In Coburg dreht sich das Laden-Karussell

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Liliana Frevel, Sabine Unger, Nina Renth, Johanna Bischoff und Christina Mayr räumen derzeit die "Gute Stube 2" in der Spitalgasse 18 ein. Hier wird es bis Weihnachten Designerstücke und Handgefertigtes geben.
Liliana Frevel, Sabine Unger, Nina Renth, Johanna Bischoff und Christina Mayr räumen derzeit die "Gute Stube 2" in der Spitalgasse 18 ein. Hier wird es bis Weihnachten Designerstücke und Handgefertigtes geben.
Seit Dienstag vermeldet die Coburger Esprit-Filiale, dass sie schließen wird. Fotos: Simone Bastian
Seit Dienstag vermeldet die Coburger Esprit-Filiale, dass sie schließen wird. Fotos: Simone Bastian
 
Drei der vier Ladenlokale in diesem Block stehen derzeit leer.
Drei der vier Ladenlokale in diesem Block stehen derzeit leer.
 

Die Esprit-Kette hat ihren Ausverkauf begonnen, Gerüchte sprechen von einer Rückkehr der Textilkette Orsay. Außerdem öffnet ein Pop-up-Store.

Es herrscht Bewegung im Coburger Einzelhandel - leider gehören auch Abwanderungen dazu. Nach dem Textilhaus Kaspar (Markt) und dem Schuhhaus Heyder (Spitalgasse) ist nun die nächste Schließung angekündigt: "Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe" hängt in den Schaufenstern der Esprit-Filiale in der Spitalgasse 5.

Erst vor zwei Jahren war die nebenan liegende Filiale von "Esprit Men" geschlossen worden. Nachfolger ist eine Filiale von Gerry Weber mit Damenmode; die Zielgruppe ist eindeutig älter als die des Esprit-Geschäfts direkt daneben. Gegenüber wurde im Frühjahr eine Filiale von Hallhuber eröffnet; die Marke gehört zur Gerry-Weber-Gruppe. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt (Wifög) hilft bei der Vermittlung von Ladenlokalen, wenn sie darum gebeten wird. "Aber in der Spitalgasse regelt sich das meistens von alleine", sagt Rolf Krebs von der Wifög. Die Lage sei begehrt.

Von Esprit selbst war am Dienstag zu dem Thema keine Auskunft zu erhalten. Gewöhnlich gut informierten Kreisen zufolge ist die Textilkette Orsay als Nachmieter im Gespräch, die im Sommer ihren Standort in der Spitalgasse 23 geräumt hatte.


Pop-up-Store junger Designer

Gegenüber, in der Spitalgasse 18, gibt es derzeit Bewegung: Seit dem Umzug von Vero Moda in das von Orsay geräumte Ladenlokal stehen drei Läden nebeneinander leer. Zumindest die Vero-Moda-Fläche wird bis Weihnachten einen neuen Nutzer haben: Hier wird am Freitag die "Gute Stube 2" eröffnet, ein sogenannter Pop-up-Store. Die heißen so, weil sie kurzfristig irgendwo aufploppen und nicht lange in Betrieb sind. Hier wird es drei Wochen lang Stücke von jungen Designern und Handwerkern geben. Unterstützt wird das Projekt vom Coburger Designforum Oberfranken (CDO), der städtischen Wirt schaftsförderungsgesellschaft und dem Citymanagement.

Die "Gute Stube" gab es schon im Vorjahr an beinahe gleicher Stelle, nur kleiner und kürzer. In diesem Jahr stehen den insgesamt zehn Designern und Handwerkern rund 200 Quadratmeter Verkaufsfläche in der Spitalgasse und ein weiteres Ladenlokal in der Judengasse zur Verfügung. Dort ist Platz für Workshops, Events und zwei Ausstellungen: Liliana Frevel zeigt "Unter dem Mangobaum: Geschichten aus Gambia", Sabine Unter präsentiert ihre Arbeiten aus Glas. Eröffnet wird die Zweigstelle aber erst voraussichtlich am 8. Dezember. Die "Gute Stube" in der Spitalgasse soll am Freitag, 2. Dezember, 12 Uhr, in Betrieb gehen. Offizielle Eröffnung ist dann um 18 Uhr.

Etliches von dem, was im Geschäft in der Spitalgasse zu kaufen sein wird, haben aufmerksame Beobachter in diesem Jahr schon öfter gesehen: Die Siebdrucke von Johanna Bischoff ("Maymade") zum Beispiel, oder die Longboards von Christoph Unger aus Ummerstadt. Das Coburger Designforum Oberfranken eröffnete den jungen Gestaltern schon bei den Designtagen und der Oberfrankenausstellung ("Messe Coburg") Flächen, um sich und ihre Produkte bekannt zu machen.

"Das CDO will jungen Designern die Chance geben, sich zu präsentieren", sagt Nina Renth, die sich mit ihrer Ding-Werkstatt selbstständig gemacht hat. Für Auwi Stübbe, ehemaliger Professor an der Fakultät Design der Hochschule Coburg und Sprecher des CDO, geht es sogar noch um mehr: Wenn junge Designer merken, dass sie in Coburg erfolgreich ihr Unternehmen gründen können, bleiben sie auch hier.

Robin Sauerbrey, dem die Ladenlokale gehören, unterstützt diese Idee gerne und hat die Fläche deshalb vorübergehend vermietet. Was aus den drei Ladenlokalen in dem Block zwischen Kleiner und Großer Johannisgasse wird, sei noch offen, sagt Sauerbrey. Ihm gehe es um eine langfristige Nutzung.