Der Vertrag des Tschechen Jirí Vítek läuft bei Zweitliga-Spitzenreiter Bergischer HC aus. Der 35-Jährige steht auf der Wunschliste des HSC 2000 Coburg an oberster Stelle.
Mit tschechischen Handballern ist der HSC 2000 Coburg in der Vergangenheit stets gut gefahren. Ob Vladimir Suma, Karel Jindichovský oder Kamel Piskac. Gut möglich, dass es ab der neuen Saison erneut zu einer "Tschechen-Power" in Coburg kommt. Der HSC hat mit dem am nächsten Dienstag 36 Jahre alt werdenden Jirí Vítek nämlich einen ehemaligen Nationalspieler an der Angel.
Schon seit einigen Tagen ist von einem "Hochkaräter" die Rede, doch bestätigen wollte beim HSC noch niemand das nachhaltige Interesse an diesem "Wunschspieler". Vítek spielt derzeit im Rückraum beim Zweitliga-Spitzenreiter Bergischer HC - also dem Klub, der von der Coburger Firma Brose kräftig unterstützt wird.
Gorr: "Vitek kann uns helfen" Auch dem künftigen Trainer Jan Gorr, der den Kontakt mit Routinier Vitek hergestellt und mit dem der Tscheche bereits gute Gespräche geführt haben soll, war gestern noch keine Vollzugsmeldung zu entlocken: "Jirí Vítek gehört sicher zu den potenziellen Kandidaten, die uns weiterhelfen könnten. Er würde aufgrund seiner Erfahrung und seinen außergewöhnlichen Qualitäten natürlich sehr gut zu unserer Truppe passen."
Gorr kennt Vítek seit vielen Jahren aus zahlreichen Vergleichen und schätzt den Rückraumkanonier auch als "sehr starken defensiven Spieler." Klar, dass er ihn gerne in seinem Team beim HSC Coburg hätte.
Noch kein Vertrag unterschrieben Der Tscheche soll unmittelbar vor einem Abschluss in der Vestestadt stehen, doch noch ist die
angestrebte Zusammenarbeit nicht in trockenen Tüchern. Der aktuelle Vertrag des 1,95 Meter großen rechten Rückraumspieler wird nach nach sechs Jahren beim Bergischen HC jedenfalls nicht mehr verlängert.
Zuvor spielte der als ruhig und sehr besonnen beschriebene Routinier in der 1. tschechischen Liga bei Istres Ouest Provence, Ajaccio und Dukla Prag. 2010 stand er sogar im Aufgebot der tschechischen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft.
Engagement endet nach 6 Jahren "Wir haben Jirí bereits im November darüber informiert, dass wir seinen Kontrakt nicht verlängern. Er spielt nun im sechsten Jahr für uns und wir sind ihm sehr verbunden, doch auf dieser Position wünschen wir uns eine Veränderung", erklärte Jörg Föste, Geschäftsführer des Bergischen HC.
"Es ist doch selbstverständlich, dass dies eine schwere Entscheidung war, da Tuky immer alles für den Erfolg des BHC gegeben hat."
"Tuky", so der Spitzname von Vítek, der nach seinem Abitur Elektromechaniker lernte, hat dies akzeptiert: "Die Verantwortlichen haben mich frühzeitig und offen über die weitere Personalplanung informiert, sodass ich mit der Entscheidung leben kann. Ich habe beim BHC tolle sechs Jahre erleben dürfen, mit viel Freude und Erfolg. Die schöne Zeit im Bergischen Land werde ich immer in meinem Herzen behalten." Doch wie geht es jetzt weiter?
Jirí Vítek hält sich noch bedeckt Angesprochen auf seine sportliche Zukunft hielt sich der wurfgewaltige Linkshänder am Samstag nach dem 29:25-Heimsieg im Zweitligaspiel gegen Rostock noch zurück: "Ich weiß noch nicht, wohin die handballerische Reise geht". Er liebäugelt nach
eigenen Angaben gleichermaßen mit der Fortsetzung seiner Karriere in Deutschland, aber auch eine Rückkehr ins Heimatland sei denkbar.
Vítek gehört zu drei "Löwen"-Spielern, die bislang alle Saisonspiele mitgemacht haben - zumeist aber im Schatten von seinem Teamkollegen auf der rechten Rückraumposition Kristian Nippes stand.
Bisher 43 Tore in 30 Spielen Bisher stehen für den Tschechen 43 Feldtore in 30 Spielen zu Buche, gerade in der Rückrunde konnte er nur noch selten überzeugen. Am Wochenende zählte er allerdings nicht nur wegen seiner beiden Treffer zu den besten Spielern seines Teams.
Eine pikante Note würde der Wechsel auch dadurch erfahren, dass Jirí Vítek ein Client von Spielervermittler Dirk Wahl ist.
Auf den Ex-Manager des HSC ist man in Coburg bekanntlich nicht gut zu sprechen, doch vielleicht verbessert ja der bevorstehende Wechsel von Vítek zum HSC das angespannte Verhältnis zwischen beiden Parteien, denn auch im Handball gilt: Nichts ist unmöglich.