Nach Meinung der Industrie- und Handelskammer zu Coburg und von Fahrgastverbänden, gibt sich die Bahn nicht genug Mühe, einen Systemhalt für den ICE in Coburg einzurichten.
IHK zu Coburg und Fahrgastverbände fordern von der Deutschen Bahn ein Bekenntnis zum ICE-Systemhalt am Bahnhof Coburg.
"Es ist nunmehr wirklich an der Zeit, dass zielorientiert die Arbeiten zur Einrichtung des ICE-Systemhalts am Bahnhof Coburg beginnen. Es kann nicht im Interesse der Deutschen Bahn liegen, die Region West-Oberfranken und Südthüringen vom modernen Schienenverkehr abzuhängen." Mit diesem Appell wendet sich der Präsident der IHK zu Coburg, Friedrich Herdan, insbesondere an den Bahnkonzern. Hintergrund: Der DB-Konzernbevollmächtigte für Bayern, Klaus-Dieter Josel, hatte vor dem Kreistag Lichtenfels erklärt, ein ICE-Halt in Coburg sei höchstens in den Tagesrandlagen möglich. Die maximal vorgesehene Fahrzeit zwischen Erfurt und Nürnberg mit Halten in Bamberg und Erlangen könne mit 79 Minuten gerade noch eingehalten werden.
Ein zusätzlicher Halt in Coburg würde die Fahrzeit aber auf 87 Minuten verlängern und sei damit nicht machbar. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach und IHK-Präsident Friedrich Herdan versuchen aktuell, einen Gesprächstermin bei Bahnchef Rüdiger Grube in Berlin zu bekommen.
Insbesondere die Reisezeitverlängerung von acht Minuten auf dem Teilstück Erfurt-Nürnberg, die durch den ICE-Halt in Coburg laut Josel verursacht wird, sieht IHK-Präsident Herdan äußerst kritisch: "Die Deutsche Bahn widerspricht sich selbst, gerade wenn es um den Zeitverlust geht." In der Vergangenheit seien dazu immer wieder unterschiedliche Angaben zwischen sieben und 14 Minuten gemacht worden.
Herdan: "Es ist unklar, ob diese Zahlen tatsächlich belastbar sind oder ob sie nur dazu genutzt werden, den ICE-Systemhalt in Coburg in Frage zu stellen."
Diese Befürchtung teilt Burkhard Eßig von der Pro Bahn Regionalgruppe Coburg/Südthüringen. Er hält die Aussagen der Bahnvertreter für unglaubwürdig und verweist außerdem auf eine technisch machbare Lösung, um den Zeitverlust durch einen ICE-Halt in Coburg noch zu verringern. Es sei möglich die Bestandsstrecke zwischen den Einschleifungen so auszulegen, dass höhere Geschwindigkeiten gefahren werden können als jetzt vorgesehen sind. "Damit könnte man noch einige Minuten herausholen."
Burkhard Eßig verweist zudem auf unterschiedliche Angaben seitens der Deutschen Bahn, was die Fahrzeit zwischen Erfurt und Nürnberg angeht. DB-Manager Josel hatte die mit 79 Minuten angegeben.
Auf der Homepage des "Verkehrsprojekts der Deutschen Einheit 8" ist für den Abschnitt Erfurt-Nürnberg eine Fahrzeit von 65 Minuten veranschlagt. Weiterer Kritikpunkt sind für ihn die aktuell gültigen Planungen des Bahnkonzerns, was den Bahnhof Coburg angeht. Die bezeichnet Eßig als "minimalistisch".
Gerd Weibelzahl von der Kreisgruppe Coburg des ökologisch orientierten Verkehrsclubs Deutschland (VCD) verweist auf ein Fernverkehrskonzept, das im Aufrag seines Clubs erstellt wurde. Damit, glaubt er: "...haben wir ein Konzept entwickelt, welches sowohl in Coburg wie auch in Bamberg hervorragende Anschlüsse aus den Regionen zum Fernverkehr ermöglicht."
Für die Region und die angrenzenden Landkreise Kronach, Kulmbach, bis hinein in den Landkreis Bayreuth und den Landkreis Lichtenfels sowie den Raum Südthüringen sei die systemische Anbindung an den ICE das bedeutendste Schienenverkehrsprojekt seit Eröffnung der Strecke Eisenach über Coburg in den oberfränkischen Raum im Jahr 1858, ist Weibelzahl überzeugt.
red
Einen Bahnhof "Coburger Land" wird es nicht geben, da dafür ein neues Planfeststellungsverfahren nötig wäre, was jedoch von der Bundespolitik und der Bahn abgelehnt wird, da dadurch neue Klagemöglichkeiten gegen die ICE-Trasse entstehen. Zudem ist es nicht möglich, die Strecken von Bad Rodach und Sonneberg in diesen Bahnhof einzubinden. Zudem müssten im Bereich der Rosenau Parkplätze errichtet werden, die jedoch aufgrund der Autobahn und der Kraftfahrstraße nur mit großen Eingriffen in die Natur gebaut werden könnten.
Einen Regionalexpress, wie zwischen Nürnberg und München ist ein Wunschtraum der Coburger. Weder der Freistaat Thüringen noch der Freistaat Bayern, die die Bestellung eines solchen Zuges finanzieren müssten, wollen dies tun, da zwischen Erfurt und Coburg kein Halt vorgesehen ist. Man kann also nicht einfach den München-Nürnberg-Express als Vorbild nennen, da hier immerhin zwei Metropolregionen miteinander verbunden werden!
Warum versteift man sich auf den ICE, warum bemüht man sich nicht um einen Regional-Express auf die Neubaustrecke von Coburg, Anbindung gibt es ja dann, siehe München-Ingolstadt-Nürnberg, so hätte man gute Möglichkeiten schnell nach Erfurt oder Nürnberg in den ICE zu steigen, da braucht es keinen ICE-Halt weder in Coburg noch in Bamberg.
Wo leben diese Leute?
Ein Systemhalt wäre an der AS Rödental der A73 sinnvoll und möglich gewesen, aber den haben sie ja alle verkirchturmpolitikt und mit einem jedes Kind im Trotzalter beleidigenden Beharren auf den Halt im Bf Coburg zunichte gemacht. Den kriegen sie nun. Für maximal eine Fahrplanperiode. Dann ist Schluß. Und deswegen den Bahnhof aufbrezeln? Träumt weiter!