Mit der Komödie "Rettich sucht Salatblättchen" feiert die Rödentaler Theatergruppe der SG ihre 30. Premiere. Es ist ein Lustspiel-Höhepunkt zu erwarten.
Die Mitglieder der Theaterabteilung der Sportgemeinschaft (SG) Rödental können es selbst kaum erwarten. Die Bühnenbretter im Olympiazelt schreien förmlich nach ihren Akteuren. Momentan laufen die Proben für den Dreiakter "Rettich sucht Salatblättchen". Am Freitag, 10. Mai, ist endlich Premiere. Und die ist heuer eine ganz besondere, sie ist eine Jubiläumspremiere, die 30. Deswegen setzt die Elitetruppe von Laiendarstellern noch einen drauf. Das Publikum sollte sich mit Taschentüchern für die Lachtränen wappnen.
Der Rödentaler Gemüsehändler Robert Rettich (Stefan Franz) ist unsterblich in seine Lieblingskundin Erika Hagelbach (Heike Riedel) verknallt. Wie ein junges Silberzwiebelchen hatte sie in ihrer weißen Bluse ausgeschaut, als sie erstmals seinen Laden betrat. Die oder keine, stand für ihn fest. Seine "gemüsige Liebeserklärung" lässt nicht lange auf sich warten, allerdings zeitlich äußerst unpassend. Denn Robert platzt mitten in große Familienturbulenzen hinein: Erikas Bruder Gottfried Hagelbach (Werner Dahlke), ein Erfinder, allerdings mit null Erfindertalent, steht kurz vor der Pleite. Ein Allzweckroboter, sein letzter Strohhalm, soll den chronischen Geldmangel endlich beseitigen. Nur Gottfrieds neueste Erfindung haut irgendwie nicht hin. Das ist Roberts Chance, er springt als Ersatzroboter ein. Die Kundschaft brennt vor Neugier und zeigt riesiges Roboterinteresse, zu Roberts Leidwesen. Der muss nun einiges über sich ergehen lassen, um letztendlich nicht nur sich, sondern auch dem dauerverwirrten Gottfried zum Liebesglück zu verhelfen.
"Aus einer Laune heraus"
"Vor 30 Jahren haben wir uns gegründet", erinnert Helmut Riedel, der mit seiner Frau Heike zu den Gründungsmitgliedern zählt. "Wir haben das damals aus einer Laune heraus beim Handball gesagt, dass wir etwas so Blödsinniges mal machen könnten, und haben das dann auf die Bühne gestellt", erzählt Heike Riedel, ein geborenes Schauspielertalent. "Daheim sind wir auch so, wir beiden brauchen uns gar nicht zu verstellen", fügt sie hinzu und lacht. "Wenn man selber keinen Spaß hat, kann man auch keinen Spaß vermitteln", ist nicht nur Werner Dahlke überzeugt.
Neben der Schauspielerei ist Werner Dahlke ein wahrer Künstler. Seine Bühnenbilder hat er bereits beim Lesen der Drehbücher im Kopf, die dann seine "goldenen Hände" kreieren. "Im normalen Leben hört mir ja keiner zu, aber beim Theater, da müssen sie es", scherzt Dahlke. "Und man versteht sich in einer Truppe, deshalb bin ja hier in Rödental."
"Ganz so lange bin ich noch nicht bei der Truppe. Vor sechs Jahren musste ich hier vier Wochen vor einer Premiere einspringen und bin seitdem dabeigeblieben", erinnert sich Melanie Müller.
Bei den Proben ist Lampenfieber kein Thema. Auf der Bühne dann, wenn sich der Vorhang hebt, wenn das Publikum da sitzt, dann sorgt diese ganze Theateratmosphäre für das gewisse Kribbeln. "Das trifft jeden, und das gehört auch dazu", weiß Mike Brackmann, der seit acht Jahren in Rödental mitspielt.
Übrigens war die SG-Theatergruppe einmal auf Tournee. Im pulsierenden Berlin, auf der "Kleinen Bühne Wilmersdorf", präsentierten sie den Großstädtern ihr Dorftheater aus der fränkischen Heimat.