areal nördlich vom Kanonenweg tut sich wohl bald was: Beim Neujahrsempfang kündigt die Baureferentin Birgit Weber eine "zeitnahe Entscheidung im Frühjahr" an. Unter anderem seien Wohnungen geplant.

Die Zeiten ändern sich: Beim Neujahrsempfang 2014 hatte die Coburger CSU-Vorsitzende Birgit Weber - damals auch noch OB-Kandidatin ihrer Partei - den "Stillstand" in Coburg angeprangert. Jetzt, beim 2015er Neujahrsempfang, zählte Birgit Weber - die seit nunmehr acht Monaten auch Zweite Bürgermeisterin und Baureferentin ist - eine lange Liste auf, die ihrer Meinung nach belege, wo es in Coburg überall vorangehe. Mit der Sanierung vom Oberen Bürglaß und dem barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen waren da aber auch Projekte dabei, die schon lange vor Webers Amtsantritt am Laufen waren. Ansonsten verwies Weber noch auf die Verbreiterung des Gehwegs in Weidach-Vogelherd und die Erneuerung der Lauterbrücke in Bertelsdorf.

Schon sehr viel spannender waren da Birgit Webers Ankündigung für das seit Jahren brach liegende Brockardt-Gelände.
"Es gibt Investoren", sagte sie und sprach von einer "zeitnahen Entscheidung im Frühjahr". Geplant sei auf dem Areal (nebst dem angrenzenden, ehemaligen Milchhof-Gelände) der Bau von Wohnungen sowie einem Nahversorgungszentrum.

Gespräche über BGS-Gelände

Zuversichtlich zeigte sich Birgit Weber auch, was die Zukunft des ehemaligen BGS-Geländes betrifft, das nach wie vor dem Bund gehört und auf eine neue Nutzung wartet. "Gespräche laufen", verriet die CSU-Chefin, die auch auf die Kommunalwahl zurückblickte: "Es war eine erfolgreiche Stadtratswahl", betonte sie, denn: "Die CSU ist als zweitstärkste Fraktion in den neuen Stadtrat eingezogen." Und: "Wir haben unser Ziel erreicht, dass ohne uns keine stabilen Mehrheiten möglich sind." Dass sie selbst - erstmals seit sieben Jahren - für die CSU wieder den Posten der Zweiten Bürgermeisterin bekleide, bezeichnete Birgit Weber als einen "für mich außergewöhnlichen Erfolg".

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner streifte in ihrer Festrede viele Themen, die sie am Nachmittag auch schon beim IHK-Empfang beleuchtet hatte (Tageblatt vom 16. Januar). Interessant war, dass sie - wie zuvor schon Weber - einen Bogen schlug zum Neujahrsempfang von vor einem Jahr. Damals hatte - mitten im Kommunalwahlkampf - Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) Coburg als "Perle in der Krone Oberfranken" bezeichnet und gefordert: "Sie braucht dringend mehr Politur!" Während Birgit Weber von vielen Aktivitäten berichtete und zu der Erkenntnis kam, "mehr als nur ein Politurtuch" zu haben, versuchte Ilse Aigner zu beruhigen: "Machen Sie sich mal keine Gedanken: Die Perle glänzt schon ganz gut!"

Energie muss bezahlbar bleiben

Zur Energiewende merkte die Wirtschaftsministerin an: "Wichtig ist, dass die Energie bezahlbar bleibt. Denn wenn uns die Kosten davon laufen, investieren unsere Unternehmen irgendwann eben nicht mehr in Coburg, Bayern oder Deutschland, sondern anderswo." Auch in der Steuerpolitik gelte es, stets das Wohl der Wirtschaft im Auge zu behalten: "Wir dürfen das Wachstum nicht abwürgen!" Zu Pegida und den Anfeindungen gegenüber Asylsuchenden stellte Ilse Aigner klar: "Es ist doch selbstverständlich, Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen." Und sie erinnerte in diesem Zusammenhang daran: "Wir sind eine christliche Partei!"

Grußworte der Abgeordneten Hans Michelbach und Jürgen W. Heike sowie von Thomas Bittorf, dessen CSU-Ortsverband Coburg-Mitte den Neujahrsempfang mit ausrichtete, rundeten die Veranstaltung ab.